Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Titel: Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Per Matthias Griebler
Vom Netzwerk:
fühl ich mich viel besser.“ Volland nickte grummelnd. Gegenüber stieg Kirstges gerade in sein Auto – einen dunkelblauen 7er BMW mit Berliner Kenn-zeichen.
    „Folgen wir ihm?“
    „Noch nicht.“ Weber schob Vollands Hand von der Schaltung. „Wie weit reicht dein komisches Dingsbums da?“
    „Der Sender?“
    „Wie auch immer …“ Laut seufzend winkte Weber ab. „Sender, paah! Zu meiner Zeit da mussten wir noch …“
    „Etwa 8000“, unterbrach Volland jetzt schnell, bevor sein Chef am Ende noch weiter ausholte und kramte das zum Sender dazugehörige Empfangsgerät aus seiner Tasche hervor, „plus minus ein bis zwei Kilometer, je nach Geländebeschaffenheit.“
    „Je nach was?“ Irritiert sah Weber ihn an. Gott diese Jugend, mussten die eigentlich andauernd mit Fachausdrücken um sich werfen? Alles war nur noch easy, chillen, I-Pod und Geländebeschaffenheit.
    „Schau mal!“ Er deutete rüber, zum ebenfalls einsehbaren Hinterausgang der Pathologie, wo soeben, sich vorsichtig umschauend, Miller und die anderen hinauskamen.
    „Die Welt ist klein …“ Weber grinste. „Los!“ Er gab Volland einen Klaps. „Wir folgen dem Trio-Incredible! Und wenn Kirstges Berlin nicht verlässt, kriegen wir denn später immer noch …“

Viertes Kapitel
    Finstere Gesellen
    Eine alte Werkstatthalle, Berlin-Moabit.
    „Hey! Wohin willst du?“ Sich demonstrativ vor ihm aufbauend versperrte ihm Olbert den Weg.
    „Zum Boss.“ Worbs räusperte sich verhalten. „Komm schon, Langer, mach Platz!“
    „Todessehnsucht, was?“ Kopfschüttelnd sah Olbert an ihm runter. „Aber bitte – wie du willst …“ Gönnerhaft trat er zur Seite. „Es ist ja schließlich dein Leben …“
    „So sieht das aus.“ Worbs nickte und Olbert ließ ihn durch. Ja wirklich, so richtig gute Nachrichten hatte er nicht für den Boss. Sowas sprach sich anscheinend schnell rum. Aber dafür gleich umgebracht werden? Das schien ihm doch wohl ein wenig übertrieben.
    Ein gellender Schrei ertönte und ließ ihn schaudernd zusammenzucken. Er schluckte. À propos umbringen – eigentlich hatte er gehofft, dass sie bereits fertig wären. Doch im nächsten Moment folgten weitere Schreie – lauter und deutlich gequälter noch, als der zuvor. Ja, seufzend setzte Worbs seinen Weg fort. Man sollte wirklich nie zu früh hoffen. Eigentlich bemerkenswert. Der südafrikanische Steppenpavian damals, welcher es im Spieltrieb gewagt hatte, dem Boss beim Belegschafts-Zoobesuch eine Handvoll Erdnussschalen gegen das Jackett zu werfen, der hatte nicht solange durchgehalten. Aber gut, behelfsmäßig an die Hoden angeklemmte Autobatterien wirkten sich ja auch auf jedes Individuum anders aus.
    Dann, mit einem Mal herrschte wieder völlige Stille. Nur leises Wimmern war nun noch zu vernehmen. Worbs atmete tief durch und zwängte sich an dem halboffenen Schiebetor vorbei in die Halle.
    Baba
, der am Boden Liegende, hatte zwei gravierende Fehler begangen. Zum einen seinen alten Namen Volkmar gegen ein mehr als dämliches Möchtegern-Gangster-Pseudonym einzutauschen, und zum anderen hatte er etwas verloren was eigentlich dem Boss gehörte. Und eben für letzteren Fehler bekam er jetzt die Quittung.
    Das, was Worbs’ alte Grundschullehrerin im Gesamtbild dann vermutlich als Panoptikum des Grauens bezeichnet hätte, war also im Grunde nichts anderes als eine Gerichtsverhandlung – nur halt eben ohne die für gewöhnlich vorhandenen Aspekte Recht und Ordnung. Und der Richter– kein Geringerer als ihr gemeinsamer Boss selbst – Amarok, saß in der Mitte seiner Posse und grinste bloß hämisch auf sein Opfer hinab.
    Worbs wusste, was jetzt kam. Der Genuss eines halben Kanisters voller Altöl. So forderte es die traditionelle Hackordnung für die niederen Ränge. Für jeden Fehler einen Liter. Und selbst, wenn der Beschuldigte das wider erwarten überlebten sollte – eine eklige Angelegenheit war es definitiv, und solange wollte Worbs keinesfalls warten.
    Die Amarok-Posse.
    „Boss?“ Zaghaft näherte er sich Amaroks linkem Ohr.
    „Ey Alta, was geht denn mit dir, Alta?“ Rossa, Amaroks rechte Hand und ein wahrer Meister der Linguistik blaffte ihn frontal an.
    „Checkst du noch, Alta?“ Drohend begann er mit seinem Messer vor Worbs’ Nase rumzufuchteln. „Siehst wohl nich‘, dass der Boss beschäftigt ist, was Alta?“ Debilen Blickes legte er den Kopf schief. „Wie wär’s, Alta? Soll ich dir mit meinem …“
    „Lass gut sein …“, besänftigte Amarok in

Weitere Kostenlose Bücher