Im Auge des Falken (Regelence-Serie) (German Edition)
zu erinnern.
Diesen Tanz würde er niemals vergessen, es war wie ein Wunder gewesen. Aiden wäre am liebsten für immer geblieben, wo er war. Verfluchter Rupert!
Aiden wollte so gerne mehr über den Earl erfahren. Er wollte wissen, warum er hier war. Wie lange würde er bleiben? Bestand die Möglichkeit, dass er für ein Porträt Modell stand? Wie schmeckten seine Lippen?
Aiden schob den Gedanken gewaltsam beiseite. Er klickte sich durch die Datenbank des Pads, bis er die Skizze von Nathaniel gefunden hatte, und nahm den Stift aus seiner Halterung an der Seite des Geräts.
Der Mann sah so geheimnisvoll aus, wie einer dieser schneidigen Helden aus den Liebesromanen, nach denen Tarren süchtig war. Wie wäre es wohl gewesen, wenn Nathaniel ihn nach seinem Fall vom Baum geküsst hätte?
Er war sicher, dass der Earl genau das vorgehabt hatte. Und heute Abend... Er sollte froh sein, dass Rupert sie gerade noch rechtzeitig unterbrochen hatte.
Doch das brachte ihn auch nicht weiter. Sein Penis begann, wieder zu pochen, war bereits vollständig hart und das nachdem er sich gerade erst angefasst hatte. Aiden machte sein Zeichenpad wieder aus und steckte den Stift zurück. Vielleicht würde etwas zu essen ihm helfen, seine Gedanken von Deverell abzulenken.
Aiden krabbelte von der Matratze und suchte unter dem Bett nach seinen Hausschuhen. Er sollte sich vermutlich einen Hausmantel über sein Schlafhemd ziehen, aber der komplette Haushalt hatte sich schon lange zu Bett begeben. Außerdem würde er wohl kaum in der Küche jemandem begegnen – die Dienerschaft schlief und außer Payton oder Cony kam niemand auf die Idee, um diese Uhrzeit dorthin zu gehen. Wenn seine anderen Brüder oder sein Vater nachts etwas wollten, ließen sie Jeffers jemanden wecken und es sich bringen.
Immerhin beruhigte sich sein eigensinniger Penis auf dem Weg. Er erreichte den Fuß der Haupttreppe und machte zwei Schritte in Richtung des Esszimmers, in der Absicht, durch den Dienstboteneingang in die Küche zu schlüpfen, als er eine Stimme hörte.
Aiden hielt inne und lauschte. Jeffers sprach im Herrenzimmer mit jemandem. Aiden überlegte kurz, ob er noch einmal nach oben gehen und sich etwas weniger Unangebrachtes anziehen sollte, entschied dann aber, dass es nicht schaden würde, erst einmal nachzusehen, wer sich dort aufhielt.
Auf Zehenspitzen bewegte er sich zum Herrenzimmer und vernahm nun deutlich Nathaniels Stimme. Sofort beschloss sein dummer Penis, sich zu melden und ebenfalls den dunklen Lauten zu lauschen. Aiden sah nach unten und hoffte, dass sein Problem unter dem bauschigen, wadenlangen Hemd nicht für jeden ersichtlich war. War es aber.
»Milord, Lord Aiden befindet sich vor der Tür des Herrenzimmers.«
Aiden erstarrte. Dreck!
Bevor sein Hirn sich von dem Schreck erholen und den Befehl zur Flucht geben konnte, erschien Nathaniel im Türrahmen.
»Hallo, Aiden.«
»Ähm...« Aiden blinzelte zu dem Objekt seiner Begierde auf. Sein Puls raste plötzlich und in seinem Magen breitete sich ein kribbelndes Gefühl aus. Er stand hier nur mit seinem Nachtgewand bekleidet, unter dem sich seine absolut unangemessene Erektion abzeichnete.
»Hallo... Ich wollte nur...« Er nickte. Er musste hier weg, bevor Nathaniel seine Misere bemerkte. Himmel, war der Mann groß! Aidens Sinne nahmen nach der kleinen Fantasie von vorhin alles an ihm überdeutlich wahr. Er starrte auf die großen Hände, die sich in seiner Vorstellung um –
Grinsend verschränkte Nathaniel die Arme vor der Brust und lehnte sich seitlich gegen den Türrahmen. Sein Blick musterte Aidens Körper von oben bis unten und hinterließ ein verheißungsvolles Kribbeln, wo auch immer er ihn berührte. Schließlich riss er sich von Aidens Penis los und fragte: »Ja?« Seine Stimme war nur noch ein heiseres Flüstern.
Oh Himmel, wie peinlich! Bitte lass mich nicht rot werden!
Das war jetzt schon das zweite Mal – eigentlich sogar das dritte, aber seine Kleidung hatte es gut genug verborgen, während sie miteinander getanzt hatten. Er musste hier weg, bevor er sich bis auf die Knochen blamierte. Wobei das wohl kaum noch mehr möglich war.
»Gute Nacht, Lord Deverell.« Aiden wandte sich zum Gehen, verfluchte sich dabei im Stillen.
Nathaniel packte ihn jedoch am Handgelenk und drehte ihn wieder zu sich um. »Nicht so schnell.«
Kapitel 7
Ein leiser, überraschter Laut entwich Aiden, aber er wehrte sich nicht. Stattdessen wurden seine Wangen feuerrot.
Ganz
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