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Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Titel: Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Per Matthias Griebler
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„Und wenn’s nicht mehr hilft“, er zwinkerte dem tief durchatmenden Koßmann Mut machend zu, „aussondern! Das nötige Formular dafür befindet sich im Handschuhfach!“ Und dann, ohne noch weitere Zeit zu verlieren rannte er Richtung Dörty O.
    „Oh, Mann …“ Hustend stützte Miller sich ab. „Toi, Toi, Toi …“ Dankbar klopfte sie auf den Wannenrand. Gute alte gusseiserne Wertarbeit. Die und das Wasser hatten ihr das Leben gerettet.
    Für
Itschi-Glitschi
alias Fußpilz aka Bärbeißig sah es aktuell allerdings nicht mehr so gut aus. Einzig seine Füße und die Hand, die sie zuvor unter Wasser gedrückt hatte, waren unbeschädigt. Selbige Körperteile trieben nämlich neben ihr. Wo der Rest war, konnte man dagegen nur erahnen.
    Hastig durchtrennte sie die Kabelbinder an einer der zerbrochenen Fliesenplatten und stieg aus der Wanne. Immer noch Barfuss – und in dem Chaos bestand auch nicht wirklich eine Chance ihre Schuhe jemals wieder zu finden – stolperte sie aus dem Bad zurück in den Wohnraum. Dorthin, wo ihr Amaroks Trio vor einer guten Viertelstunde im Dunkeln aufgelauert hatte. Eindeutig, mit prüfendem Blick sah sie sich um – hier lag das Zentrum der Explosion, mitten in Zimmer 202. Exakt um 22:43 Uhr hatte der Sprengsatz gezündet. Genau die Uhrzeit, zu der Diehl sieherbestellt hatte. Nur wenn es nicht Amaroks Männer waren, die die Bombe gelegt hatten, dann musste es ja noch eine weitere Partei geben.
    Nachdenklich kratzte sie sich durch den Schritt.
    „Oh Baby, mach bloß weiter …“
    Miller fuhr herum. Ein Mann, groß, blond, athletische Figur und im Kontrast zu seiner lederfarben braun gegerbten Haut mit einem weißen Adidas-Sportanzug gekleidet, stapfte durch das Trümmerfeld auf sie zu. „Keine Mätzchen!“, mahnte er drohend mit seiner Waffe herumfuchtelnd und dirigierte die Agentin, den Lauf der Desert Eagle 1 dabei wie eine Fernbedienung benutzend, aufzustehen.
    „Also“, mehrfach ungeduldig mit der Zunge schnalzend sah er sich um, „wo ist Diehl?“
    „Diehl?“ Miller versuchte sich möglichst dumm zu stellen. „Welcher Diehl?“
    „Ist klar.“ Der Sonnengebräunte nickte. „Los! Ausziehen!“, befahl er dann als nächstes. „Nicht, dass du noch irgendwo versteckte Waffen mit Dir rum trägst …“
    „Versteckte Waffen – hallo?“ Miller schüttelte belustigt den Kopf. „Wo denn bitte? In meinem kleinen Höschen oder etwa unter dem Push-Up?“ „Das“, grinste der Fremde lüstern, „werden wir dann ja sehen …“
    Über mehr als ein lüsternes Grinsen kam er jedoch auch nicht mehr hinaus. Im nächsten Augenblick zerschmetterte eine 357er Schrotpatrone seinen linken Unterschenkel und zwang ihn schreiend in die Knie.
    Klacken. Der Schütze lud erneut durch.
    Und als wäre eine unvermeidbare Amputation nicht schon Strafe genug gewesen, wollte Blond-Siegfried es jetzt ganz genau wissen. Blindlings drauflos feuernd und die erlittenen Schmerzen laut wütend aus sich raus brüllend, versuchte er sich umzudrehen.
    Doch sein Gegner ließ ihm keine Chance. Ein zweiter Schuss, und er bezahlte die Dummheit mit seinem Leben.
    „Geil …“, murmelte Diefenbach begeistert und führte, die Flinte gekonnt einhändig erneut repetierend, eine frische Patrone zu. „Ist das zu fassen?“ Und wie ein Jäger, der fürs Erinnerungsfoto mit dem erlegten
    Dammwild posiert, setzte er stolz einen Fuß auf den Toten. „Davon träum ich, seitdem das Ding bei mir im Kofferraum liegt ...“
    „Wissen Sie …“, erleichtert hakte Miller den Verschluss ihres BHs wieder ein, „hätten Sie dort nen 40mm Granatwerfer gehabt, wär ich jetzt auch dankbar gewesen …“
    „Vielleicht ’ne Überlegung fürs nächste Mal …“, antwortete Diefenbach nachdenklich und schenkte der sich ihm bietenden, ungewohnten Freizügigkeit der Ermittlerin dabei ein neckisches Grinsen, „mir scheint nur, ich war einen klitzekleinen Tick zu schnell …“
    „Witzig …“ Rasch ein paar herrenlos herumliegende Klamottenteile aufklaubend rief sich Miller Bobs letzte Worte an sie ins Gedächtnis. Nein, nicht die mit der 360-Minuten-Endlosschleife, sondern der Teil, wo die äußerst kuschelige Matratze erwähnt wurde. Gekonnt über Leichenteile und Unrat hinweg balancierend, trat sie an die Stelle wo vormals das Bett gestanden hatte.
    „Haben Sie ein Messer?“ Hastig riss sie die verkokelte Spielwiese nach oben.
    „Ein Messer?“ Diefenbach griff an seinen Hosengürtel. „Haben Sie gefordert? Wenn

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