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Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Titel: Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Per Matthias Griebler
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wird?“
    „Wer weiß – aber vielleicht ein guter Tipp für die Zukunft. Ich werd das an die zuständige Abteilung gerne weitergeben …“ Zander grinste ihn breit an. „Doch jetzt lassen Sie mich Ihnen bitte noch einen kleinen Ratunter Freunden geben, Herr Horn“, und seine Mine wurde mit einem Mal wieder ernster, „versprechen Sie besser nie etwas, das Sie nicht halten können. Jürgen?“
    „Jürgen? Wer ist – verstehe ...“ Mit einem Mal spürte Horn etwas Kaltes in seinem Nacken.
    „Das Gewehr – bitte.“
    „Hallo, Jürgen ...“ Folgsam reichte Horn seine Flinte nach hinten. „Dann warst du das wohl, was hier plötzlich so nach Old Spice gestunken hat, was?“
    „Ich geb’ dir gleich Old Spice!“, keifte der Kerl ungehalten zurück. „Und los jetzt, Bursche!“, der Druck in Horns Nacken verschwand wieder, „die Ärmchen hoch! Zack, zack!“
    „Ich darf ganz ehrlich sein?“ Der Aufforderung langsam Folge leistend, drehte Horn sich um. „Erzwungene Hast ist keine gute Grundlage, um sich kennen zu lernen ...“ Er grinste. Old Spice? Wohl eher Old sexy Spice, was da jetzt begann, ihn mit einer gewissen Portion rauer Zärtlichkeit abzustreifen. Eigentlich empfahl es sich ja für angegraute Herren Anfang Fünfzig das Hineinschlüpfen in kleine schwarze Mini-Bade-Panties eher zu vermeiden, aber im Fall dieses ultrabraungebrannten Exemplars der Gattung eingeölter Adonis mit Waschbrettbauch und grau-schwarzem Retro-Bärenteppich auf der Brust, konnte man diesbezüglich gewiss eine Ausnahme machen.
    Ein letzter, abschließender Strich durch den Schritt, und er war fertig.
    „Ist sauber, Andy.“ Seine Waffe wieder runter nehmend, trat der Waschbär einen Meter zurück.
    „Danke, Jürgen.“ Zander nickte. „Und jetzt, Herr Horn“, charmant lächelnd half er der etwas angeschlagen wirkenden Lorenzi, wieder ihre Kleidung zu richten, „da die Fronten soweit geklärt sind, wollen wir uns dann alle ein wenig entspannen, ja?“ Fragenden Blickes griff er sich dann das Fläschchen Desinfektionsmittel rechts von der Fensterbank und verteilte etwa zwei bis acht ausgiebige Spritzer davon in seinen Handflächen.
    „Wow, Micha, wenn das mal keine Offenbarungsqualitäten hatte ...“ Etwa 45 Meter Luftlinie entfernt, im achten Stockwerk des gegenüberliegenden Bürogebäudes holte Miller tief Luft. „Und wer hat das alles auf Band?“
    „Bei wem hat‘s gebrannt?“
    Miller seufzte.
    „Bei unseren Nachbarn!“, brüllte sie dann nach hinten zurück und griff sich die neben ihr auf dem Schemel stehende Wasserflasche.
    „Oh, wie furchtbar – ist denn was passiert?“ Das leise Knarzen und Singen schlecht geschmierter und überalterter Türscharniere ertönte. „Agent?“
    Es folgte das untrügliche Geräusch einlagigen Recyclingpapiers, welches hastig von einer Toilettenrolle runter gerissen und mehrfach um die Hand gewickelt wurde. Im nächsten Moment ertönte rauschend die Spülung, begleitet vom lauten Klappern einer 99-Cent-Plastikklobürste.
    „Nein, alles okay!“ Ohne sich umzudrehen, winkte Miller ab. „Lassen Sie sich bitte nicht stören!“ Sie nahm einen weiteren tiefen Schluck. Gott – tief durchatmend versenkte sie die leere PET-Flasche dann in der vor ihr auf dem Boden liegenden Abfalltüte.
    „Alles klar. Wenn doch noch was ist, rufen Sie mich!“ Das geschäftige Klappern verstummte, und die Tür hinter ihr schloss sich wieder.
    „Na logisch …“ Flach Ein- und Ausatmend fuhr sich Miller über die Nase. Nummer Eins‘ hochgelobtes Ressourcenmanagment in allen Ehren, aber – sie rückte sich das Head-Set zurecht – was Luzius ihr da als Spezialist vor Ort zugeteilt hatte, das ging auf keine Kuhhaut mehr. Hendrik Lammers, angeblich IT- und Surveillance-Profi, wie man so schön auf Neudeutsch sagte. Die Frage war bloß, ob selbiger Profi auch vorhatte, sein Können noch mal irgendwann unter Beweis zu stellen.
    Mit einem kurzen Schlag auf das Scharnier entriegelte sie den Sperrhebel und öffnete das Oberlicht.
    In den knapp 16 Stunden nämlich, in denen sie und Lammers sich jetzt kannten, hatte
Mister ich hab alles im Griff
etwa Neun damit zugebracht, die Klobrille anzuwärmen und weitere Sechs damit, beim Schlafen unkontrolliert die Bespannung des Feldbetts vollzusabbeln.
    „Agent Miller? Die Dose Tomaten-Thunfisch in Ihrem Lunchpaket – wollen Sie die noch? Und könnten Sie mir wohl das Glas Nutella vom Tisch bringen? Danke!“
    Ach richtig. Ungläubig mit den Augen

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