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Im Bann der Ringe (German Edition)

Im Bann der Ringe (German Edition)

Titel: Im Bann der Ringe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Bielfeldt
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lassen wir mal dahin gestellt , fügte sie in Gedanken hinzu. „Was sich vielleicht ein bisschen schwierig gestalten könnte, in Anbetracht der letzten Ereignisse … Deshalb – sag du mir, ob ich dir vertrauen kann“, schob sie ihm die Verantwortung zu.
    „Vertrauen ist die Basis, auf der sich alles andere aufbaut“, antwortete er.
    „Ja, da hast du wieder recht. Aber das war nicht die Antwort auf meine Frage.“ Sie musste es aus seinem Mund hören. Konnte sie ihm vertrauen?
    Unergründlich tief waren seine Augen, als sie ihn ansah. Sie versank in einem Meer, immer tiefer tauchte sie hinein und was sie sah, erwärmte schlagartig ihr Herz und gab ihr Halt. Es trug sie mühelos und sicher über den Abgrund auf die andere Seite. Es zog sie hinüber, legte die Wahrheit wie zwei große Flügel um sie herum und hieß sie willkommen. Sie hatte das Gefühl, als könne sie direkt auf den Grund seiner Seele schauen. Und da angekommen, erkannte sie die ganze Wahrheit: Ja – sie konnte ihm vertrauen! So, wie sie es schon einmal getan hatte …
     

Zeichenkunst
    Levian kam gerade aus der Dusche, seine Haare waren noch tropfnass, aber er hatte sich zumindest schon eine frische Jeans und ein sauberes T-Shirt übergezogen, als es an der Tür klingelte. Er sah auf die Uhr. Exakt fünfzehn Minuten waren seit ihrem Telefonat vergangen.
    Mit schnellen Schritten und einem Handtuch in der Hand stürmte er zur Tür. Als er Ann dann vor sich stehen sah, verschlug es ihm fast die Sprache. Sie sah so süß aus, wie sie so schüchtern vor ihm stand. Am liebsten hätte er sie sofort in seine Arme gezogen und sie auf ihren hübschen Mund geküsst, aber er riss sich zusammen und versuchte es daher mit einem: „Hallo, Ann! Schön, dass du da bist!“
    Er trat einen Schritt zur Seite, um sie hineinzulassen. „Komm rein. Ich bin noch nicht ganz fertig. Fünfzehn Minuten waren einfach zu knapp.“ Seine Augen strahlten sie an.
    „Hi! Ich wäre auch später gekommen, hättest du nur was gesagt“, stammelte sie verunsichert, als sie über die Schwelle trat.
    „Hättest du nicht aufgelegt …“
    „Oh, stimmt …“ Verlegen sah sie ihn an. „Tschuldigung!“
    „Nein, schon okay. Wirklich! Ich bin gleich soweit.“ Er führte sie durch den Flur.
    Levians Wohnung lag direkt oberhalb der großen Autohalle. Erreichbar über eine steile Stahltreppe von der Werkstatt aus, als auch über eine Holztreppe vom Hof her. Die vom Hof hatte Ann genommen. Nun folgte sie ihm hinein und sah sich um.
    Die Wände waren sehr hoch und dicht an dicht mit Bildern behängt. Bilder von einigen Rockbands, von Levian selbst, Fotos von Baseballstars und viele Fotos von verschiedenen Autos. Von alten Amischlitten bis über den deutschen VW-Käfer war alles dabei. Sogar ein Mini. Levian führte sie durch den Flur in einen riesengroßen Raum, der als Wohn-, Schlaf-, und Arbeitszimmer gleichzeitig diente. Und eine offene Küche hatte.
    „Wow!“ Ann war begeistert.
    „Gefällt es dir?“
    „Ja, total! Das ist ja toll hier. Und so groß. Und trotzdem voll gemütlich.“
    „Danke. Ja, ich habe mir ein bisschen Mühe gegeben. Aber nur ein bisschen. Hier, setz dich. Ich bin gleich wieder da, muss nur eben meine Mähne bändigen.“ Er zwinkerte ihr zu, während er mit der einen Hand ein paar Klamotten vom Sofa räumte und sich mit der anderen die Haare trocken rubbelte. Dann bog er nach links in sein Badezimmer ab, lehnte die Tür an und bürstete sich seine langen Haare durch.
    Mit einem Grinsen im Gesicht musste er sich eingestehen, dass er tatsächlich aufgeregt war. Wie ein Teenager, obwohl er aus der Zeit doch schon längst herausgewachsen war.
    „Du bist verrückt, Alter!“, rügte er sein Spiegelbild leise. „Eigentlich geht das, was du hier machst, überhaupt nicht! Immerhin ist es nicht Ann, die deinen Fluch brechen kann, sondern Cat!“ Er ahnte, dass es vermutlich falsch war, was er tat. Aber dieses Mädchen zog ihn an, wie ein Magnet. Er hatte versucht, sich dagegen zu wehren, doch ständig schweiften seine Gedanken ab. Zu ihr. Wenn er sich dann mit einem glücklichen Lächeln im Gesicht dabei erwischte, ermahnte er sich, das sein zu lassen. Doch es klappte nicht. Ann war in seinem Kopf. Und wie er sich eingestehen musste, vielleicht nicht nur in seinem Kopf.
    Levian band seine Haare zum Zopf, legte noch ein wenig Aftershave auf und streckte seinem Gegenüber die Zunge heraus. „So – und nun halt die Klappe und genieße den Abend! Irgendeine

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