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Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Titel: Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Per Matthias Griebler
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hoch.
    Moment – er hielt inne. Für einen kurzen Augenblick war ihm, als hätte er soeben die belehrende Stimme seiner Mutter hinter sich gehört. Da, jetzt schon wieder:
    „Michael“, sie betonte es Englisch – Gott wie er das hasste, „hat dir dein Vater denn nicht verboten, anderer Leute Sachen kaputt zu machen?“
    Verdammt, genervt verpasste sich Horn mit der flachen Rechten einen Schlag gegen das Trommelfell – die Schmerzmittel, er musste unbedingt die Dosis herabsetzen.
    Er seufzte leise.
    „Sorry Mom ...“
    In der nächsten Sekunde hatte seine auftreffende Schuhsohle dann auch schon laut donnernd das Schloss aus den Angeln gesprengt und die Tür, infolgedessen krachend aus dem Rahmen splitternd, sauste schwungvoll nach innen.
    „Keiner bewegt sich!“ Laut brüllend, sein überzeugendes Arbeitsgesicht –
Nummer sieben, zur Faust geballt
– aufgesetzt und zudem noch sogleich einen schräg nach oben gerichteten Warnschuss abgebend – übrigens sehr zum Pech des bis dato meisterlich detailgetreu aufgemalten Deckenaquarells – verschaffte er sich Zutritt.
    Hintere Raumhälfte, Nähe Terrassentür: drei Personen – eine Frau, zwei Männer. Primärziel identifiziert. Blitzschnell hatte Horn die Lage sondiert und sich mit einer ruckartigen Vor- und Rückwärtsbewegung entlang des Gewehrschaftes erneut Gefechtsbereit gemacht.
    „Ich will kein Zucken sehen!“, wiederholte er warnend und schob sich dann, die ausgemachte Personengruppe dabei keinen Moment aus den Augen lassend, nach rechts, um den dort neben der Tür verbauten, gusseisernen Zimmerkamin herum.
    „Ganz besonders du nicht, Manfred!“ Vorsichtig tastete er nach dem Lichtschalter und drehte den Dimmer auf Maximalstärke.
    „Sie?“ Horn erstarrte. Die Person hinter Diehl, im Halbschatten war ihm ihr Gesicht noch verborgen geblieben – doch jetzt:
    „Ich glaub, ich steh im Wald!“, brüllte Horn die Italienerin im nächsten Atemzug dann auch schon wütend an und schritt erregt auf sie zu. „Hab ich vielleicht was nicht mitgekriegt?“ Ein keinesfalls unabsichtlicherStoß mit dem Ellenbogen, und die bis dato noch auf dem Kaminsims stehende antike Keramikvase mitsamt der frischen Schnittblumen war ebenfalls Geschichte.
    „Feldwebel!“ Lorenzis Atmung setzte kurzzeitig aus. „Es, es ist nicht so wie Sie …“ Doch zu spät. Schon war Horn neben ihr.
    „Nur raus mit der Sprache!“, brüllte er fordernd. „Reden Sie schön weiter!“ Und der Italienerin dabei unsanft, unter ihrer linken Achselhöhle hindurch vergraben, den Lauf in die Seite pressend, packte er sie beim Hals.
    „Wei-weiterreden? Wie, wie denn?“, entgegenete sie röchelnd. „Ich krieg ja keine Luft mehr …“
    „Natürlich.“ Horn klimperte unschuldig mit den Wimpern. „Mein Fehler – also los jetzt, Tacheles, Frau Doktor!“ Er schenkte ihrem Kehlkopf wieder etwas Freiraum und nahm dafür, ihn malmend zusammen drückend, nun ihren Kiefer in Angriff. „Oder gehörte das etwa schon alles zum Plan dazu – damals, als Ihr Boss mich rekrutiert hat?“
    „Sie sind ja wahnsinnig, Horn – ein Killer!“ Lorenzi starrte ihn fassungslos an. „Wo, wo ist Klemmstein? Oder haben Sie die etwa auch schon umgebracht?“
    „Klemmstein?“ Horn hielt inne. „was für ein – ach so, Sie sprechen von Ihrer Personenschützerin …“ Nachdenklich betrachtete er den sich blutig in seiner linken Hand abzeichnenden Zahnreihenabdruck. „Die große Blonde mit dem festen Biss gehörte wohl zu Ihnen, ja?“ Er grinste. „Hätte ich das gewusst, wäre ich natürlich sanfter mit ihr umgegangen. Aber keine Sorge, sie liegt unbeschadet im Kofferraum Ihres Wagens und macht bloß ein kleines Nickerchen …“ Seine Augen begannen wieder zu funkeln und sein Blick wanderte nach links. „Du allerdings, mein Freund, du wirst nicht so billig davonkommen – Verräter!“ Ein rauschender Schlag mit der Schulterstütze und Diehl, sich kurzzeitig nochmal sein Frühstück durch den Mundraum gehen lassend, sank nach unten.
    „Los weg!“, zischte Horn, Lorenzi zur Seite schubsend, und trat näher.
    „Für dich, Manfred, für dich fallen mir einfach keine Worte mehr ein …“ Verachtend spuckte er dem sich stöhnend die Magengegend haltenden eine Ladung Speichel auf die Schuhspitzen. „Wir waren wie Brüder!“, brüllte er ihn an und riss ihn dabei wieder nach oben. „Wir kämpften auf derselben Seite! Weißt du nicht mehr – es war unsere Idee, unser Plan! Du hast mich umgelegt, ohne

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