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Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Titel: Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Per Matthias Griebler
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Reissverschlüsse wieder. Fehlte bloß noch das nötige Kleingeld.
    Und während sich das vermeintliche Fräulein Estevez also, vermutlich genau in diesem Augenblick zwei Stockwerke drüber, die Amaroksche Version vom Zureiten eines wilden, ungezähmten Elefantbullen antun durfte, zog er es lieber vor, genau dieses auch zu tun – nämlich Geld zu verdienen.
    Nur noch ein paar Minuten, und sein Meisterwerk war vollendet. Mit einem gezielten Tritt beförderte er den leeren Koffen unter die Couch und griff sich Bollichs Beine – höchste Zeit, aufzuräumen.
    Denn kaum hatte er den Vinni-Jones-Verschnitt und seinen dürren Partner fürs Erste entsorgt, einen hinter der Couch und einen in der Wanne – was bei der Größe des Dürren übrigens gar nicht so einfach war, aber fürs Zerlegen fehlte ihm leider die Zeit – da klopfte es dann auch schon an der Zimmertür. Dreimal lang, zweimal kurz, viermal lang – das vereinbarte Zeichen.
    Rasch noch etwas für die Umwelt tuend und das Badezimmerlicht wieder löschend, zog Diehl seine Waffe und trat zurück in den Wohnraum.
    „Nur herein!“, rief er dann, die Glock im Anschlag „es ist offen!“
    Der Knauf drehte sich und die Tür wurde nach innen geöffnet.
    „Herr Bollich? Mein Boss – oh …“ Der Hereinkommende stockte.
    „Bollich hat’s hinter sich ...“, murmelte Diehl und winkte ihm näher zu kommen. Leise fiel die Tür wieder zurück ins Schloss.
    „Sie machen einen großen Fehler“, knirschte Kintscher zwischen den Zähnen hervor und nahm die Hände hoch. „Sie sind so gut wie tot!“
    „Nur keine Sorgen, Kleiner ...“ Rasch strich Diehl seinem Gegenüber die Taschen ab. „Wir machen das Geschäft schon – nur hat sich halt der Ablauf ein wenig geändert. Und ich an deiner Stelle ...“, er sah ihn eindringlich an, „ich würd einfach die Schnauze halten – egal, was gleich passiert! Ist es das, was ich denke, das es ist?“ Fragend zog er den kleinen schweizerischen USB-Stick hervor. „Schön“, väterlich tätschelte er Kintscher die Wange, „keine Antwort ist auch eine Antwort ...“ Rasch übertrug er die gespeicherten Dateien dann mit Hilfe des Adapterkabels auf sein Blackberry.
    „Und was den Tod angeht“, er grinste –
Datenübertragung abgeschlossen
zeigte sein Display, „mein bisheriges Leben ist eh vorbei …“ Und schon griff er in das Backpack seiner Weste und zog einen zylinderförmigen, faustgroßen Metallgegenstand hervor. „Hier, nicht dass du denkst, ich hätte dich am Ende bestohlen ...“ Er steckte Kintscher den Stick zurück in die Tasche und klippte das Zylinderröhrchen mit der daran angebrachten Halteklammer mittig an seine Gürtelschnalle. „Weißt du, was das ist?“, fragte er dann und schraubte dem Objekt vorsichtig die Deckelkappe ab, woraufhin eine kleine Wasserwaage zum Vorschein kam.
    „Nur für den Fall, dass du auf die dumme Idee kommen solltest mich zu verfolgen …“
    „Eine Bombe?“ Kintscher erstarrte. „Das ist jetzt ein Scherz, oder?“ Sein Blick fiel auf die untrüglichen Blutspritzer, an der Wand links von ihm.
    „Sehe ich aus, als ob ich scherze?“ Diehl starrte ihm in die Augen.
    „Mund auf!“, befahl er dann barsch.
    „Was? Wie jetzt?“ Kintscher blickte sein Gegenüber an wie drei Kilo Trockeneis.
    „Mund auf!“ zischte Diehl erneut und stopfte ihm, als er der Aufforderung dann endlich nachkam ein, von ihm noch kurz zuvor sorgfältig in einem Plastiktütchen eingeschweißtes Klebeposti zwischen die Zähne.
    „Nicht weit von hier ist die Haltestelle Bornholmer Straße. Von da genau 43° und 826 Meter in südöstliche Richtung – dann wählst du diese Nummer!“, erklärte er hastig und klebte sich, rasch über die linke Schulter greifend, einen zuvor aus der Tasche hervorgeholten Klettstreifen auf den Rücken seiner Weste. „Schluck‘s runter! Da suchen die niemals ...“
    „Die?“
    „Die“, wiederholte Diehl augenzwinkernd und drehte sich mit dem zuvor angebrachten Schriftzug so, dass Kintscher ihn nun lesen konnte –
POLIZEI
stand nun in großen Druckbuchstaben auf seinem Rücken.
    „Bevor ich’s vergesse“, mit einer schnellen Bewegung zog er den Sicherungssplint aus seiner an Kintscher hängenden, Self-Made-Bombe, „nun ist sie scharf – also besser nicht mehr bewegen ...“
    „Di-die war noch gar nicht?“, stotterte Kintscher. „Und, und was“, er versuchte möglichst flach ein- und auszuatmen, „was soll ich jetzt tun?“
    „Sorry, Kleiner“, sich

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