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Im Bann der Engel

Im Bann der Engel

Titel: Im Bann der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Gref
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starke Arme und schlief fast augenblicklich ein.
    Sie erwachte um die Mittagszeit. Genau konnte sie es nicht ermessen. Die widerwärtige Kirchturmuhr war zerstört und die Maschinen standen allesamt still. Nur der Geruch der schwelenden Brände stahl sich durch die Fensterritzen. Richard saß bereits angezogen auf einer umgedrehten Kiste, die als provisorischer Stuhl herhalten musste und schaute Elena voller Liebe an.
    »Hier, das wurde vor etwa zwei Stunden unter deiner Tür durchgeschoben.« Er reichte Elena ein zusammengefaltetes Stück Papier. Beklommen nahm sie es entgegen, faltete es auf und las.
    Liebe Elena
,
    zwar weiß ich nicht, ob Dir mein Fehlen überhaupt aufgefallen ist, dennoch gehe ich einfach mal davon aus, dass ja. Ich bin bei Liz. Ihr kennt euch von der Fabrik, sie arbeitete dort als Bürokraft. Sie ist, gemeinsam mit einer anderen Frau, die einzige Überlebende der Explosion. Die Fabrik gibt es nicht mehr. Du hast also frei. Genieße die Zeit mit Richard und – wenn es mir gestattet ist, Dir einen Rat zu erteilen – redet miteinander. Ich glaube, es gibt genügend Gesprächsbedarf. Wenn Du Sehnsucht nach mir verspürst, kannst Du gerne auf einen Besuch vorbei kommen. Ansonsten werde ich in ein paar Tagen versuchen, per Kutsche oder Zug nach Hause zu gelangen. Liz möchte mich gerne begleiten, auch Du und Richard seid herzlich Willkommen. Die Zeit ist reif für einen Neubeginn und einem sicheren Ort, Dir die Wunden zu lecken. Also zögere nicht, komm einfach
.
    Dein alter Freund
,
    David
    Als Elena den Brief fertig gelesen hatte, stiegen ihr Tränen in die Augen. Wortlos reichte sie das Blatt an Richard weiter, der es ebenfalls las.
    »Warum nicht?«, sagte er. »Lass uns mit den beiden gemeinsam verschwinden.«
    Er kam zu ihr auf die Matratze und legte tröstend einen Arm um sie. »Ich weiß auch, wie du dein Gewissen erleichtern kannst. David wohnt doch in der Stadt, in der du studiert hast. Wie wäre es, wenn du der Universität ein großes Geschenk machst? Schreibe alles auf, was du über die Erschaffung der Engel weißt. Ich bin sicher, dass Liz als Clearer dir eine ungeheure Hilfe sein wird. Mit der Ausbreitung des Wissens verhindert ihr, dass jemals wieder so etwas geschehen wird.«
    Elena dachte über Richards Vorschlag nach. Je länger sie grübelte, desto mehr konnte sie der Idee abgewinnen. Zumal sie die kluge Liz sehr schätzte. Und dann war da noch die gemeinsame Vergangenheit unter Madame Hazards Herrschaft, die sie verband. Plötzlich wurde sie von Dankbarkeit überwältigt. Sie wandte sich Richard zu und küsste ihn.

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Leseprobe aus »Zwillingsblut«

1

    Dunkelheit klopfte Sofias Schläfe und hinterließ weiße Schlieren in ihren Gedanken. Für einen Moment glaubte sie zu schlafen und die Augen geschlossen zu haben. Orientierungslos setzte sie sich auf und prallte mit ungebremster Heftigkeit gegen einen Widerstand.
    Gleißende Schmerzen schossen aus den Schlieren und explodierten in ihrer Nase und hinter ihrer Stirn.
    Verwirrt vor Schmerzen und Orientierungslosigkeit wollte sie an ihre Nase greifen, um das Blut zu stoppen, das nach dem Stoß begonnen hatte zu fließen. Doch auch ihre Ellbogen und Hände wurden unsanft von einem Hindernis gestoppt.
    Verwirrt kämpfte Sofia gegen die Enge an. Sie bekam jedoch ihre Hand nicht frei, sie nicht weit genug hoch. Sofia begriff, dass sie eingeschlossen war. Schlagartig setzte die Panik ein.
    Sie schlug um sich, traf in jede Richtung Widerstände, knallte mit dem Kopf an ein Hindernis, mit den Füßen, oben unten rechts links, nur Enge und Finsternis, beides massiv und endgültig, ohne Ausweg.
    Ihr Schrei gellte laut und fremd in ihren Ohren und für einen Augenblick glaubte sie, er käme von einer anderen Person.
    Sofia stoppte zitternd vor Angst und Anstrengung ihre Bewegungen und horchte. Nichts, nur ihre Tränen und ihre laufende Nase. Ob es Blut oder Rotze war, konnte sie nicht feststellen, versuchte aber ihre Beherrschung wieder zu finden, ihr Weinen zu kontrollieren und ihre Atmung zu beruhigen.
    Wenn sie doch nur die Hände zum Gesicht bekommen könnte!
    Sie versuchte ihre Augen zur Funktion in der Dunkelheit zu zwingen, obwohl ihr Verstand ihr immer nur ein Wort zuflüsterte:
Sarg
.
    Erneut schluchzte sie auf, konnte sich aber stoppen, bevor der Laut

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