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Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Titel: Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)
Autoren: Per Matthias Griebler
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drum“, murmelte er dann, sich den Mund abwischend, „bezahlt ist bezahlt. Zur Not nehme ich ihn halt …“ Er zwinkerte Volland vielsagend zu. „Und jetzt“, er schnallte sich an, „Richtung Innenstadt, Kleiner. Fahr los.“
    „Schon bisschen eklig, oder?“
    „Geschmacksache. Ich finde, grundsätzlich lässt sich fast alles essen …“
    „Wie jetzt?“ Diefenbach sah den Pathologen erschüttert an.
    „Na, Gurkenscheiben.“ Noll leckte sich die Nutellaspuren aus den Mundwinkeln. „Das meintest du doch – mein Butterbrot, oder?“
    „Klar, na klar.“ Der Kommissar nickte und sein Blick wanderte erneut über das verkohlte Etwas, das da vor ihnen auf dem Seziertisch lag.
    „Echt unschön …“, murmelte er und schmierte sich noch etwas mehr von dem Pfefferminzöl unter die Nase.
    „Die Leiche?“ Noll legte die Knochenschere zur Seite und griff sich den Spreizer. „Ich denke, das liegt ebenfalls im Auge des Betrachters. Weißt du, etwa so ähnlich stell ich mir den Weihnachtsmann am heiligen Abend vor. Nämlich kurz, nachdem er gemerkt hat, dass da wo er runter will, der Kamin noch brennt und er nicht mehr umkehren kann …“ Lautes Knacken. Mit kräftigem Druck öffnete er den Brustkorb des Toten.
    „Schuldigung …“ Grinsend reichte er Miller sein Taschentuch. „Ich hätte Sie warnen sollen. Manchmal spritzt das eben ein bisschen…“
    „Kein übertriebenes Fürsorgeverhalten bitte …“ Die Agentin atmete tief durch. „Mit der Weihnachtsmanngeschichte haben Sie mir eh grad meine Kindheitsträume versaut …“ Sie wischte sich durchs Gesicht. „Also, Doc“, fordernd sah sie Noll an, „was können Sie uns zu ihm sagen?“
    „Nun …“ Der Pathologe rückte sich seine Brille zurecht. „Männlich, Mitte dreißig, mitteleuropäischer Typ und …“, nachdenklich warf er einpaar angesengte Innereien hinter sich, „er ist wohl tot – genauso wie die drei Typen, die bei ihm waren …“
    Miller seufzte.
    „Männer ...“ Sie blies sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Scherz beiseite“, stocherte sie dann, „nur eine Frage – ist das Diehl?“
    „Sehen Sie …“ Schmunzelnd schlurfte Noll zum Waschbecken rüber, „Frauen – nur eine einzige Frage und genau in der liegt schon des Pudels Kern begraben“, er griff sich die Seife, „wenn unser knusprig brauner Freund hier wirklich undercover war, so werde ich dann wohl keinerlei Möglichkeiten haben, seine Überbleibsel mit irgendwelchen Datenbanken abzu…“
    Ruckartig sprang die Schwingtür auf und ließ Noll seinen Satz vorzeitig beenden.
    „Der Lockenwickler! Schnell! Versteckt Euch!“ Aufgeregt stürmte Emons hinein. „Kirstges“, erklärte er dann in etwas verständlicheren Worten, „er ist auf dem Weg hier runter!“
    „Kirstges?“ Diefenbach, den neckischen Gesprächsaustausch zwischen Miller und Noll gerade kurz dazu nutzend, die letzten zwei erlebten Stunden in seinem Schnodderbuch festzuhalten, hielt inne.
    „Jürgen, bitte!“ Sein Herzschlagintervall verdreifachte sich. „Wenn der uns hier erwischt, regeln wir ab morgen früh alle den Verkehr!“ Hektisch schubste er Emons wie einen Kegel dabei seitlich hin und her. „Und zwar in Alaska!“
    „Alaska, ja?“ Die fast schon liebevolle Szene angeregt beobachtend schob Noll sich eine Zigarette zwischen die Lippen. „So schlimm, ja?“ In aller Seelenruhe zückte er sein Feuerzeug und steckte sie an.
    „Schlimmer!“ Von seinem Assistenten ablassend sah Diefenbach flehend zu ihm auf.
    „Na wenn dem so ist“, mit einem kräftigen Ruck öffnete Noll eines der gegenüberliegenden Kühlfächer, „da drin ist fast genauso kalt …“
    „Wir sollen da rein?“ Ungläubig ins Innere starrend sortierte Emons seine durchgeschüttelten Glieder. „Das ist doch schon besetzt!“
    „Schnauze, Hoschi! Wenn der Doc sagt rein, dann rein!“ Diefenbach verpasste ihm einen kräftigen Schubser nach vorn und drängte Miller sogleich, ihm nachzusteigen.
    „Danke Jürgen! Hast einen gut bei mir!“ Er nickte dem Pathologen noch mal kurz zu und schwang sich dann ebenfalls auf die Bahre.
    „Und nix kaputtmachen …“ Dem Trio schelmisch blinzelnd noch etwas Qualm nachpustend, schloss Noll hinter ihnen zu. Dann griff er sich rasch das erstbeste Handwerkzeug von seinem Instrumententisch und wandte sich wieder möglichst vertieft seiner Arbeit zu.
    „Ah, Doktor Noll.“ Im nächsten Moment stand Kirstges auch schon im Raum. „Ich hab hier die Akte über …“ Er
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