Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Titel: Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Per Matthias Griebler
Vom Netzwerk:
somit mitgehört und beobachtet hatte. „Madame scheint ja noch einiges vor zu haben, was Missy?“
    „Oh ja ...“ Ein verschmitztes Lächeln huschte über ihr Gesicht. „Und ich denke, wir sollten ihr diesbezüglich einen kleinen Strich durch die Rechnung machen …“
    „Keinen Kleinen“, korrigierte Horn, dabei eine Handgranate aus seinem linken Stiefelsocken hervorpellend „lieber einen Fetten, einen richtig Fetten – und ich denke, ich hab hier den richtigen Textmarker dabei!“
    „Tja, es kommt eben nur auf den Stift an …“ Miller nickte beeindruckt.
    „Wo auch immer du die mal wieder her hast …“
    „Ach weißt du …“, Horn grinste unschuldig, „irgendwer in Ankara fand meine getragene
Fenerbahce Istanbul
-Unterwäsche einfach unwiderstehlich ...“
    „Ähem, Entschuldigung?“ Fragend hob Zander die Hand. „Hab ich das jetzt richtig verstanden, Sie wollen es mit denen aufnehmen? Ohne zu wissen was Sie eigentlich genau erwartet?“ Er kratzte sich am Kopf.
    „Mal ganz ehrlich, so ganz ohne Backup, das ist doch Wahnsinn!“
    „Ähem, ganz ehrlich?“ Horn und Miller sahen sich verdutzt an. „Das machen wir aber immer so …“
    „Fast immer“, korrigierte Letztere dann allerdings noch, „ein-, vielleicht zweimal kam die Verstärkung sogar rechtzeitig!“
    „Wow.“ Zander räusperte sich kurz. „Ich weiß wirklich nicht, ob ich jetzt eher lachen oder weinen soll …“
    „Na na – Kopf hoch.“ Aufmunternd tätschelte ihm Horn die Wange.
    „Kommen Sie, Andy, alles wird gut …“ Und grinsend deutete er nach vorn in die Dunkelheit, wo sich die ohnehin ja schon recht enge Röhre noch ein wenig zu verjüngen schien. „Nach Ihnen, Alter vor Schönheit!“ Zander atmete tief durch. Was sollte er auch groß sagen? Also hielt er den Mund und öffnete ihn erst wieder 13 Minuten, 44 Sekunden und etwa gefühlte 600 äußerst beschwerliche Kriechmeter darauf:
    „Und, Agent Miller? Können Sie irgendwas erkennen?“
    „Sieht so aus, als hätten wir die Höhle des Löwen gefunden …“, entgegnete diese flüsternd und gab ihren Begleitern, indem sie sich mit dem Rücken flach links gegen die Wand drückte, nun ebenfalls die Chance, einen Einblick zu nehmen.
    „Verdammt, was …“, seine Augen dabei wie die beliebig regulierbare Optik eines Hochleistungsfernglases kurz auf ein Maximum aufreissend, und dann wieder bis auf‘s Minimum hinunter zusammenkneifend schob Zander sein Gesicht über dem Lüftungsgitter suchend hin und her, „was sind denn das für Behälter?“
    „Tja, das ist dumm“, Miller seufzte leise, „denn eigentlich hatte ich ja jetzt irgendwie gehofft, dass Sie mir das vielleicht sagen könnten. Micha?“ Fragend sah sie rüber zu ihrem Partner. Doch auch der zuckte bloß unwissend mit den Schultern. Sein Latein schien beim Anblick der etwa zwei Dutzend und ähnlich einer Bewässerungsanlage dicht nebeneinander aufgereihten Glasbassins in den, von dieser Höhe aus bloß grob geschätzten, Abmessungen von 200 x 100 x 100 cm – ebenfalls vorerst am Ende zu sein.
    „Möglicherweise eine Art Erntehalle …“, murmelte er dann nach einer kurzen Weile.
    „Eine Erntehalle?“ Zander sah ihn nachdenklich an. „Sie denken an Organhandel, Feldwebel?“
    „Das ist Lateinamerika – ‘ne Menge Anonymer …“ Und sein Gesicht, so flach wie nur irgendwie möglich auf das Lüftungsgitter pressend, versuchte Horn, nun auch im von ihnen momentan nicht einsehbaren linken Teil der Halle etwas zu erkennen.
    „All die Schläuche und Apparaturen, die – wow …“ Er stockte, und sein ansonsten doch eigentlich ziemlich gut durchblutetes Gesicht wurde mit einem Mal Kreidebleich. „Da sind noch mehr“, fuhr er dann mit fester Stimme fort, „viel mehr!“
    „Mehr Bassins? Wie viel mehr?“ Zander und Miller sahen ihn fordernd an.
    „Hunderte, vielleicht auch tausende.“ Horn atmete tief durch. „Das Hochregallager des Doktor Mabuse … Sowas geschweige denn etwas Ähnliches, hab ich zuvor noch nie gesehen!“
    „Ein Ersatzteillager, ja? Du meinst Nieren, Leber, Herzen – igitt …“ Miller räusperte sich nachdenklich. „Also, irgendwie passt das alles nicht so ganz in mein bisheriges Lagebild …“
    „Ich weiß, was du denkst, Missy“, Horn nickte entschlossen, „und es gibt nur einen Weg, das rauszufinden.“
    „Sagen Sie’s bitte nicht.“ Flehend nach oben schauend, entwich Zander ein leiser Seufzer. „Sie wollen da jetzt runter, richtig? Alles klar.“

Weitere Kostenlose Bücher