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Im Bann der Ringe (German Edition)

Im Bann der Ringe (German Edition)

Titel: Im Bann der Ringe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Bielfeldt
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ihre wirklichen Gedanken zu erkennen. Schnell wich sie seinem Blick aus, in ihr tobte ein Sturm, der sich nicht entscheiden konnte, welche Richtung er einschlagen sollte. Sie sah an ihm hinunter, doch seine Hand, an der sie hoffte, einen Blick auf seinen Ring zu erhaschen, war tief in seiner Hosentasche vergraben. Auch das würde ihr jetzt also nicht helfen. Sie musste sich ganz ohne Hilfe entscheiden.
    „Über uns?“, brach seine Frage schließlich das Schweigen.
    Cat nickte stumm. Wie sollte sie ihm das bloß erklären? Sein reserviertes Verhalten ihr gegenüber war nicht gerade das, was sie erwartet hatte, und somit auch wenig hilfreich.
    „Na, dann schieß mal los“, bat er sie und sah sie weiterhin mit undurchdringlicher Miene an. Cat schluckte. Sie hatte keine Wahl. Sie warf einen flehenden Blick gen Himmel, doch alles, was sie sah, waren die letzten Sonnenstrahlen, die durch das kahle Blätterdach der Bäume schimmerten und die Wiese in ein dämmriges Licht tauchten. Kein rettender Engel war in Sicht, der vielleicht großzügigerweise bereit gewesen wäre, ihr dieses Gespräch abzunehmen. Daher hörte sie auf, sich an ihrer Unterlippe festzubeißen, sah ihn an und bemühte sich, ihrer Stimme einen festen Klang zu geben, als sie ihn geradeheraus fragte: „Warum hast du mit Dionne geschlafen?“
    Rics Gesicht verlor für einen kurzen Augenblick alle Züge. Dann fasste er sich wieder. „Ich …“ Verdutzt rieb er sich die Nase und schloss die Augen. „Ich weiß es ehrlich gesagt nicht.“
    „Du weißt nicht, warum du mit ihr geschlafen hast?“ Sie warf ihm einen Blick zu, der ihm zeigen sollte, dass sie ihm kein Wort glaubte. Er versuchte es trotzdem noch einmal:
    „An dem Abend habe ich dich gesehen. Mit diesem blonden Adonis. Und da war ich … einfach enttäuscht.“
    „Moment mal! Willst du damit sagen, dass ich schuld bin, dass du mit Dionne in die Kiste gesprungen bist?“, fuhr sie auf.
    „Nein! So ein Quark. Cat, ich bin nicht so geübt darin, meine Gefühle zu beschreiben. Ich versuche nur, dir zu erklären, was mich dazu bewegt hat, mein Hirn auszuschalten und Mist zu bauen.“ Das waren ein Eingeständnis und eine Entschuldigung in einem Satz. Mehr als sie erwartet hatte.
    Cat holte Luft, sie war kurz davor, ihm eine passende Antwort zu geben, als das Brennen auf ihrer Haut für einen kurzen Moment stärker wurde.
    Wenn es einen Neuanfang geben soll, dann muss auch ich neu anfangen , begriff sie. Also schluckte sie die Worte, die ihr schon auf der Zunge lagen, wieder herunter und hielt den Mund. Auch, wenn die Frage nach dem wahren Warum so laut in ihrem Kopf hallte, dass sie befürchtete, er könnte es hören.
    „Es war ein großer Fehler, zu ihr zu gehen. Und ein noch größerer, bei ihr zu bleiben. Und ich wünschte mir, du könntest mir glauben, wenn ich dir sage, dass ich es gleich danach bereut habe. Es hat nichts damit zu tun, dass ich sie nur benutzen oder mit Absicht verletzten wollte. Ich war sauer!“
    Das konnte Cat noch weniger verstehen, aber sie versuchte es. „Du hast es getan, weil du sauer warst, als du mich mit Levian gesehen hast? Du warst eifersüchtig?“, fragte sie irritiert.
    „Eifersüchtig? Quatsch!“, widersprach er schnell. „Ich war wütend! Erst küsst du mich und ich denke: Na, die ist ja doch ganz nett, und dann zickst du mich plötzlich, aus heiterem Himmel wieder an. Beleidigst mich und … keine Ahnung. Und dann, keine zwei Stunden später kommst du mit diesem Typen. Hey – was hättest du an meiner Stelle gedacht?“
    „Meinst du nicht, dass du dir das gerade ein bisschen einfach machst?“
    „Einfach? Nein, ganz bestimmt nicht. Hätte ich es mir einfach machen wollen, dann wäre ich nicht gekommen. Aber zumindest ist mir jetzt eins klar: nämlich, dass es ein Fehler war, zu glauben, aus uns könnte was werden.“
    Cat erstarrte. Ein Fehler? Mit ihr? Der Boden schwankte bedrohlich unter ihren Füßen. Und das sagte er ihr so frei heraus? Lag ihm denn gar nichts an ihr? Die Antwort darauf suchte sie in seinem Gesicht. Aber nichts als Gleichgültigkeit blickte ihr entgegen. Sein Kinn leicht angehoben, die Lippen schmal, die Augen leicht zusammengekniffen – so stand er vor ihr. Arrogant und von sich selbst überzeugt. Macho. Aber die Genugtuung, ihm zu zeigen, dass er sie damit getroffen hatte, würde sie ihm nicht geben.
    „Das ist zumindest eine nachvollziehbare Erklärung“, antwortete sie daher nur leichthin. Gefasst schaute sie zu ihm

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