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Im Anhang mein Herz

Im Anhang mein Herz

Titel: Im Anhang mein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Schön
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also doch , Irene, das macht nichts, in den Tagen nach deiner Rückkunft wirst du ohnehin genug zu tun haben.
    Sie sagte, aber in den Süden fahren wir dann unbedingt gemeinsam.
    Ich antwortete nichts.
    Du freust dich?
    Sie scheint mich jedenfalls nicht total vergessen zu haben.
    Wahrscheinlich ist bloß der Freund gerade wieder eingeschnappt.
    Ko mmt öfter vor bei ihm.
    Ende des Nachtrags Nummer zwei.
    Und nun der Bericht von der Dreitagesreise.
    Nein, dafür fange ich eine eigene Mail an.

    Montag, 26. Juli, 16.23
    Betreff: Hoffentlich wird er nicht zu lang.
    Das Erste, das mir ins Auge sprang, war ganz schlechtes Wetter. Draußen schüttete es, ich hätte eigentlich beim Umsteigen kurz in die Stadt fahren wollen.
    Also blieb ich die vier Stunden bis zum Weiterflug am riesigen Flughafen , um die Shops anzuschauen und die Reisenden zu beobachten, ein bisschen fern zu sehen und zu lesen.
    Nach zwei Stunden Blättern im Sprachführer checkte ich ein. Es würde eine Propellermaschine sein, erfuhr ich.
    Dann fand ich einen sehr guten Platz zum Beobachten der Flugzeuge.
    Ich aß zwei ziemlich teure Fischbrötchen. Die Buffetdame sagte Bonjour.
    Beim ersten Flug hat sich übrigens ein Schwede neben mir mit Whiskey vollgefüllt. Dann hat er doch tatsächlich der Stewardess mehrmals auf den Hintern geklopft. Ja, in Urlaubsfliegern geht es anders zu als in Businessfliegern.
    Als ich den dritten Tee trank, entdeckte ich einen vielversprechenden Kuchen und bestellte ihn dazu.
    Dann war endlich mein Flug dran, und ich hörte die ersten Landesbewohner miteinander reden . Unverständlich. Ein paar sprachen auch auf mich ein. Einer bequemte sich zu schlechtem Englisch.
    Ich saß direkt beim rechten Propeller . Es war sehr laut und sehr eng. Unter uns leuchtete das Meer in Blau, Schiffe in Weiß, Inselchen mit Wäldern in Grün.
    Wir flogen in die nächste Zeitzone.
    Am Flughafen standen nur drei Maschinen inklusive unserer, sah ich nach der Ankunft.
    Ich nahm ein Taxi zum Hotel. Der Fahrer lachte mich dann aus, als ich ihm Trinkgeld geben wollte. Ich wunderte mich, denn im Reiseführer steht, sie nähmen es recht gern.
    In der Lobby des Hotels war ein großer Papagei, der konnte längere Melodien pfeifen.
    Mein Zimmer war mit ur alten Möbeln bestückt. Es gab sogar einen Schreibtisch mit Rollbalken zum Herunterfahren. Und es war komplett ruhig trotz zentraler Lage.
    Über vieles musste ich mich noch wundern. Die Seife kam aus der Tube, die Armaturen waren so anders als bei uns und ein dicker Rasierpinsel stand da.
    Ich ging dann gleich raus .
    Die Stadt gefiel mir auf Anhieb. Kurz gesagt: Es ist dort doppelt so schön wie bei uns bei halb so vielen Menschen. Also vier Mal so schön? Ich kann es nicht besser beschreiben, ich bin ja kein Dichter.
    D u willst sicher Details wissen. Die Häuser sind alt, die Straßen neu, es gibt viele Parkplätze, keine Armen auf der Straße. Immerhin eine Hafenstadt.
    Auch völlig andersartige , witzig gestaltete Auslagen sah ich.
    Überhaupt fiel mir auf, dass die Menschen gern und oft lachten.
    Ich staunte auch über ein gigantisches Segelschiff, das gleich in der Nähe des Hotels parkt. Oder ankert , heißt das wohl. Es ist ein Kaffeehaus drinnen.
    Am Fluss war ich übrigens die meiste Zeit , er faszinierte mich.
    Im Hotel zog ich mir ausgiebig das fremdsprachige Fernsehen mit andersfremdsprachigen Untertiteln rein. Ein Raten und Lachen.
    Mein Bett war durch und durch weich und flaumig. Wie Butter, nein Schlagobers. Die Bettdecke so leicht und kuschelig wie ein warmer Gugelhupf, sie schwebte förmlich über mir des Nachts.
    Auch d as Frühstück ließ nichts offen.
    Sie hatten keine Tischtücher aufgelegt, sondern Strohblumen und Getreidehalme unter Glasplatten getan.
    Die ganz Einrichtung war in einem gewissen Stil, damit kenne ich mich nicht aus, so dunkel. Heimelig jedenfalls.
    Am Samstag hat es dann leider den ganzen Tag geschüttet. Da es dabei achtzehn Grad hatte, ging ich trotzdem spazieren.
    Leider war ich ziemlich müde und schlief am Nachmittag vier Stunden.
    Die Leute sind netter als wir, habe ich das schon geschrieben? Generell sind sie besser angezogen als bei uns.
    Am Abend fand im Zentrum ein Fest im Freien statt. Bei Regen.
    Ich glaube, die Menschen hier finden am Regen nichts Besonderes, die meisten haben nicht einmal einen Schirm dabei.
    Im Hotel wurde eine große Hochzeit gefeiert. Die Gäste waren folkloristisch angezogen, viele blieben über Nacht. Auch das Brautpaar.
    I ch

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