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Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Titel: Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Per Matthias Griebler
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bewusstlos über seiner Schulter liegenden väterlich die beiden Popo-Hälften. „Hm, hast viel trainiert was?“
    Leises Klingeln – der Fahrstuhl war eingetroffen. Zischend öffneten sich die Türen.
    „Bläd …“ Wie in Trance ließ Targo seine Waffe sinken. Da war sie. Auf diesen einen Augenblick hin hatte er sein ganzes Leben lang schon gewartet. Das geheimnissvolle Kasachen-Weibchen aus seinen Träumen, die Frau mit den Oberschenkeln eines jungen Grizzlys – stark, sehnig und auch genauso haarig. Gehüllt in ein hauchdünnes Leinen-Sommerkleidchen, verziert mit kleinen blauen Tulpen auf weißem Grund, und ihre zarten Kilos dabei graziös breitbeinig in der Mitte der Fahrstuhlkabine plaziert, so stand sie da.
    „Wychody za menja zamusch i ja wes mir po malenkim kusotschkam broschu k twoim nogam 7 !“ Die Arme zum saftigen Bruderkuss austreckend, schritt Targo näher.
    „Sorry, Schwerer ...“ In der nächsten Sekunde brach leise zischend ein einzelner schallgedämpfter Schuss, und mittig zwischen die Augen getroffen klappte Targo nach hinten – der Tod eines Killers.
    „Aber vor mit Wodka und Lebertran aufgezogenen Steppenwölfen wie dir hat meine Mami mich immer gewarnt.“ Huber seufzte leise. „Miese Schwuchtel.“ Dann drückte er die Taste Richtung Lobby erneut, und die Türen schlossen sich wieder.
    „Halt, stehenbelieben!“, brüllte Miller noch und dabei hastig Horns durchgeladene Flinte in Anschlag nehmend – doch zu spät. Der Fahrstuhl war bereits auf dem Weg nach unten.
    „Michael!“ Voller Panik warf sich Miller neben ihrem Freund zu Boden. „Was ist hier passiert?“ Unter Zuhilfenahme sämtlicher Haupt- und Nebenmuskeln machte sie sich dann sogleich daran, die erschlafften 110 bis 130 Kilogramm totes kasachisches Fleisch von ihm runter zu wälzen.
    „Bist du getroffen? Alles okay mit dir?“ Hastig krempelte sie ihm Shirt und Pulli hoch, und begann ihn oberflächlich nach Schusswunden ab zu suchen.
    „Hey …“ Müde flatternd schlug Horn die Augen auf. „Ging mir nie besser, Fräulein – wie war Ihr Name noch gleich?“ Irritiert sah er sich um. „Nur bißchen Kopfweh Missy, danke …, warf er dann jedoch sogleich nach und blickte, besinnlich den Kopf zur Seite drehend, zu Targo. „Sieht so aus, als hätte unser Großer seinen Meister letztendlich gefunden, was?“
    „Sieht so aus, ja …“, wiederholte Miller leise. Erschöpft sank sie mit ausgebreiteten Armen auf den Rücken und atmete tief durch.
    „Was für‘n Scheiß-Job …“
    „Mir machst du nichts vor, Missy“, wie ein kleines Schulmädchen kicherte Horn leise auf, „du hast ihn doch vermisst die letzten zwei Jahre, richtig?“
    „Ob ich ihn“, Miller drehte grinsend den Kopf zu ihrem Partner. „Nun ja, zugegeben, ich …“
    Doch bevor sie vollends darauf antworten konnte, durchschnitt mal wieder das Klingeln ihres Telefons diesen seltenen Moment der Zwischenmenschlichkeit.
    „Ja?“ Auf Annahme drückend, führte sie den Hörer ans Ohr. „Wer? Ach Lammers, Sie – ob ich wo bin? Beim Kiosk an der Ecke?“ Seufzend sah sie zur Seite. „Nein da bin ich ganz und gar nicht!“, fuhr sie dann gequält fort. „Nein Lammers, ich kann Ihnen kein Rätselheftchen mitbringen. Nein, auch kein Sudoku … Wieso nicht? Zum Teufel mit dem warum – ich bin hier der Boss! Ob ich was? Gereizt? Nein, ich bin nicht gereizt! Nein, und auch nicht die Bravo! Ende! Gott …“ Kopfschüttelnd sah sie wieder zu Horn. Der grinste schelmisch.
    „Wenn du magst Missy, ich leg ihn für dich um …“
    „Das würdest du tun?“ Miller knuffte ihm feixend in die Seite. „Süß von dir! Weißt du, er ist sowas von …“ Sie stockte. Ihr Telefon, erneut.
    „Ja, Lammers?“ Mit einer schier beispielos rüberkommenden Gleichgültigkeit in der Stimme nahm sie an. „Oh, ich dachte, Sie – ja natürlich“, korrigierte sie dann jedoch sogleich und setzte sich räuspernd aufrecht. „Ja, der ist ebenfalls hier“, hastig nickte sie erneut, „ganz recht. Wohin? In die Türkei? In wann?“ Sie warf einen kurzen kontrollierenden Blick auf ihre Uhr. „Verstanden …“ Dann legte sie wieder auf.
    „JD?“ Horn schaute ihr fragend von der Seite her über die Schulter.
    „Nummer Eins, ganz Recht ...“ Miller setzte sich wieder aufrecht. „Die C-160 8 von Landsberg startet in zwei Stunden …“
    „Ein Militärshuttle in die Türkei, ja?“ Amüsiert zwinkerte Horn ihr zu. „Dann vergiss mal nicht dein grünes Kopftuch

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