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Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Titel: Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Per Matthias Griebler
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dem Nichts hervorgezauberte 12/76er Flintenmündung.
    „Wow …“ Langsam nahm sie die Hände hoch. „Wo haben Sie die denn so schnell her?“
    „Großes Handtuch …“ Amarok grinste überlegen.
    „Äh, ich geh dann mal …“ Sich kurz ihr Fiepsstimmchen räuspernd, strich sich das Zimmermädchen den Kittel glatt und machte auf dem Absatz kehrt.
    „Nicht so schnell, Kleine!“ Und im nächsten Moment hatte auch sie eine Waffe am Kopf.
    „Keiner geht hier …“, zischte Görz, die Handballensicherung seiner P7 2 fest umschließend, und drückte die Zimmertür zurück ins Schloss.
    „Obwohl“, er schluckte, „eigentlich liegt das ja gar nicht in meinem Ermessensspielraum …“ Äußerst darauf bedacht, sich nicht zu bewegen,sah er vorsichtig nach unten, von wo ihm jemand eine Neun-Millimeter in die Kronjuwelen drückte – Weber.
    „Alles klar, Kleiner! Hab ihn!“
    „Schön zu hören, Chef.“ Das Zimmermädchen, beziehungsweise Volland, den das Schicksal in Form seines Chefs mal wieder dazu gezwungen hatte, in Frauenkleider zu schlüpfen, nickte zaghaft.
    „Also wirklich – ein Kerl!“ Das Zimmermännchen angewidert anstarrend wischte sich Amarok mit der Hand über den Oberschenkel. Ganz genau wie damals in Zagreb – ein dermaßen knochiger Arsch konnte nur zu einem Stehpisser gehören.
    „Was läuft hier? Versucht ihr mich zu linken?“, brüllte er und fuchtelte dabei nervös mit dem Flintenlauf vor Millers Nase rum. „Görz, du dämliches Riesenbaby!“ Dezent schnaufend trat er von einem Fuß auf den anderen. „Tu gefälligst was! Wofür bezahl ich dich eigentlich?“
    „Jedenfalls nicht dafür, dass ich mir die Eier wegschießen lasse!“ Sichtlich angespannt atmete Görz tief durch. Und dabei war ihm gerade die Lösung gekommen – der Würfel, alles was er brauchte war ein schwarzer Edding.
    „Männer?“ Miller sah in die Runde. Ziemlich verfahrene Situation das hier: Amarok zielte auf sie, Görz auf das Zimmermännchen. Im Gegenzug dafür widerrum drückte irgendein Typ, von dem alle, bis auf den durch ihn Geschädigten freilich, nur den Waffenarm sehen konnten, seine Pistole in Görz’ Hoden und das Zimmermännchen selbst, welches Miller übrigens von irgendwoher ziemlich bekannt vorkam, kaute derweil nervös am linken der oberhalb seiner Brust zusammengeknoteten Schürzenbändchen.
    „Wie wär’s?“ Die Agentin lächelte unbeholfen. „Auf drei?“
    „Hä?“ Dämlich wie eine Kuh, der man im Schlaf insgeheim die Euter auf den Rücken transplantiert hatte, blickte Görz fragend in die Runde. „Schießen?“
    Doch glücklicherweise noch bevor irgendjemand in Versuchung kam, sich durch diese letzte Bemerkung vielleicht irgendwie verleiten zu lassen, sprang schrill tönend die hauseigene Evakuierungssirene an – eine Explosion, zwei Stockwerke unter ihnen. Denn genau dort, im westlichen Flügel, knapp zehn Minuten zuvor:
    „Achtung! Pass doch auf!“
    „Schläft der etwa?“
    „Oh Gott, brems!“
    Ja, wenn er die Augen schloss, dann sah er alles wieder ganz deutlich vor sich – so, als würde es gerade erst, in diesem Augenblick, passieren. Arme kleine Jana.
    „Du verfluchtes Dreckschwein!“ Das waren ihre letzten Worte an ihn gewesen – süß. Ein Jammer, hätte er ihr auch noch ins hübsche Köpfchen schießen müsen. Sicher, das und den Krankentransporter dann beim ersten Halt mittels einer fingierten Benzin-Sauerstoffpanne in die Luft zu jagen, war sicher nicht die schlechteste Idee gewesen, doch so – wenigstens nicht noch mehr Blut, was an seinen Händen klebte …
    Ob es wohl stimmte, was sein alter Ausbilder immer gesagt hatte – dass es für jeden Schritt im Leben einen vorgefertigten Plan gab? Wie auch immer, irgendetwas oder jemand musste Jana ja schließlich dazu veranlasst haben, für diesen Job eine Handvoll trübe Tassen anzuheuern … Kaum war der bei Miller fingierte Anruf getätigt, da hatte das Schicksal auch schon seinen Lauf genommen – sprich der Fluchtwagenfahrer, ein angeheuerter Ex-Legionär namens Griebel und seit seinem letzten Afrikaaufenthalt wohl unter urplötzlich auftretenden Schlafbedürfnissen leidend, nickte mit einem Mal einfach weg und Johansson – zusammen mit Griebels altem Kumpel Loster die angeblichen Waffenexperten des Quartetts – hielt sich, bedingt infolge der ersten Berührung ihres Fahrzeugs mit dem Gegenverkehr ziemlich erschrocken, anstelle an einem der Haltegriffe, daraufhin kurzerhand am Abzug seiner CZ 3

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