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Im Bann der Leidenschaft

Im Bann der Leidenschaft

Titel: Im Bann der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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eine dreiste Hure wie Amalie beleidigen?« Zena lachte verächtlich. »Solange sich dieses Biest an dich heranmacht, bleibe ich lieber hier.«
    »Also das ist dein Problem? Bist du eifersüchtig? Dazu besteht kein Grund. Amalie und ich sind nur gute Freunde.«
    »Was meinst du, wie ich mich fühle, wenn du sie unentwegt küßt?«
    »Großer Gott, ich küsse sie seit Jahren! Das hat nichts zu bedeuten.«
    »Für mich schon.«
    »Ich kann tun und lassen, was mir beliebt. Begreifst du das? Niemandem auf dieser Welt bin ich Rechenschaft schuldig.«
    »Ist es dir egal, was ich empfinde?« flüsterte sie.
    »Das weiß ich nicht. Jedenfalls habe ich keine Lust, zu heiraten und eine Familie zu gründen. Ist das klar?«
    »Völlig klar.« Unglücklich betrachtete sie seine gerunzelte Stirn, die zusammengepreßten Lippen. »Unter diesen Umständen sollte ich vielleicht abreisen.« Inständig hoffte sie auf seinen Widerspruch.
    »Ja, das wäre wohl am besten.«
    »Meinst du das ernst?« Bestürzt sprang sie auf.
    »Ich spreche immer nur aus, was ich meine.«
    Besaß er denn kein Herz? Ein kalter Schauer rann über Zenas Rücken. War er unfähig, Liebe oder auch nur Zuneigung zu empfinden? Seit Wochen schlief er mit ihr. Hatte sie in all den gemeinsamen Nächten keine tieferen Gefühle erweckt? Nein, sie befriedigte nur sein Verlangen. Etwas anderes interessierte ihn nicht.
    In diesem Augenblick haßte sie ihn leidenschaftlich, weil er sie so kaltblütig demütigte und verletzte. Sie haßte die Erinnerung an seine Küsse, die Wärme seines Körpers, den sie jeden Morgen neben sich spürte. Und sie haßte die Arroganz, mit der er ihr Herz geraubt hatte, ohne ihr auch nur einen winzigen Teil seines eigenen zu schenken. Wütend schlug sie in sein Gesicht, und ehe er sich von seiner Verblüffung erholen konnte, stürmte sie schluchzend durch die Verbindungstür in ihr Schlafzimmer.
    Während sie mühsam nach Fassung rang, erkannte sie, daß sie keine Wahl hatte – sie mußte die Datscha verlassen. Niemals würde Alex sein Kind willkommen heißen, das in ihr wuchs. Er hatte deutlich genug erklärt, er sei nicht bereit, eine Familie zu gründen.
    Hastig warf sie ein paar Sachen in eine Ledertasche. Da Bobby wieder erkältet war, mußte sie allein ins Dorf ihres Großvaters reisen. Später würden seine Krieger den kleinen Jungen holen.
    Sie wusch die Tränenspuren von ihren Wangen. Dann öffnete sie die Tür zum Flur, um ins Kinderzimmer zu gehen und ihrem Bruder zu erklären, sie würde den Großvater besuchen und nach zwei Wochen zurückkehren. Alex ließ sich nicht blicken. Wie das gellende Gelächter im Erdgeschoß verriet, hatte er sich wieder zu seinen Gästen gesellt.
    Trotz seines leichten Fiebers saß Bobby gut gelaunt im Bett. Die Reisepläne seiner Schwester schienen ihn nicht sonderlich zu bekümmern. »In der Zwischenzeit wird Alex für dich sorgen, Liebling.«
    »Papa soll mit mir spielen.«
    »Ja, bald kommt er zu dir, Schätzchen. Gib mir einen Kuß. In zwei Wochen sehen wir uns wieder.« Er schlang die Ärmchen um ihren Hals, und sie hielt ihn fest, bis er sich unbehaglich umherwand. Glücklicherweise ist er noch zu klein, um alles wahrzunehmen, was in seiner Nähe geschieht, dachte sie dankbar.
    Als sie ihn allein ließ, befaßte er sich erneut mit dem aufziehbaren Spielzeugwagen, den Alex ihm an diesem Morgen geschenkt hatte.
    Zena beauftragte einen Lakaien, dem Kutscher Bescheid zu geben. Dann ging sie in ihr Zimmer, legte ein warmes Cape um ihre Schultern und trug die Ledertasche nach unten.
    Inzwischen saß Alex bei den Gästen und bemühte sich, seinen Zorn im Alkohol zu ertränken. Es war sicher am besten, wenn er Zena vergaß – so schnell wie möglich. Manchmal erregte sie vage, undefinierbare Gefühle in seinem Herzen, aber er hatte nicht die Absicht, seinen Lebenswandel zu ändern. Für die Rolle des Ehemanns und Familienvaters fühlte er sich zu jung. Und seine süße Geliebte bedeutete ihm viel zuviel. Nie zuvor war ihm eine Frau so wichtig gewesen. Tag und Nacht wollte er mit ihr Zusammensein.
    Deshalb mußte er die Beziehung beenden, solange er noch die Kraft dazu aufbrachte. Zena entwickelte sich allmählich zum Ärgernis. Dauernd versuchte sie, ihm zärtliche Worte zu entlocken, und sie gefährdete seine Unabhängigkeit. Wenn er sie losgeworden war, konnte er endlich wieder befreit aufatmen.
    »Amalie, hol’ eine neue Champagnerflasche!« rief er, um sich von seinen Problemen abzulenken.
    Der

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