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Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Titel: Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Per Matthias Griebler
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deine Hilfe hätt’ ich doch nie Undercovergehen können! Deine Kontakte zum Boss haben es doch erst möglich gemacht, dass Amaroks Familie mich als einen der ihren ansah! Zur Hölle mit dir, verdammt!“ Er verpasste ihm einen weiteren Schlag.
    „Verflucht, zur Hölle mit dir, Manfred!“ Kraftlos nahm Horn die Waffe dann runter. „Was ist denn nur aus uns geworden? Zählen Ehre und Kameradschaft etwa gar nichts mehr in dieser Welt?“
    „Beeindruckend ...“
    „Be-was?“ Müde sah Horn nach rechts. Na super, anscheinend fühlte sich das schwarz gefönte Knäckebrot mit der Stoppelpiste im Gesicht und dem fliederfarbenen Rüschenhemdchen unter der abartig mokkabraunen Anzugskombination jetzt auch noch irgendwie genötigt, seinen Senf dazugeben zu müssen.
    „Horn, Michael, geboren am 03.04.1969 in Selb, Oberfranken“, legte der Kerl mit der unverkennbaren Geheimdienstfresse dann auch schon gleich allwissend und mit schmalzendem Unterton los. „Nach dem tragischen Tod Ihrer zwei Jahre älteren Schwester zog die Familie Januar 1972 nach München, in den beschaulichen Stadtteil Taufkirchen. Eintritt in die Bundeswehr am 02.11.1987 in Saarlouis. Unter anderem tätig gewesen als Fallschirmjäger, Grenadier, Kampfschwimmer, Sanitäter und Fernmelder. Lehrgänge EK1, EK2, Winterkampf,
Commando Moniteur
2 in Guayana, bla bla bla – der typische Super-Soldaten-Scheiß eben ... Dennoch“, er grinste vielsagend, „sind Sie in all den Jahren und trotz all Ihrer herausragenden Leistungen nie über den Dienstgrad des Feldwebels hinausgekommen. Hm, seltsam ...“, in professioneller Manier eines Talk-Show Moderators strich er sich gespielt nachdenklich übers Kinn, „woran mochte das wohl gelegen haben? Ah richtig“, spöttisch mit den Wimpern klimpernd fuhr er dann fort: „gemäß der letzten psychologischen Beurteilung – man höre und staune – am 03.01.1993, dem Geburtstag meiner Frau Großmutter übrigens, ist Herr Feldwebel Michael Horn nicht teamfähig. Hochintelligent, aber nicht teamfähig! Er neigt zu Gewaltausbrüchen, handelt zu impulsiv, hat stark selbstzerstörerische Tendenzen – jemand wie Sie, Feldwebel, der hätte nie wieder in den Einsatz, geschweige denn zur KSK geschickt werden dürfen! Aber wissen Sie“, er fingerte ein zusammengefaltetes Zettelchen aus seiner Jackettasche hervor und sein Grinsen glich jetzt dem einesKoalabären auf Pepp 3 , „einen Abschnitt, den fand ich ganz besonders interessant – hier“, er faltete es auseinander, „Psychologischer Sonderbericht 158/1992:
    Herr Horn gleicht im Verhalten immer mehr dem eines jungen Welpen. Würde man ihm jetzt einen Knochen zu Füßen werfen, so würde er vermutlich stundenlang zufrieden daran herumlutschen ...“ Mit diesen Worten ließ er den kleinen Zettel wieder verschwinden und beendete seine Ausführungen fürs erste.
    „Und“, warf er dann noch stichelnd nach, „hat Ihnen das geholfen, Herr Feldwebel?“
    „Worauf wollen Sie hinaus?“ Horn sah ihn von der Seite her schief an.
    „Na, das Herumlutschen an großen Knochen ...“, fuhr das Knäckebrot betont langsam fort. „Sie waren doch inhaftiert – Anfang ’98, wenn ich mich recht erinnere. Mexiko richtig?“ Er befeuchtete sich, großflächig darüber leckend, die Lippen. „Na die
Compadres
dort haben sich doch sicher gefreut über so ein williges kleines Mädchen ...“
    „Gegenfrage ...“ Ebenso gefühlvoll wie das zuvor gelaufene Lippenspiel strich sich Horn langsam reibend über den Schaft seiner Waffe. „Verraten Sie mir noch schnell, mit wem ich’s zu tun habe, bevor ich Ihnen die Fresse stopfe?“ Er grinste geistesgestört zurück. „Wissen Sie, so was kann nämlich im Null Komma Nix passieren bei jemandem, der so unkontrolliert aggressiv und impulsiv ist wie ich ...“
    „Mein Bester – bitte ...“, andächtig die Fingerspitzen gegeneinander legend, versuchte das Knäckebrot wieder einzulenken, „wir sind doch alles Freunde hier“, sülzte er aalglatt, „und wenn Sie unbedingt darauf bestehen: Andy Zander, nur wird ihnen das nicht viel nutzen. Andy Zander befindet sich nämlich momentan offiziell in China auf einem Meeting der Ost-India-Kautschuk GmbH und in zwei Stunden und 34 Minuten wird er sogar einen Quickie mit der Sekretärin des dortigen Personalchefs haben – für exakt drei Minuten und 22 Sekunden …“
    „Wow, ich bin beeindruckt.“ Horn seufzte. „Plant Ihr Undercover-Typen auch, ob das Mädchen dabei inoffiziell schwanger

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