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Im Bann der Leidenschaft

Im Bann der Leidenschaft

Titel: Im Bann der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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sein Gesicht. Aber er lachte nur und preßte seinen Mund auf ihren. In verzehrender Leidenschaft küßte er sie, bis ihr Widerstand erlahmte, bis ihre Leidenschaft alle klaren Gedanken verdrängte. Sobald er sein Verlangen gestillt hatte, glitt er von ihr hinab und drehte sich auf die andere Seite. Zufrieden schlief er ein.
    Zena lag nun hellwach neben ihm. Nachdem ihr Verstand zurückgekehrt war, ärgerte sie sich maßlos über ihre eigene Schwäche. Warum mußte sie der Anziehungskraft dieses selbstherrlichen Mannes immer wieder zum Opfer fallen?
    Am nächsten Morgen entschuldigte er sich, umarmte sie, nannte sie seine dushka und entlockte ihr mit gutmütigen Hänseleien ein Lächeln. »Von jetzt an werde ich mich untadelig benehmen«, versprach er zerknirscht, »und mein maskulines Ego im Zaum halten. Sind wir wieder Freunde?«
    »O ja«, wisperte sie und verzieh ihm alles.
    Was sie so unwiderstehlich zu ihm hinzog, konnte sie nicht genau erklären. Vielleicht hing es damit zusammen, daß er niemals irgendwelche Posen einnahm, sondern immer nur er selbst war – charmant und großzügig, sinnenfroh und stets bestrebt, das Leben in vollen Zügen zu genießen.

6
    Zwei Tage später, am frühen Nachmittag, saßen sie in der Bibliothek, als Trevor Besuch anmeldete.
    Zena öffnete den Mund, um zu protestieren, aber Alex warf ihr einen strengen Blick zu. »Letzte Woche habe ich Amalie und Prinzessin Baskirseff dir zuliebe weggeschickt. Also bist du’s mir heute schuldig, meine Gäste höflich zu empfangen, statt in deinem Zimmer zu schmollen.«
    »Natürlich, Sasha«, gab sie resignierend zu, »du hast recht.« Aber trotz ihrer guten Vorsätze fiel es ihr in den nächsten Stunden immer schwerer, Amalies kaum verhohlene Bosheit zu ertragen. Diesmal hatten die Gräfin und Yuri zwei Freunde mitgebracht, die Hauptmänner Loris Grudtsyn und Peotr Diebitsch. Die Männer füllten immer wieder ihre Gläser. Während Amalie anmutig an einem Champagnerkelch nippte, verzichtete Zena auf das perlende Getränk. In letzter Zeit vertrug sie keinen Alkohol.
    Da Alex die Besucher seit seiner Kindheit kannte, tauschten sie eifrig Erinnerungen aus. An dieser Konversation konnte Zena nicht teilnehmen, und so hörte sie schweigend zu.
    »Weißt du noch, wie wir an heißen Sommertagen im Fluß geschwommen sind, Sasha?« fragte Amalie. »Für vierzehnjährige Jungs wart ihr noch furchtbar kindisch, habt euch an Schiffstauen hochgezogen und Wikinger-Piraten gespielt.«
    »Ausgerechnet du behauptest, wir seien kindisch gewesen?« warf Loris Grudtsyn belustigt ein. »Wer hat denn glitschige Frösche in unsere Betten gelegt?«
    Amalie errötete. »Damals waren wir alle jung und übermütig.«
    »Eines Nachts holte Yuri ein Dienstmädchen in sein Bett«, erzählte Alex grinsend. »Als ihr nackter Fuß das feuchtkalte Reptil berührte, schrie sie wie am Spieß. Konntest du sie beruhigen, mein Freund?«
    »Oh, ich glaube schon.«
    Nach dem Abendessen gingen sie in den Salon. Amalie zwängte sich zwischen Alex und Yuri auf ein Brokatsofa und streichelte die Wange des Gastgebers. »Schenkst du mir noch ein bißchen Champagner ein, Liebling?«
    »Für Champagner hattest du schon immer eine Schwäche«, meinte er und erfüllte ihren Wunsch. »Am besten stelle ich den Eiskübel vor deine Füße, dann muß ich nicht dauernd aufstehen.«
    »Danke, Sasha«, flötete sie und küßte ihn.
    Großer Gott, was treibt er denn, fragte sich Yuri. Obwohl ihm das Herz einer wunderbaren Frau gehört, flirtet er ganz ungeniert mit Amalie … Voller Mitleid betrachtete er Zenas unglückliche Miene und überlegte, ob er einen Annäherungsversuch wagen sollte, um dem gefühllosen Bastard eine Lektion zu erteilen.
    »Spiel uns doch was vor, Sasha!« bat Peotr Diebitsch.
    »O ja!« rief Amalie, erhob sich und zog Alex auf die Beine. »Zuerst ›Selims Lied‹.«
    Als er sich ans Klavier setzte, blieb sie hinter ihm stehen und legte einen Arm um seine Schultern. Trotz des reichlichen Alkoholkonsums glitten seine Finger mühelos über die Tasten. Eine melancholische Melodie erfüllte den Raum, und außer Zena sangen alle mit. Bald würde sie den Anblick der schönen Gräfin nicht mehr ertragen, die sich vertraulich zu Alex hinabneigte.
    Zweifellos waren die beiden ein Liebespaar gewesen, denn diese Intimität konnte nicht nur auf einer jahrelangen Freundschaft beruhen. In diesem Moment erkannte Zena, welch geringen Einfluß sie auf Alex ausübte, und fühlte sich fehl am

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