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Im Anhang mein Herz

Im Anhang mein Herz

Titel: Im Anhang mein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Schön
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weißt, wie ich es meine. Sie gehen mich schließlich nichts an. Und er kann kochen.

    Freitag, 29. Oktober, 9.30
    Betreff: Nein .
    Liebe Marlene.
    Nein, ich möchte nicht mit deinem Mann sprechen. Ich will auch nicht mehr zu euch eingeladen werden und schon gar nicht zu Weihnachten.
    Warum können sich Menschen in wichtigen Punkten so lange Zeit nicht verständigen?
    Aber egal jetzt. Ich bin zufrieden mit allem.

    Freitag, 29. Oktober, 11.14
    Betreff: PS am 3. bin ich auf Dienstreise.

    Freitag, 29. Oktober, 11.28
    Betreff: Guten Appetit
    Liebe Marlene, ich habe viel zu tun, da ich Kommentare zu meinem Dokument erhalten habe und mich außerdem für die auswärtige Besprechung vorbereiten muss. Diese Idioten haben sie um 8.30 angesetzt. Ich werde in der Mittagspause ein wenig spazieren gehen.
    Artur

    Freitag, 29. Oktober, 12.34
    Betreff: Geschenke
    Alle Geschenke kannst und sollst du behalten, bitte.
    A.

    Freitag, 29. Oktober, 12.45
    Betreff: Deine traurige Mail
    Als ich deine Antwort auf meinen Urlaubsbericht las, dachte ich: Na siehst du, was du da wieder angestellt hast.
    Es tut mir leid, sei nicht traurig.
    Artur

    Freitag, 29. Oktober, 13.02
    Betreff: Deine Antwort
    Ich danke dir für die Antwort.
    Schönes Wochenende!
    Artur

    Samstag, 30. Oktober, 9.30
    Betreff: Ich arbeite heute
    Leider habe ich noch die Verkühlung , aber sie ist schon besser.
    Servus , dein Artur
    PS Das war noch nicht alles, was ich dir aus dem Urlaub mitgebracht habe. Aber den Rest bekommst du nach und nach. Sonst wirst du mir noch zu verwöhnt.
    Danke, dass du gestern geschrieben hast, dass du in meinem Urlaub beinahe öfter an mich gedacht hast als an deinen Mann.
    Ja, w er sich zwei Männer leisten kann. Warum denn aber auch nicht?

    Samstag, 30. Oktober, 9.43
    Betreff: Fische
    Habe ich dir schon gesagt, dass ich Aquarien sehr mag? Oma hat im Heim ein großes und wir stehen oft davor.
    Erna und ich hatten uns einmal eines gekauft, mussten es jedoch bald verschenken, da wir zu oft weg waren und uns nicht genug um die Fische kümmern konnten.
    A.

    Samstag, 30. Oktober, 15.48
    Betreff: Ich gehe jetzt
    Bis dann!
    Artur

    Montag , 1. November, 10.32
    Betreff: Auch heute arbeite ich
    Obwohl Feiertag ist.
    Ich hoffe, du verbringst ihn angenehm!
    Artur
    PS Vom Wochenende noch

    Samstag, 30. Oktober, 19.40, zu Hause
    Guten Abend, du schwer beschäftigte Ehefrau, Mutter, Tochter, Mailfreundin. Wart ihr im Kino?

    22.04
    Good Night, liebe Marlene, ich gehe jetzt Zappen.

    Sonntag, 31. Oktober, 17.51, zu Hause
    Der Tag hat angenehm begonnen und auch zu Mittag mit den Mädels verlief alles recht schön.
    A ber im Pflegeheim am Nachmittag war es wieder entsetzlich deprimierend. Ich übertreibe nicht.

    Und glaube nicht, dass es an den anderen Besuchstagen viel weniger schlimm war.
    Ich kam hin, ging in die Bettenstation wie immer und suchte die Oma am langen Gang. Dort standen viele herum und ich dachte, oje, du wirst sofort angeredet werden.
    Eine stellt e sich mir gleich in den Weg und brüllte:
    Pfleger, sofort, ich habe so Durchfall .
    Es stinkt auch danach. Das ist aber normal.
    I ch bin nicht der Pfleger .
    Man umstellte mich, eine sagte:
    Das ist richtig , ich bin ja auch der Pfleger.
    O. k., verrückt zu sein ist auch normal dort. Aber ihre Augen vertrage ich nicht so gut. Es wurde mir ganz heiß. Ich zeigte in den Schwesternraum:
    Dort ist eine Schwester.
    Ich ging aus der Bettenstation in einen Aufenthaltsraum, denn dort ist Oma oft, wenn sie nicht in der Bettenstation ist.
    Im Aufenthaltsraum saß wieder eine, die verrückt war. Sie hatte ein Glatze. Oma erzählte mir schon mehrmals, dass die Glatze die Lautstärke des Fernsehers immer bis zum Anschlag aufdreht habe.
    S o schwerhörig ist nicht einmal Oma, dass sie das nicht stören würde.
    Dann kamen Mechaniker und sperrten den Ton, sodass die Glatze tonlos fernsehen musste und dabei direkt vor dem Fernseher stand.
    D ie Glatze ignoriert mich aber stets.
    Ich begrüßt e die Oma. Sie begann, ihre übliche zweistündige Schimpflitanei abzuspulen. Wie schwer krank sie sei, dass ich sie monatelang nicht besucht hätte.
    Das sti mmt nicht! Außerdem habe ich öfters mit der Heimleitung telefoniert. Die sagten mir nie etwas von schwer krank . Auch im Spital war sie nicht schwer krank gewesen und sie musste nur einige Tage dort sein.
    Ich schlug Oma vor, auf dem Gang spazieren zu gehen, damit sie ein bisschen Abwechslung habe. Dort gab es auch eine kleine Ecke mit Bank und Tisch. Wir

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