Im Bann der Ringe (German Edition)
Lösung wirst du schon finden. Aber nicht heute, nicht hier und nicht jetzt!“ Er atmete noch einmal tief durch, drehte sich um und verließ das Bad.
„Wo wollen wir denn gleich was trinken gehen? Schon eine Idee?“, fragte er Ann, als er wieder ins Wohnzimmer trat.
„Nein, nicht wirklich. Kennst du nicht einen netten Laden, wo man gut hingehen kann?“
„Wir wärs mit Larry?“ Er lachte. „Vielleicht kriege ich ja jetzt noch einen von den so angepriesenen Burgern? Ich habe nämlich tierischen Kohldampf!“
„Schon wieder? Den hattest du Samstag auch schon“, erinnerte sie ihn.
„Stimmt. Wenn man auch so früh von einer Party flüchten muss? Ich hatte ja gar keine Zeit, um mich am Buffet umzusehen. Und dann war Larrys Küche auch noch geschlossen“, schnaubte er gespielt entrüstet. Ann kicherte.
„Heute dürften wir bei Larry aber mehr Glück haben. Es ist ja noch recht früh. Aber ich warne dich vor: Die Burger machen süchtig!“
„Macht nichts. Wenn das heißt, dass du mich immer begleitest, wenn ich meine Sucht auf Burger stillen muss, nehme ich das gerne in Kauf.“ Sein Blick war weder belustigt noch spöttisch – ganz offen schaute er Ann abwartend an.
Ein zaghaftes Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht. „Jederzeit.“
„Prima! Dann lass uns gehen.“ Er kam auf sie zu, griff sich seine Jacke vom Haken und den Autoschlüssel, der auf der Ablage lag.
„Oder wolltest du lieber fahren?“ Fragend sah er sie an.
„Nein, fahr du ruhig. Aber – wie wär’s mit Schuhen?“ Sie zeigte auf seine nackten Füße. Lachend schlug er sich mit der flachen Hand gegen die Stirn.
„Du meine Güte! Na, das wäre ja was geworden.“
Immer noch lachend zog er sich ein paar halbe Chucks aus dem Schrank neben der Tür und schlüpfte schnell hinein. „Fertig. Wollen wir?“ Er stand an der Tür und streckte Ann seine Hand entgegen. Langsam schritt Ann auf ihn zu und nach kurzem Zögern legte sie ihre Hand in seine und lächelte ihn an. Levian lächelte zurück.
Anns Hand fühlte sich warm an. Warm und weich. Er drückte sie und spürte, dass ihre Hand jetzt genau da war, wo sie hingehörte – in seiner. Es fühlte sich an wie ein Zuhause.
***
Nachdem sie endlich die Fronten geklärt hatten, erinnerte sich Ric nur ungern daran, was ihnen noch alles bevorstand.
Die Sonne verschwand nun endgültig hinter dem Horizont und langsam legte sich die Dunkelheit über den Wald. Gemächlich verließen sie die Lichtung und wanderten hintereinander den schmalen Waldweg entlang, bis sie in Cats Garten kamen. Rics Mustang stand in der Auffahrt.
„Du kommst noch mit rein.“ Das war eher eine Feststellung als eine Frage und Ric war froh darüber.
„O-kay.“
„Wir sollten uns noch mal in Ruhe unterhalten. Und“, schob sie hinterher, „ich möchte dir noch etwas zeigen.“
„Na, dann los.“ Er ließ ihr den Vortritt und folgte ihr die Treppen zu der kleinen Wohnung hinauf. Die Tür war verschlossen, was hieß, dass Ann nicht da war.
„Wo die wohl wieder steckt?“
„Sehr rücksichtsvoll jedenfalls“, grinste Ric.
„Haha! Als hätte sie gewusst, dass wir zusammen zurückkommen. Die letzten Abende bin ich schließlich immer alleine wiedergekommen.“
„Das liegt aber nur daran, dass ich erst heute deine Nachricht gelesen habe.“
„Wieso? Wo warst du?“ Cat sah ihn verblüfft an.
„Ich habe mir eine Auszeit genommen. Ich musste viel nachdenken. Ich war im Wald. Da gibt es einen Platz, der eignet sich gut, um dort ein paar Tage zu verbringen.“
„Im Wald? Vier Tage lang?“ Cat war baff.
„Ja. Ist nicht schlimm. War … sehr entspannend. Und ich konnte in Ruhe nachdenken. Und als ich heute Nachmittag nach Hause kam, da fand ich deine Nachricht. Sonst wäre ich schon früher gekommen. Mit Sicherheit.“
„Ich weiß. Ich habe mich nur gewundert, wie man es so lange im Wald aushalten kann, ohne ein festes Dach über dem Kopf, ohne fließend Wasser und Strom, Essen und so weiter. Wo ist dieser Platz?“
„Weißt du noch, wo wir uns beim Laufen getroffen haben? Als du dir den Fuß gestaucht hast?“
„Als mich der Kojote anfallen wollte?“, grinste sie.
„Ja, genau.“ Auch er lachte bei der Erinnerung an ihren Zwist, den diese Wolf-Kojoten-Geschichte mit sich gebracht hatte. „Da, ein Stück weiter durch den Wald gibt es eine kleine Erhöhung mit einer Höhle. Bei Gelegenheit kann ich dir den Platz mal zeigen.“
„Nee, danke, keinen Bedarf.“
Ric ging in ihr Zimmer
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