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Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Titel: Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Per Matthias Griebler
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unbeeindruckt seinen Rucksack greifend, sah Diehl ihn an, „aber das letzte Stückchen wirst du wohl ohne mich gehen müssen ...“ Rasch zerrte er den vor ein paar Minuten hinter der Couch geparkten Bollich wieder nach vorne und lehnte ihn dann, möglichst authentisch wirkend, aufrecht gegen die Polster.
    „Aber er hier“, grinsend stülpte er sich anschließend den ebenfalls im Gepäck mitgebrachten SEK-Helm über und drückte dem leicht eingerosteten Bollich gleichzeitig dessen Waffe in die steifen Finger, „er hier wird dich begleiten ...“ Seinen Rucksack schulternd trat er zur Terrasse rüber und öffnete die Außentür.
    „Und immer schön auf die Türe zielen!“, rief er dann noch mal scherzend in Kintschers Richtung und trat nach außen.
    „Und jetzt?“ Höchst konzentriert, das kleine Luftbläschen in der Wasserwaage auch ja im Gleichgewicht zu halten, sah Kintscher kurz auf. Die Standuhr über der Kommode zeigte jetzt exakt 00:20 Uhr – Diehl war verschwunden, spurlos.
    Im nächsten Augenblick vernahm Kintscher leise Schritte hinter sich. Dann ein dumpfes Poltern und anschließend gedämpfte Stimmen, die sich eilig irgendwelche Kommandos zuwarfen.
    „Mist …“ Er schluckte – SEK. Und wirklich, drei sauber in Scharniere und Schloss platzierte Schüsse und in der nächsten Sekunde sprengte sich die Zimmertür donnernd hinter ihm aus den Angeln.
    „Waffe runter! Die Waffe runter!“
    Lautes Brüllen, gefolgt von erneuten Schusssalven und der ohnehin schon tote Couch-Potatoe 5 machte einem groblöcherigen Nudelsieb alle Ehre.
    Kintscher lief der Schweiß in Strömen runter.
    „Nicht bewegen, nur nicht bewegen“, sagte er immer wieder zu sich selbst und starrte dabei nahezu apathisch auf die Wasserwaage.
    Im nächsten Moment spürte er einen Arm in seinem Rücken.
    „Nein, nicht bewegen – eine Bombe!“, brüllte er noch. Doch vergebens. Mit einem kräftigen Ruck schleuderten ihn die zwei Beamten zu Boden. Ein kurzes Ziehen, herbeigeführt dadurch, dass ihm einer der beiden Grobiane die Nase nach oben riss, und sie legten ihm die Hände auf den Rücken. Sekunden später war er gefesselt.
    Kintscher sah auf. Er war noch da – nichts war passiert. Die Bombe, sie hatte nicht gezündet.
    „Eine Attrappe!“, jubelte Kintscher freudig, rasch die letzten Reste der in seinen Zähnen hängenden Plastiktüte nach unten schluckend, und sah Richtung Terrasse. „Verdammter Mistkerl, verdammter!“
    Doch hatte er sich ein wenig zu früh gefreut. Genauso euphorisch wie sein Freudenausbruch begonnen hatte, verstummte er auch schon wieder. Der Auslöser – leises Piepen aus Richtung seiner Gürtelschnalle her.
    „Oh ...“
    Den Bruchteil einer Sekunde später ertönte ein lauter Knall und der Raum erstrahlte in einem völlig neuen Glanz.
    Hustend sah Kintscher sich um.
    „Mehl! Sehr witzig …“ Er spuckte etwas davon aus. Und abgesehen davon, dass er sich um ein Haar in die Hosen gemacht hatte, so ließen ihn die ebenso entsetzten Gesichter von Seiten der Polizei her nun sogar fast über Diehls kleinen Streich lachen.
    Ohne Gegenwehr ließ er sich durch die SEK-Beamten nach oben ziehen und in Richtung Tür stoßen, wo schon ein blondgelockter Schmalztiegel im mehlbestäubten Anzug auf ihn wartete – Kirstges.
    „Sie sind verhaftet ...“, säuselte er mit engelsgleicher Stimme und zog ihm dabei mit gezieltem Griff den USB-Stick aus der Tasche. „Los, abführen!“
    Und etwa hier trafen die beiden Handlungs- und Zeitstränge, sprich das Appartement der Übergabe und Amaroks Suite dann auch schon wieder aufeinander – plus minus vier bis sechs Sekunden vielleicht:
    „Lass mich los!“, brüllte Miller mit hochrotem Kopf und rannte gebückt und mit vollem Schwung rücklings gegen die Wand.
    Die kleine, aufgrund des Mehl-Feuerwerks herbeigeführte Unachtsamkeit war für die Agentin genug Ablenkung gewesen, um knapp 96 mehr oder minder schnelle Herzschläge zuvor mit einer raschen Bewegung an Amaroks geladenen Gewehrlauf zu greifen, diesen mitsamt Arm zu verkanten und den Wolf somit zu zwingen, die geladenen Geschosse anstelle von in irgendwelche organischen Weichziele bloß rundherum in die Wand zu verteilen. Beziehungsweise auch mal mittendurch – aber das war eher die Geschichte des frisch vermählten Ehepaars von gegenüber, welches sich aufgrund der Sorge vor weiteren möglichen Querschlägern noch Stunden später nicht unter dem Bett hervortraute.
    Doch zurück zum Wesentlichen. Kaum war es

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