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Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Titel: Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)
Autoren: Per Matthias Griebler
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brachte das Fahrzeug in der Mitte der Fahrbahn laut quietschend zum Stehen.
    „Unfaßbar ...“ Miller atmete tief durch, „ich lebe ...“ Und um dessen auch wirklich sicher zu sein, zwickte sie sich vorsichtshalber noch mal in den Unterarm. Ja wirklich, alles in Ordnung – es tat weh.
    „Eine Frage noch“, langsam ihre alte Gesichtsfarbe wiedergewinnend, sah sie zu ihrem Fahrer, „haben Sie getrunken?“
    „Getrunken?“ Nobbi schaute irritiert zurück. „Nicht innerhalb der letzten halben Stunde. Sie wissen ja“, er bewegte die Hände vor sich wie an einem imaginären Lenkrad, „Fahren und so ...“
    „Schon verstanden.“ Abwinkend schnallte Miller sich los. „Ist ja auch nicht weiter wichtig ...“ Sie schluckte die Reste ihres soeben nach oben gekommenen Frühstücks wieder nach unten und beschloß, sich lieber auf wichtigere Dinge zu konzentrieren.
    „Was für ein Schlachtfeld ...“ Gebannt auf das Spektakel vor sich starrend stieg sie aus. Feuerwehr und Rettungskräfte waren bereits vor Ort und der Brand, bis auf das Glimmen ein paar davon geflogener Wrackteile, war auch schon gelöscht.
    „Sind Sie von der Kripo?“ Ein Uniformierter, dem Ärmelaufnäher nach von der städtischen Wachpolizei, kam näher und winkte Miller hektisch zu sich rüber.
    „Gut, dass Sie da sind!“, rief er ihr entgegen und dirigierte sie in Richtung des auf der linken Seite liegenden, ausgebrannten Fahrzeugs –ein Krankentransporter, ganz so wie es Diehl in seinem Hilferuf am Telefon gesagt hatte. Dunkel rauchend kokelte er vor sich hin.
    „Hat das jemand überlebt?“ Sich schützend ihr Taschentuch vor den Mund haltend, trat Miller näher.
    „Wenn Sie mich fragen – nein ...“ Der Wachpolizist schüttelte den Kopf.
    „Und verwertbare Spuren gibt’s auch kaum noch“, fuhr er betroffen fort.
    „Unsere Freunde von der Rettung sind hier mal wieder durchgelatscht wie ’ne Horde junge Kamele auf der Jagd nach ’nem Wasserloch … Zu dumm das …“ Er seufzte leise.
    Doch Miller hörte gar nicht mehr hin. Ihr Blick folgte einer leicht hinkenden weiblichen Person in blauen Jeans und grünem Shirt, die sich etwas abseits der Straße, allem Anschein nach gerade versuchte vom Tatort zu entfernen. Irgendwas stimmte da nicht. Das hatte sie im Urin – nicht zuletzt auch wegen des Schulterholsters, dass die Frau trug.
    „Moment bitte …“ Sie schubste den Polizisten zur Seite. „Hey, Sie!“, rief Miller hinter ihr her und spurtete ihr nach. „Die Hände hoch!“
    Im selben Moment klatschte sie lautstark auf die Motorhaube eines seitlich vor ihr abbremsenden Fahrzeugs.
    „Verdammt ...“ Benommen schälte sie ihr Gesicht wieder aus dem eingedrückten Lack raus. „Haben Sie mich nicht kommen sehen?“
    „Mein Auto!“ Der Wichtel hinter dem Lenkrad sprang zeternd nach außen – Diefenbach. „Das darf doch nicht wahr sein!“ Zornig raufte er sich die Haare.
    „Oh, oh ...“, grinste Emons ebenfalls aussteigend und betrachtete amüsiert den kunstvollen Abdruck von Millers Stirn- und Nasenpartie im Mazda seines Chefs, „und das heute ...“
    „Bist du wahnsinnig, Püppchen?“, wetterte Diefenbach auf Miller zu schreitend und schmiß ihr seine Dienstmarke vor die Füße. „Der ist noch nicht mal abbezahlt!“
    „Püppchen?“ Miller sah ihn an. „Jetzt reicht‘s!“ Schon hatte sie den Kommissar gepackt und ihn im Ergebnis des Zusammenwirkens einer schwungvollen Drehbewegung und eines stabilen Abführgriffs neben ihrem Konterfei dann ebenfalls im roten Lack seines RX8 verewigt.
    „Püppchen, ja?“ Sie dotzte seine Stirn noch zweimal kräftig auf. „Sind denn hier alle größenwahnsinnig? Süße, Schätzchen, Püppchen, Häschen – hallo? Was für ‘ne saumässig machohafte Männer-Polizeitruppe ist das hier? Kann denn von euch kleinen Wichsern keiner einsehen, dass ich ‘nen stressigen Tag hinter mir hab? Und verflucht!“, sie warf einen beiläufigen Blick auf ihre Uhr, „dabei ist es gerade mal Zehn!“ Tief durchschnaufend ließ sie Diefenbach los.
    Die verdächtig hinkende Frau vom Unfallort.
    „Starke Ansage ...“ Emons, der das Ganze entspannt über der Beifahrertür lehnend beobachtet hatte, nickte ihr zu. „Darf ich bekannt machen?“ Er deutete auf seinen nach Atemluft japsenden Chef, „HauptkommissarDiefenbach, Mordkommission“, er trat um den Wagen herum und half selbigem wieder nach oben, „und der Emons, sein Assistent und Laufbursche“, stellte er sich dann selbst vor und
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