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Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Titel: Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Per Matthias Griebler
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Leopardenlook.
    „Könnt Ihr tanzen?“, fragte er.
    „Äh, aber klar.“ Die beiden Kripobeamten nickten irritiert. „Fox und Standard.“
    „Na dann …“ Der Hüne lächelte mild. „Tanzt ab!“
    Und noch bevor Emons und Diefenbach erneut etwas entgegnen konnten, fiel die Tür unmittelbar vor ihren Nasen wieder ins Schloss.
    Miller schluckte. Sie hingegen war drin.
    „Howdy …“
    Im nächsten Moment legte ihr jemand von hinten eine Hand auf die Schulter.
    Miller fuhr herum.
    „Robert Fahid Hassan Halil Samuel Carlos Tschöpe …“ Der Kerl mit den klebrigen Grapsch-Pfötchen und dem Irrsinns-Namen, ein etwas kleinerer Untersetzter mit Brille, einem pfiffigem Mondgesicht und leichtem Bierbauchansatz, welcher sich hinter Seidenhemd und oberhalb des Anzughosenbunds für den geübten Beobachter unübersehbar abzeichnete, hielt ihr seine eingecremte und nach Lavendel duftende Hand hin.
    „Ich bin der Manager hier, aber …“, mit einer flinken Bewegung hatte er sich im nächsten Augenblick den Gürtel geöffnet und sich die Hose in die Kniekehlen fallen lassen, „Sie dürfen Bob zu mir sagen!“ Stolz präsentierte er der leicht geschockten Miller sein Hinterteil, auf dessen blassweißem Paar Pobacken jeweils ein großes tätowiertes B prangte.
    „Cooler amerikanischer Vorname! Einfach nur Bob – Be, Be, wenn Sie verstehen, was ich meine?“ Und mit leichtem Schwung aus den Hüften heraus ließ er sein Gesäß, das dabei irgendwie an zwei haarige Dampfnudeln welche gegen einen mittleren Orkan ankämpften erinnerte, demonstrativ vor Miller hin und her wackeln.
    „Aaangenehm“, stotterte die Agentin nach Luft ringend. Glücklicherweise hatte sie im Internat in den abendlichen Gruppenunterrichten auch gelernt, ihren Würgereiz zu unterdrücken.
    „Also Bobobob, ja?“ Hastig hielt sie ihm die Geschenkbox hin.
    „Einmal Bob reicht …“ Grinsend zog Tschöpe die Hose wieder nach oben und reichte das Präsent an sein muskulöses Tangahöschen weiter.
    „Adam.“ Leise klatschend gab er dem Braungebrannten einen Klaps auf die eingeölten Pobacken. „Bring das in mein Büro und pack es aus. Danach“, Besitzergreifend legte er Miller erneut die Hand auf die Schultern, „mach mir ein Sandwich!“
    Statt einer Antwort reagierte Adam nur mit einem kurzen untertänigem Grunzen und das Letzte, was Sekunden später noch auf seine zuvorige Anwesenheit hin schließen ließ, war das Geräusch seiner Leoparden-Flip-Flops, welches sich leise platschend den hinter ihnen erstreckenden und schwach lilafarben beleuchteten Gang hinunter entfernte.
    „Also Fräulein …“
    „Estevez“, und mit einem kurzen Druck auf ein sehr empfindliches Nervenende innerhalb von Daumen und Zeigefinger verschaffte sie sich wieder den nötigen Professionalitäts-Abstand. „Carolina Estevez“, stellte sich Miller dann vollends vor und sah den mit schmerzverzerrtem Gesicht vor ihr stehenden Clubbesitzer dabei herausfordernd an. „Was ich wissen will ist …“
    „Schon gut, schon gut …“ Sich ähnlich einer getretenen Katze heilend über den Handrücken leckend, winkte Bob müde ab. „Das, was Sie suchen, ist in Zimmer 202. Schlüssel steckt.“
    „202, ja?“ Seinem Fingerzeig den linken Flur hinunter folgend fragte Miller vorsichtshalber noch mal nach.
    „Zwo Null Zwo.“ Bob nickte bestätigend. „Wenn ich Ihnen dann noch etwas empfehlen darf: der Raum verfügt über eine äußerst kuschelige Bettmatratze. Und jetzt entschuldigen Sie mich bitte. Eine sogenannte Combine-Supreme, ein 360-Minuten-Endlos-Zusammenschnitt von
Elliot das Pussymonster
und
Edward mit den Penishänden
erwartet mich in meinem Videoraum …“
    Zwei Sekunden später war auch er verschwunden und Miller beschloss für ihren Teil, besser dasselbe zu tun – nur eben in die andere Richtung, zu den Zimmern.
    Bedächtig, und darauf achtend, ob nicht noch mehr kuriose Gestalten in den Ecken herumlungerten, schritt sie den dunklen Gang hinunter. Obwohl, ganz dunkel war es ja glücklicherweise nicht: der gleiche Drogenjunkie – denn ein noch halbwegs klar denkender Mensch wäre zu so etwas vermutlich nie und nimmer in der Lage gewesen – den man schon für die Außengestaltung hätte hinrichten müssen, hatte wohl auch bei der Innendeko aus ganzem Herzen seinen Senf dazugegeben. Es gab mit rosa Plüsch überzogene Türknäufe, Fußmatten in Form von kleinen Schäfchen, große blecherne Standvasen mit Plastiksonnenblumen und fast überall, wo man hintrat,

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