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Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Titel: Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Per Matthias Griebler
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Studentenjob?“ Ein klein wenig an seiner Menschenkenntnis zweifelnd verdrehte Noll die Augen. „Als wasdenn bloß, Simon? Tempelputzer, Handtuchboy?“ Sein Blick wechselte zu Miller. „Ziemlich dubioser Laden, Mädchen“, erklärte er dann kurz. „Ein Motel Richtung Frankfurt/Oder – nannte sich zu Zeiten der DDR noch
Café 72
und war ein beliebter Tagungsort führender SED-Bonzen. Doch drehte sich damals noch alles um leichte Mädchen und verbotene Westmusik, so war es ’92, nach der Umbenennung in
A Caballo
, was soviel wie
Beritten
bedeutete und dem Ganzen wohl einen internationalen Flair geben sollte, ein hauseigener Schwulenstrich, der die Gäste anlocken sollte. Heute, nach der erneuten Namensänderung vor drei Jahren in Dörty O sind es nun koksgefüllte Tupperdöschen, chilenische Pelze und sogar voll funktionsfähige Panzerfahrzeuge aus alten NVA-Beständen, die dort für die richtige Menge Geld mal schnell den Besitzer wechseln …“ Er sah in die Runde. „Hab ich was vergessen?“
    „Wow …“ Emons starrte ihn beeindruckt an. „Jürgen, du bist ja ein wandelndes Lexikon!“
    „Bei zwei wissbegierigen Töchtern …“ Noll nickte. „Und das, meine kleinen Freunde“, mahnend zeigte er dem Kriminaltrio seinen erhobenen Zeigefinger, „das ist ein ganz mieser Laden …“
    „Danke Jürgen“, grummelte Diefenbach pikiert, „ich hab dort meine Flitterwochen verbracht …“
    „Sie sind wirklich ein interessanter Mann …“, entgegnete Miller, sich schnell ein paar Aspirin einwerfend. Zu viel Information.
    „Und, Doc?“ Sie schnappte sich den von Kirstges mitgebrachten Hefter.
    „Wann denken Sie genau sagen zu können, ob das hier wirklich Diehl ist?“
    „Sie haben Zweifel?“ Allem Anschein nach ziemlich überrascht über die gestellte Frage sah Noll sie an.
    „Ist das denn falsch?“ Neugierig schlug Miller die erste Seite auf.
    „Nein, ganz und gar nicht.“ Der Pathologe schüttelte den Kopf. „Vielmehr ist es menschlich …“
    „Achtung – er kommt …“
    „Der Typ da?“ Ungläubig schielte Volland zur gegenüberliegenden Straßenseite rüber. „Das ist Kirstges?“, versicherte er sich nochmals und musterte den Fremden nun genauer. „Wo bitte sieht der mir denn ähnlich?“
    „Volland, Volland …“ Weber seufzte leise. „Dass er dir ähnlich sehen soll, hab ich nie gesagt …“ Müde öffnete er das Fenster und spuckteseinen Kaugummi einer vorbeitrabenden älteren Passantin gegen ihren rot-gelb-geblümten Einkaufs-Trolly. „Ich hab bloß gesagt, dass ihr euch vom Verhalten ähnelt – der Kirstges und du …“, fuhr er dann fort.
    „Oh, Dankeschön …“ Geschmeichelt formten sich Vollands Mundwinkel zu einem zaghaften Lächeln. „War das jetzt ein Kompliment?“
    „Hallo?“ Lachend schlug sich Weber auf die Knie. „Bin ich schwul, oder was? Nein, Kleiner“, er räusperte sich, „zumindest nicht im nüchternen Zustand …“ Sich wieder beruhigend, griff er sich die Thermoskanne und goss daraus etwas frischen Satz auf die lauwarme Brühe in seiner Kaffeetasse. „Der Kerl kann nur genauso nervig sein …“, erklärte er dann.
    „Ach so ist das …“ Volland nickte gekränkt. „Wollen Sie mir denn dann nicht vielleicht wenigstens langsam mal erklären, worum es hier eigentlich geht?“
    „Wozu?“ Hingebungsvoll, und seinem Partner dadurch nicht wirklich ein Gefühl der Anteilnahme vermittelnd, kratzte sich Weber durch den Schritt. „Willst du etwa den Einsatz führen?“
    „Chef, bitte!“ Sie betend in Webers Richtung haltend, faltete Volland die Hände. „Verstehen Sie doch: ich wurde heute aufs Schlimmste gedemütigt, begrapscht, mit Urin bespritzt und fast erschossen“, erläuterte er flehend seinen Standpunkt, „finden Sie da nicht, dass ich somit irgendwie ein Anrecht darauf habe zu erfahren, was hier los ist?“
    Weber schluckte. Das war ihm in 20 Dienstjahren definitiv noch nicht passiert. Gott, wie jämmerlich.
    „Du willst es also wirklich wissen, ja?“ Er sah seinen Frischling bemitleidend an.
    „Ja, will ich.“ Begierig wartend klebte Vollands Blick an seinen Lippen.
    „Nun gut.“ Mit einer langsamen Bewegung stellte Weber den Kaffee auf die Armatur und atmete dann tief ein und wieder aus. „Drei Gründe“, geheimnisvoll zählte er dazu an den Fingern ab, „erstens – du bist dumm genug. Zweitens – du bist jung genug. Und drittens“, er grinste, „du bist immer noch dumm genug. Jetzt zufrieden?“
    „Ja. Danke. Jetzt

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