Im Anhang mein Herz

Weil ich es nicht sicher weiß. Sei nicht böse.
    Artur

    Donnerstag, 22. Juli, 13.16
    Betreff: Post
    Liebe Marlene, bei euch kommt die Post doch schon zu Mittag?
    Du scheinst ausreichend intelligent zu sein, um zu wissen, ob du zum Arzt gehen solltest oder nicht. Aber sei keine Oberdickschädelin.
    Meiner älteren Tochter geht es nicht um das Chatten am Computer, sondern nur um das Spielen, weil du gefragt ha st.
    Viel Spaß bei deiner Feier.
    Also dann, bis in vier Tagen.
    Gruß vom zweitobersten Dickschädel.
    Artur
    PS Ich will aber nicht mehr mit Irene weiter machen. Diese vier Wochen sind meine beste Chance dazu.

    Donnerstag, 22. Juli, 13.55
    Betreff: Besuch
    Marlene, ich habe ein schlechtes Gewissen, und wenn du glaubst, dass es deinen Mann zu sehr stört, dass du mit zu meiner Tochter kommst, dann lassen wir es.
    Ich muss es ihr aber heute sagen, wann ich komme.
    A.

    Donnerstag, 22. Juli, 14.00
    Betreff: Wie?
    Dann hast du in der falschen Mail nachgesehen.

    Donnerstag, 22. Juli, 14.09
    Betreff: Besuch
    Natürlich freue ich mich, wenn du zu meiner Tochter mitkommst. Aber, wenn es deinem Mann lieber ist, geh doch meine ältere Tochter alleine besuchen.
    A.

    Donnerstag, 22. Juli, 14.13
    Betreff: Besuch
    Was habe ich denn davon, wenn dein Mann auf mich böse ist?
    U nd ich dich nicht mehr sehen darf.

    Donnerstag, 22. Juli, 14.20
    Betreff: Besuch
    Aber natürlich habe ich auch an deinen Mann seiner selbst wegen und nicht nur wegen mir gedacht.
    Du wirst mir vermutlich glauben, dass ich mich in letzter Zeit gut in ihn einfühlen kann .

    Freitag, 23. Juli, 6.55
    Betreff: Kuchen
    Liebe Marlene, gern geschehen.
    A.

    Freitag, 23. Juli, 7.10
    Betreff: Absage
    Ich werde meine Tochter eine Woche später besuchen.
    Leider sind im Sommer die Kuchen nicht so gut haltbar.
    Von der Reise bringe ich dir auch etwas mit.
    Mir fällt immer wieder etwas ein, was mich an Irene gestört hat.
    Wenn sie mit ihrem Freund ins Wochenende fährt, kauft immer sie die Lebensmittel ein. Und da ich ein paar Mal beim Einräumen ins Auto geholfen habe, sah ich, dass es nur die feinsten Sachen sind, während es nie etwas Derartiges gibt, wenn ich bei ihr zu Hause bin. Dann habe ich sie einmal darauf angesprochen. Sie gab es zu, dass es so sei. Weiter sagte sie nichts dazu. Sehr verdächtig, nicht wahr?

    Mit Erna läuft es wie früher. Sie jammert, sie habe ja so viel zu tun, und ich helfe ihr sogleich.
    Ich habe aber se hr viel mehr zu tun, finde ich!
    Da bei uns freitags der Mailserver manchmal abstürzt und der ganze Text dann weg ist, sende ich dir diese Mail lieber gleich.
    Artur

    Freitag, 23. Juli, 7.21
    Betreff: Ich gehe jetzt
    Da ich noch auf die Bank muss.
    Ein schönes Wochenende!
    A.

    Montag, 26. Juli, 11.15
    Betreff: Danke!
    Liebe Marlene, zuallererst, hoffentlich geht es dir immer noch gut? Gibt es etwas Neues? Morgen bitte von dir zu beantworten.
    Nachträglich eingefügt: D anke für deinen Anruf! Er hebt die vorige Frage aber nicht auf, oder?
    Und ich hoffe, du erwartest dir nicht zu viel, da du schon sehr neugierig auf meinen Bericht über die Kurzreise bist, wie du sagte st. Am Ende bist du enttäuscht.
    Erst zu deiner Antwort am Donnerstag, dann der Reisebericht.
    Ich hatte dich am Donnerstag gefragt, warum du denn willst, das s aus Irene und mir noch etwas würde.
    D u hast sehr nett geantwortet, dass wir doch alle Fehler hätten und so weiter.
    Aber nicht alle Fehler sind der Partnerschaft so abträglich wie ihr spezieller sogenannter Fehler , ihr Freund , den sie nicht aufgeben will oder kann. Findest du nicht?
    Doch lassen wir das.
    Du sagtest ebenfalls, sie habe mir gut getan.
    Aber du hast doch bemerkt, dass ich mindestens so glücklich war, wenn wir zusammen etwas unternommen haben? Nein?
    Dann sage ich es dir jetzt ausdrücklich.
    Doch genug.
    Jedenfalls buche ich demnächst für August etwas, sodass ich ganz bestimmt weg sein werde, wenn Irene zurückkommt. Vorbeugend.
    Folgendes zum Schluss eingefügt: Gerade rief mich Irene an und sagte mir, dass ich ihr immer mehr abgehen würde, je länger sie weg sei, und dass sie Ende September unbedingt mit mir noch zwei Wochen ans Meer fahren werde.
    S ie fragte mich auch nach meiner kurzen Reise am Wochenende. Sie erzählte mir, dass es bei ihnen oft regnet. Gar nicht typisch für Italien. Muss von Kärnten rüberkommen.
    Ich kündigte ihr an, dass ich im August nicht da sein würde.
    Ich sagte aber auch gleich dazu, als ich ihre Enttäuschung bemerkte, als sie sagte,