Im Anhang mein Herz
das Hotel für Januar?
Heute Vormittag habe ich Fahrstunde.
Vielleicht nehme ich mir ein paar Tage Resturlaub und fahre dir mit dem Zug nach. Wir könnten am Abend zusammen essen gehen, falls dich deine Firmenkollegen nicht belegen.
Du bist wahrscheinlich gegen mein Vorhaben.
Jeder muss die Rolle spielen, die ihm die Mitmenschen aufdrücken und ich bin der böse Verführer.
Artur
Mittwoch, 16. Dezember, 11.21
Betreff: Musikanlage einbauen
Vorsicht! Bevor ich es wieder vergesse: Die Autowerkstätten verlangen viel zu viel, das habe ich schon oft gehört. Bitte genau erkundigen und vergleichen.
Entschuldige die Störung.
Mittwoch, 16. Dezember, 13.10
Betreff: Nachtrag zur Post
Marlene, es heißt Rhythmus. Dieses Wort kann man in vier Versionen antreffen, wovon nur diese richtig ist. Früher habe ich genau diesen Fehler gemacht. Also mach dir nichts draus. Mein Hinweis ist dir doch wichtig?
Solange mir noch Mails an dich erlaubt sind, sollte ich die Gelegenheit nutzen, Frust abzureagieren. Sympathischer werde ich dir dadurch nicht, darauf brauchst du mich nicht hinzuweisen.
Je mehr ich nörgle, umso eher wirst du mir nicht mehr schreiben.
Je mehr ich damit übertreibe, desto eher ist Schluss.
Es ist aber auch eine interessante und erstmalige Erfahrung, keine Hemmungen mehr zu haben, wenn ein wichtiges Spiel erst einmal verloren ist. Man kann sich dann mit zunehmendem Vergnügen den eigenen Ast absägen.
Mit voller Kraft – bergab!
Später musst du dir halt ein Rechtschreibprogramm kaufen.
A.
Mittwoch, 16. Dezember, 19.06
Betreff: Verdammt
Liebe Marlene! Ja, wie du richtig vermutest, hat mich deine letzte lange Mail in meiner Eitelkeit gekränkt.
Ich weiß schließlich selbst, dass dein Mann dir besser gefällt. Ja, er hat ein ausgeprägtes, männliches Kinn, dunkle Augen und wer weiß was sonst noch alles für tolle Attribute. Einen unter dem Bauch versteckten Sixpack vielleicht?
Aber ich habe wegen dir mit schwereren Gewichten trainiert. Und wenn ich es irgendwie schaffe, wieder länger zu schlafen, würde ich auch netter aussehen als in den letzten Wochen.
D as ist natürlich ohne Bedeutung für dich, ich weiß es. Ich musste es dir aber schreiben.
Danke, mit der Fahrschule geht es mir gut.
Zu Weihnachten arbeite ich durch, ja.
Fein, dass dein Auto wieder vorhanden ist.
Jetzt muss ich noch zum Eislaufen, da ich es einem Kollegen versprochen habe.
Ansonsten finde ich alles, aber auch wirklich alles total bescheuert und fühle mich verdammt down. Und wenn ich morgen nicht zwischen deinen anderen Mails im Eingang aufkreuze, kann es sein, dass es mich verdammt noch mal nicht gefreut hat, dir zu schreiben.
Nein, mit Volldampf bergab ist keine sonderbare Überlegung von mir, sondern mein verdammter Ernst.
Leider nicht dein, da verschmähter
Artur
Donnerstag, 17. Dezember, 11.17
Betreff: Warum soll ich nicht alles verdammen?
Danke für deine Nachricht. Ich bin erst jetzt gekommen, daher war ich nicht erreichbar hier.
Du wirst schimpfen, aber wir sind ja ehrlich: Ich habe gestern Nacht jede Menge Kognak in mich geschüttet. Zum Glück meine Sorte, die von bester Qualität ist, daher habe ich heute keinerlei Kopfschmerzen.
Ich geniere mich aber sehr vor dir. Werde ich jetzt auch noch zum verabscheuungswürdigen Alkoholiker in deinen gestrengen Augen? Ich bin zerknirscht.
Jetzt will ich dich nicht weiter stören, ich gehe mit einem Kollegen auf ein Mittagsbier.
Dein guter Freund Artur
PS Dann schicke ich dir am Nachmittag noch eine Mail, da ich dir noch etwas sagen wollte.
Donnerstag, 17. Dezember, 16.28
Betreff: Alkohol
Schon wieder Kritik. Besten Dank.
Donnerstag, 17. Dezember, 17.56
Betreff: neue Rechtschreibung
Sehr schade, dass du sie zu kompliziert findest.
Donnerstag, 17. Dezember, 17.38
Betreff: Treffen morgen
Liebe Marlene, ich bin von 4.55 bis ca. 7.15 Uhr im Büro, fahre dann etwas erledigen, bin wieder von ca. 10.30 bis ca. 14.00 Uhr hier, dann von 15 bis 16 Uhr in einer Besprechung, dann in der Fahrschule von 17 bis 19 Uhr.
Wann holst du das Auto aus der Werkstatt?
Artur
Donnerstag, 17. Dezember, 18.05
Betreff: Treffen
Du wirst morgen ja sehen, wie du mit der Arbeit fertig wirst.
Von mir aus können wir gerne telefonieren. Du wolltest doch nur notfalls telefonieren?
Ich rufe dich zwischen 11 und 12 Uhr an.
Artur
Freitag, 18. Dezember, 6.51
Betreff: Zeit
Liebe Marlene, ich habe die Besprechung am Nachmittag auf die Weihnachtswoche verschieben
Weitere Kostenlose Bücher