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Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Titel: Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Per Matthias Griebler
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stockte. „Ist das etwa ein …?“ Irritiert starrte er dem Gerichtsmediziner auf sein Arbeitsgerät.
    „Ein Stethoskop – richtig“, fuhr Noll, das Instrument zum Abhören von Lungentönen oder Herzschlägen sogleich achtlos Richtung Mülleimer werfend, räuspernd fort, „Ich war mir bis eben noch nicht ganz sicher … „Nun ja …“ Skeptisch betrachtete Kirstges den aufgeklappten Brustkorb.
    „Ich bin zwar nur ein junger, wild hinters Sofa urinierender Welpe auf diesem Gebiet, aber wenn Sie mich fragen – ziemlich unwahrscheinlich, dass der da noch mal aufwacht.“, er drückte Noll den mitgebrachten Hefter in die Hand, „hier – mehr hab ich leider nicht, aber es sollte wohl helfen, den Hackbraten zu identifizieren ...“ Er zog ein Visitenkärtchen hervor und platzierte es demonstrativ mittig auf der Stirn des Toten.
    „Deckname Funkenmariechen ...“ Leise entwich ihm ein gespielter Seufzer, „immer ein Jammer, einen guten Mann zu verlieren. Sobald Sie ein brauchbares Ergebnis haben …“ Er signalisierte ihm mit gestrecktem Daumen und kleinem Finger, ihn dann anzurufen. „Ach ja“, eindringlich schaute er Noll in die Augen, „sollte hier ein gewisser Agent Miller von – weiß Gott welche Abteilung die am Telefon genannt haben – oder dieser verstrahlte Hauptkommissar vom 14ten, Diefenbach und sein blöder Assistent, dieser siegfriedblonde Lockenzwerg …“
    „Emons?“
    „Wie auch immer …“ Kirstges winkte ab. „wenn einer von denen hier aufschlägt, erwarte ich ebenfalls, mir Bescheid zu geben. Klar?“
    „Wie Kloßbrühe.“ Der Pathologe sah ihm genervt hinterher. Ein Luftzug, dann war er endlich verschwunden.
    „Du mich auch …“, murmelte Noll und trabte zum Kühlfach rüber. „Die Luft ist rein!“ Er öffnete. „Euer Prince Charming ist wieder weg …“
    „Endlich!“ Hastig sprang Diefenbach von der Bahre. „Was denkt der sich eigentlich? Der kann ’ner Nutte Bescheid geben …“ Zeternd klopfte er sich die Kälte aus den Klamotten.
    „Schön, wie hier alle zusammenarbeiten …“ Miller, bis eben noch wie eine Art kunstvoll in Szene gesetzter femininer Hot Dog zwischen denbeiden maskulinen Brötchenhälften Emons und Diefenbach eingekeilt, raffte sich auf. „Von wegen volle Unterstützung und so …“
    „Willkommen in der Hauptstadt ...“ Ohne überhaupt ein ja oder nein abzuwarten, reichte ihr Noll seine angefangene Zigarette und half Diefenbachs, bäuchlings zuunterst auf dem tiefgekühltem Toten liegendem Assistenten dann ebenfalls aus dem Fach raus.
    „Und?“ Er reichte ihm das Desinfektionsmittel.
    „Männliche Leichenstarre. Ein Hengst ist ‘nen Scheiß dagegen …“ Hastig griff Emons zu. Der Schock stand ihm noch deutlich ins Gesicht geschrieben.
    „Krischa Schäfer, aka Mickey the Longcock alias Mike der Pferderiemen, Schauspieler, schwerer Herzinfarkt …“ Interessiert las Miller die Daten des gelblich schimmernd am linken großen Zeh hängenden Fußschildchens ab.
    „Lassen Sie es gut sein, Agent …“ Lapidar winkend schob Diefenbach sie zur Seite, schloss mit einem kurzen, leise knackenden Klaps den kurioserweise seit eben weit offen stehenden Mund des Tiefgekühlten und beförderte ihn dann, bevor irgend jemand noch darüber ins Nachdenken kam, mitsamt Rollfach erneut zurück in die Dunkelheit.
    „Als Bückling in meinen Diensten sollte Emons schwierige Lagen dieser Art durchaus gewöhnt sein …“, überspielte er geschickt die Situation und ließ dabei die kleine, in seiner Rechten verborgene Zahnzange, wieder auf Nolls Instrumententisch fallen. „Unglaublich Jürgen …“ Euphorisch strahlend sah er den Pathologen an. „Wusstest du, dass dein Kunde seine Goldfüllungen noch hatte?“
    „Hatte – die Betonung liegt dann wohl auf hatte …“ Miller seufzte leise. Wo war sie hier bloß wieder gelandet? Warum nicht einmal mit normalen Menschen zusammenarbeiten?
    „À propos …“, Diehls letzte Worte auf der Toilette riefen sich ihr in Erinnerung, „Emons“, sie fuhr herum, „was sagt Ihnen das Dörty O?“
    „Das Dörty O? Draußen an der A12? Also nur zu meiner Verteidigung“, ertappt hielt Diefenbachs Assi mit seinen nun fast schon rituell anmutenden Bacillol-Waschungen inne, „ich, äh, ich war jung und …“, er sah auf. Mit einem Mal war es plötzlich so still im Raum.
    „Es geht hier wohl gar nicht um meinen alten Studentenjob?“, hakte er vorsichtshalber nach.
    „Du hattest in der Anus-Pinte ’nen

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