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Im Bann der Dunkelheit

Im Bann der Dunkelheit

Titel: Im Bann der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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Jahren in Los Angeles von einer Frau namens Gloria Chan gelernt, nachdem diese einen Dialog zwischen ihm und seinem geliebten, inzwischen verstorbenen Hund Sloppy ermöglicht hatte. Gloria erzählte Roosevelt Details aus seinem täglichen Leben, von denen sie unmöglich wissen konnte, mit denen Sloppy jedoch durchaus vertraut war und die sie offensichtlich von dem Hund erfahren hatte.
    Roosevelt behauptet, daß die Kommunikation mit Tieren keine spezielle Begabung erfordert und daß es sich nicht um eine parapsychische Fähigkeit handelt. Er behauptet, es sei lediglich eine Wahrnehmungsfähigkeit für andere Spezies, die wir alle besitzen, aber unterdrückt haben. Die größten Hindernisse für das Erlernen der notwendigen Technik seien Zweifel, Zynismus und Vorurteile hinsichtlich dessen, was möglich und was unmöglich ist.
    Nach mehreren Monaten harter Arbeit unter Anleitung von Gloria Chan konnte Roosevelt mühelos die Gedanken und Sorgen von Sloppy und anderen Haustieren, aber auch von freilebenden Tieren verstehen. Er ist bereit, mich darin zu unterrichten, und ich beabsichtige, es irgendwann tatsächlich einmal zu probieren. Nichts würde mir größere Befriedigung verschaffen, als ein besseres Verständnis für Orson zu entwickeln. Mein vierbeiniger Bruder hat im Verlauf der letzten Jahre eine Menge von mir erfahren, aber ich habe nicht ein einziges Wort von ihm vernommen.
    Die Unterrichtsstunden mit Roosevelt werden mir entweder die Tür zu einem neuen Wunder öffnen - oder mich als leichtgläubigen Dummkopf dastehen lassen. In meiner Eigenschaft als menschliches Wesen bin ich in Sachen Dummheit und Leichtgläubigkeit bestens bewandert, so daß ich eigentlich überhaupt nichts zu verlieren habe.
    Bobby hat sich früher über Roosevelts Tete-a-tetes mit Tieren lustig gemacht, wenn auch niemals in dessen Gegenwart, und sie Kopfverletzungen zugeschrieben, die dieser auf dem Footballfeld erlitten hat; doch vor kurzem scheint er seine Skepsis durch einen mentalen Häcksler gejagt zu haben. Die Ereignisse in Wyvern haben uns manche Lektion gelehrt, und eine davon besteht darin, daß die Wissenschaft zwar das Leben der Menschheit verbessern, aber keineswegs alle Antworten liefern kann, die wir benötigen: Das Leben erstreckt sich in Dimensionen, die von Biologen, Physikern und Mathematikern nicht erfaßt werden können.
    Orson hatte mich vor mehr als einem Jahr zu Roosevelt geführt, weil sein Hundebewußtsein ihn erkennen ließ, daß dieser ein ganz besonderer Mensch war. Einige Wyvern-Katzen und Gott weiß welche anderen Spezies von Laborflüchtlingen haben ihn ebenfalls aufgesucht und ihm sozusagen die Ohren vollgequatscht. Orson ist die Ausnahme. Er besucht Roosevelt, aber er kommuniziert nicht mit ihm. Der gute alte Sphinx-Hund, wie ihn Roosevelt nennt, der redescheue Rüde, der lakonische Labrador.
    Ich glaube, daß meine Mutter Orson zu mir gebracht hat aus welchem Grund auch immer ., nachdem sie die Laborakten fälschte, damit er dort als verendeter Welpe registriert war. Vielleicht befürchtet Orson, daß er mit Gewalt ins Labor zurückgeschafft werden könnte, wenn irgend jemand merkt, daß er ein Beispiel für den beträchtlichen Erfolg des Projekts ist. Was auch immer der Grund sein mag, jedenfalls zieht er meistens die Nummer .Ich bin doch nur ein guter alter dummer Hund. ab, wenn andere Personen als Bobby, Sasha oder ich in der Nähe sind. Natürlich fällt Roosevelt nicht auf dieses Täuschungsmanöver herein; trotzdem bleibt Orson so stumm wie ein Fisch, wenn auch wie ein Fisch mit Wedelschwanz.
    Rumpelmauser hingegen, der auf seinem gemütlich gepolsterten Platz am Tisch saß, wo er mit Appetit die milchgetränkten Krumen verzehrte, gab sich keinerlei Mühe, uns vorzuspielen, eine ganz gewöhnliche Katze zu sein. Während wir über die Ereignisse der vergangenen zwölf Stunden berichteten, folgten seine grünen Augen aufmerksam dem Gespräch. Wenn er etwas hörte, was ihn überraschte, weiteten sich seine Augen, und wenn er schockiert war, zuckte er entweder zusammen oder legte den Kopf in den Nacken, als wollte er sagen: Mensch, hast du Cocktails mit Katzenminze geschlürft, oder bist du nur eine kongeniale Quatschmaschine?
    Manchmal grinste er, für gewöhnlich dann, wenn Bobby und ich eingestehen mußten, daß wir etwas Dummes gesagt oder getan hatten, und mir schien, daß Rumpelmauser beunruhigend häufig grinste. Bobbys Beschreibung dessen, was wir durch die Sichtscheibe von Hodgsons

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