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Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Titel: Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Per Matthias Griebler
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zeronnen, nicht wahr?“ Er richtete sich mal wieder die Krawatte. „Aber was soll’s, mal verliert man eben und mal gewinnen die anderen. Ich bin eh nie hier gewesen – Jürgen! Schnapp dir deine Hosen, wir verschwinden!“ Fingerschnippend befahl er seinem Bodyguard, zusammenzupacken.
    „Das nächste Mal rufen Sie mich bitte nur dann an, wenn Sie wirklich was Handfestes haben, Dottore Lorenzi! Und wie Sie schon sagten …“, tief durchatmend hielt er auf halbem Weg nach draußen noch mal inne, „Ihr Agent – Ihre Entscheidung! Aber lassen Sie uns das nächste Woche klären – da bin ich offiziell in Brüssel“, er zwinkerte Horn kurz zu,„richtig offiziell offiziell, wenn Sie verstehen …“ Und eigentlich wäre er mit diesen abschließenden Worten dann auch gleich weggewesen – so richtig weg weg. Horn hätte ihn sicherlich nicht an seinem Verschwinden gehindert – wieso auch?
    Allerdings war es nun nicht mehr allein seine Meinung, die hier zählte: „Hier verschwindet keiner! Los zurück!“
    Targo – jeweils eine Glock 17 in der Rechten und Linken haltend, trat er in den Raum hinein. „Auch du nicht, Mädchen!“ Warnend einen Schritt nach vorn machend, presste er die Mündung einer der beiden Pistolen gegen Zanders blassweiß erstarrendes Stirnbein.
    „Los! Dawaj!“ Mit einem Knurren deutete er dann auf den beharrten Jürgen. „Sag dein alte Lustknabe, er soll Artillerie fallen lassen!“
    Und als wäre dieser Auftritt nicht schon männlich genug gewesen, so tat es im nächsten Augenblick einen lauten Schlag, und, von der Zimmerseite her aus betrachtet links, sank laut polternd und staubend das Wandgemäuer in sich zusammen und die übriggebliebenen Tapeten- und Steinreste mit seiner Axt müde in ihre Schranken weisend, stapfte ein düster dreinblickender Glatzkopf in Jeans und Shirt durch die neue Öffnung.
    „Was hab ich eben gesagt?“ Targo sah ihn kopfschüttelnd an. „Tür, nicht Wand – dummes Idiot!“
    „Tür, nicht Wand …“, wiederholte der Axtschwinger stumpf wie ein aus grauer Urzeit entflohener Primat, und schob dabei langsam den Kiefer vor und zurück. In der nächsten Sekunde blieb sein Blick auf der sich nach seinem Auftritt wie versteinert mit dem Rücken gegen die Wand drückenden Lorenzi haften.
    „Hmm…“ Ein paar leise Grunzlaute entwichen ihm, und schmatzend benetzte er sich mit der Zunge die Lippen. „Weibchen …“
    „Wei-weibchen?“, wiederholte Lorenzi nun zögerlich und sah Salzwedel dabei ängstlich an. Gerade hatte sie sich eingenässt.
    „Weibchen? Was ist das hier? Ne Casting-Show auf den Privaten?“ Sich kurz ebenfalls wieder in die Realität zurückschüttelnd, holte Zander tief Luft. „Jürgen!“, er sah zu seinem Bodyguard, „worauf wartest du noch? Leg die zwei Spastis um, und dann weg hier!“
    Doch Jürgen war allem Anschein nach ein wenig schlauer, als er vielleicht bis dato den Eindruck gemacht hatte. Brav blieb er stehen und rührte sich nicht. Wie ein alter Wolf, der erst auf eine günstige Gelegenheit wartete.
    „Jürgen, verdammt!“ Zander schnaufte tief durch. „Das ist ein Be …“
    „Vorsicht mit Ihren Äußerungen, Mister Reifengroßhandel-Kuchenbäcker-Babysitter-Samenspender oder was auch immer Ihre Legende hergibt“, unterbrach Horn nun warnend und rückte ein wenig von Diehl ab nach vorne. „Sie haben keine Ahnung, wer die beiden hier sind, oder?“
    Dottore Alessandra Lorenzi von der SOA und der gerade frisch durch die Wand gebrochene Salzwedel.
    „Michael …“ Targo grinste. „Privjetiki. Wie geht Familie? Ach ja, richtig, du hast ja keine …“ Unsanft schubste er Zander zur Seite und richtete beide Waffen nun direkt auf Horn.
    „Wie geht Muschi?“, fragte er dann leise weiter.
    „Muschi geht gut …“, ertönte in diesem Moment eine wohlvertraute Frauenstimme in seinem Rücken und gleichzeitig konnte er das untrügliche Klicken eines Spannhahns vernehmen.
    „Agent Miller – wie schön.“ Die Waffen zwar weiterhin auf sein Gegenüber gerichtet, jedoch auch nicht unbeeindruckt von dem plötzlich aufgetauchten kalten Stahl in seinem Nacken, nahm Targo artig die Finger vom Abzug. „Alle wieder vereint …“
    „Langsam wird‘s unübersichtlich“, seufzte nun der bis dato doch relativ stille Jürgen, und kratzte sich dabei nachdenklich durch den rasierten Schritt.
    Und auch, wenn es sicherlich interessant war endlich zu erfahren, an welcher Stelle denn sein eigentliches Hirn saß, recht hatte er, denn

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