Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Anhang mein Herz

Im Anhang mein Herz

Titel: Im Anhang mein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Schön
Vom Netzwerk:
Speicherblöcken auch so kompliziert.
    Erna hat ihren Brief dann selbst weggeworfen, vielleicht bringe ich ihn irgendwann noch einmal sinngemäß zusammen. Dazu habe ich aber überhaupt keine Lust.
    Für den Rest der Wohnungskosten läuft eine Förderung, der ist kein Problem. Aber die Betriebskosten sind so hoch! Und dann vor allem die Rückzahlungen, Hypothek, Zinsen. Mir wird jetzt schon schlecht davon.
    Aber es ist mein Wunsch, in der Wohnung zu bleiben, und ich will sie mir alleine leisten können.
    Daher kein Autokauf vorläufig.
    Und übrigens, allermeistens bekomme ich ohnehin alles, was ich will!
    Einer will seinen gebrauchten Wagen verkaufen, aber ich weiß nicht recht, gebraucht?
    Ich verweigere die komischen Markierungen in unserer Liste. Was machst du jetzt? War nur ein Spaß.
    Deine zweite Mail: Es gibt kein Problem mit der Rückgabe.
    Deine dritte Mail: sonderbarer Eindruck ist ein schwacher Ausdruck.
    Wahrscheinlich erhältst du heute meinen Brief, falls du ihn nicht schon gestern bekommen hast.
    Zum Glück bin ich erst gegen Abend wieder da, sodass mich die gefürchtete Bombe der Schimpfwörter erst dann treffen wird.
    Noch ärger wäre aber dein Dauer-Schweigen.
    Artur
    PS Ich komme einfach nicht darauf, wen oder was du mit der Abkürzung am Ende meinst.

    Donnerstag, 18. Februar, 5.57
    Betreff: einige Antworten
    Good Morning, Mary! Nennt dich jemand so außer mir?
    Die Abkürzung wurde mir gestern fünf Minuten später klar.
    Deine lange Antwort auf meine Antworten möchte ich vor der Scheidung nicht lesen, bitte nicht böse sein.
    Leider habe ich gestern früh deine DVD mitzunehmen vergessen und konnte sie abends nicht mehr holen, aber heute Abend nehme ich dir ein sehr schönes Konzert auf.

    Ja, ich werde dir das eingescannte Scheidungsurteil dann per Mailanhang schicken. Schließlich kann man heutzutage all es per Mail schicken.
    Im Anhang mein Herz.

    Ich habe meine neue Meilenkarte endlich bekommen.
    Schon lange will ich dich direkt darauf hinweisen, denn einen dezenteren Hinweis hast du nicht bemerkt. Ein Apostroph beim Genitiv setzt man nur bei Namen, die auf s, ss, ß, tz, z oder x enden. Ich machte früher den gleichen Fehler, aber meine ältere Tochter hat es dann irgendwann in der Schule gelernt und mir sofort freundlicherweise beigebracht. Also mach dir nichts daraus und warum soll es dir besser gehen als mir.
    Damit dir ein Musikstück gefällt, musst du es bereits mindestens einmal gehört haben, stelle ich fest. Daher werde ich dir alles zwei Mal leihen, um der klassischen Musik mehr Chancen bei dir zu geben.
    Eine Zuschrift mit Konzertterminen habe ich auch bekommen, vielleicht ist etwas für uns dabei.
    Was ich dir sonst noch schreiben möchte? Siehe Anhang.
    Dein Artur

    Donnerstag, 18. Februar, 7.11
    Betreff: Die Schlangeneier in der Post
    Hier sieht man wieder, wie unähnlich wir einander sind. Artur will die Schlangeneier gleich aufessen. Es ist aggressiv oder hungrig. Ich habe sie für Schokolade gehalten. Marlene will die ausgeschlüpften Kobras füttern. Sie ist lieb und mütterlich.
    So long.
    Artur

    Donnerstag, 18. Februar, 12.00
    Betreff: Wie es war?
    Es war. Ich habe es bereits vergessen.
    Frei!
    Die einzige Bindung, an der mir liegt, ist, immer dein Freund sein zu dürfen. Von mir aus nur per Mail. Alles andere ist mir absolut egal.
    Den zerrissenen Brief fand ich auch gerade. Ich nehme an, er ist ungelesen. Es stimmt, ich hätte ihn nicht schreiben dürfen. Aber immer bin ich nicht so vernünftig, wie du es gerne von mir hättest.
    Nun aber, da du ihn mir ungelesen und zerrissen zurückgeschickt hast, sind wir quitt in Unhöflichkeiten.
    Servus
    Artur
    PS Rest später
    PPS Welches Instrument hat dein ach gar so musikalischer Mann denn früher gespielt? Blockflöte?

    Donnerstag, 18. Februar, 13.15
    Betreff: Ich gehe jetzt.
    Diese Banalitäten hier reichen mir für heute.
    A.

    Freitag, 19. Februar, 5.50
    Betreff: Es eilt nicht
    Liebe Marlene, danke für deinen gestrigen Anruf.
    Wenn du mich kränken wolltest, dann ist es dir mit dem Returnieren des zerrissenen Briefs gelungen.
    Fühlst du dich im Recht dabei? Denkst du, dass du hart durchgreifen musst, damit ich merke, dass du in diesem Punkt keinen Spaß verstehst?
    Ich meine, du bedenkst dabei nicht, dass es sich auch um ein Kunstwerk handelt. Länger als eine Stunde habe ich Wörter gesucht, verworfen und umgestellt für diesen Brief an dich. Der Text ist ein künstlerisches Produkt von mir und wenn es nur ein

Weitere Kostenlose Bücher