Im Auge des Falken (Regelence-Serie) (German Edition)
Unschuldig und naiv, wie er war, ließ sich Aiden nicht leicht einschüchtern und das machte ihn in seinen Augen noch anziehender als zuvor. Nates Schwanz wurde hart. Wie mochten diese trotzig geschürzten Lippen wohl schmecken?
Nate trat näher zu Aiden und umfasste sein Kinn mit den Fingerspitzen. Aiden leckte sich über die Lippen. Er schluckte, rührte sich aber nicht vom Fleck.
»Lord Deverell, bitte entfernt Euch von Lord Aiden oder ich sehe mich gezwungen, Ihre Majestäten davon zu unterrichten«, meldete sich Jeffers.
Nate ließ Aidens Kinn los und machte einen Schritt zurück. Er war nicht sicher, was er lieber tun wollte: Jeffers danken, ihm einen Virus schicken oder seinen Stecker ziehen. Zum ersten Mal seit sehr langer Zeit sah sich Nate mit einer ungewohnten Situation konfrontiert. Er wusste nicht, was er tun sollte.
Er fühlte sich zu Aiden hingezogen, daran bestand kein Zweifel, aber er hatte auch das Gefühl, dass Aiden Informationen besaß, die ihm auf der Suche nach dem Waffendieb weiterhelfen konnten. Wenn seine Instinkte falsch lagen, war er erledigt, aber er konnte sich des Gefühls nicht erwehren, dass Aiden absolut nichts mit der Tat zu tun hatte. Und seine Instinkte trogen ihn so gut wie nie.
Nate drehte den Sessel herum und bot Aiden den Sitzplatz an. »Ich schlage Euch einen Handel vor: Ihr erzählt mir, was ich wissen will, und ich erzähle Euch, was Ihr wissen wollt.«
Aidens Mundwinkel zuckte, dann nickte er jedoch und setzte sich. »Dreht Euch um.«
»Wie bitte?«
»Bitte.« Aiden zog eine Augenbraue nach oben. »Wenn Ihr Informationen wollt, dreht Euch um.«
Was hatte er vor? Ach, zur Hölle! Er würde Aiden vertrauen, bis dieser ihm einen Grund zur gegenteiligen Annahme gab. Nate kniff die Augen ein wenig zusammen, um Aiden wissen zu lassen, dass er von der Aufforderung nicht gerade angetan war.
Aiden starrte ebenso unnachgiebig zurück. Scheiße, der Mann war wirklich was Besonderes!
Nate wandte sich ab. Er lauschte auf plötzliche Bewegungen, irgendetwas, das verriet, ob Aiden ihn überrumpeln wollte, aber er hörte nur das Klackern der Tastatur. Was machte er da?
»In Ordnung, Ihr könnt wieder schauen.«
Nate drehte sich um. Nichts sah anders aus als zuvor. »Was habt Ihr getan?«
»Ich habe die Sicherheitsprotokolle in diesem Raum und den umliegenden überbrückt.«
Na wundervoll, noch ein Townsend-Junge, der deutlich zu viel über die Sicherheitssysteme des Anwesens wusste.
»Ihr habt Jeffers abgeschaltet?«
»Nein, ich habe ihn nur rausgeworfen, damit wir uns in Ruhe unterhalten können. Eine Abschaltung würde die Sicherheit der Residenz gefährden und das ist keine gute Idee, wenn alle schlafen. Und jetzt redet.«
Hat er mir eben einen Befehl erteilt?
Nates Mundwinkel zuckten. Je mehr er über Aiden erfuhr, desto mehr gefiel er ihm. »Wie habt Ihr das angestellt?«
Aiden lächelte und in seinen Augenwinkeln bildeten sich kleine Lachfältchen. »Das war nicht schwer – Ihr wart ja bereits im System eingeloggt –, aber diese Information kann ich Euch nicht geben. Nicht bis… Gebt mir einen Grund, Euch zu vertrauen, Nate.«
Wenn Nate nicht so genau hingesehen hätte, wäre ihm vielleicht entgangen, wie sich Aiden auf die Unterlippe biss, sie aber sofort wieder freigab. Er konnte nicht wegsehen. Er konnte gar nicht anders, als jede Bewegung in sich aufzusaugen.
Er setzte sich auf eine Ecke des Schreibtisches und versuchte, seine dumme Libido zu ignorieren. »Ich arbeite für die IN. Ich bin der Captain eines IN-Zerstörers, der Lady Anna . Ich bin hier, um einen Fall von Waffendiebstahl zu untersuchen. Sobald ich herausgefunden habe, wer dahintersteckt, verschwinde ich wieder auf mein Schiff.« Nate studierte Aidens Mimik aufmerksam.
Aidens Mund öffnete und schloss sich wieder, seine Stirn runzelte sich. Einen Augenblick später nickte er. »Darauf hätte ich gleich kommen sollen. Regelence hatte schon immer eine gute Beziehung zur IN, aber ich hatte keine Ahnung, dass wir Waffen für sie lagern.« Eine Haarsträhne fiel ihm ins Gesicht. »Sie wurden gestohlen, als Payton Jeffers abgeschaltet hat.«
Nate kämpfte gegen das Bedürfnis, die Hand auszustrecken und Aiden die Haare aus dem Gesicht zu streichen. »Ja.«
Aiden pustete sich die Strähne aus dem Gesicht. Er starrte Nate mit großen Augen an. »Wie ist das möglich? Niemand außer uns vier wusste davon.«
Nate schloss die Augen und atmete tief durch. Ja, genau das fragte er sich auch. Wenn
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