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Im Bann der Ringe (German Edition)

Im Bann der Ringe (German Edition)

Titel: Im Bann der Ringe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Bielfeldt
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während Cat Gläser und eine Flasche Wasser aus der Küche holte. Als sie eintrat, hielt er gerade eine Zeichnung in der Hand, die offen auf dem Schreitisch gelegen hatte. Eine Zeichnung von ihm.
    Cat trat zu ihm. „Das ist es, was ich dir zeigen wollte. Nicht schön, oder?“
    „Zeichnerisch schon, aber … sag mal, warum gucke ich da so bescheuert?“ Fragend hielt er ihr das Blatt entgegen.
    „Weil du an dem Tag eben genauso ausgesehen hast.“
    „So habe ich geguckt? Nein, das kann nicht sein“, wehrte er ab. „Meine Augen sind völlig leer. Da hast du wohl was vergessen.“
    Cat seufzte auf. „Setz dich. Und dann hör mir zu.“
    „Noch mehr Geständnisse?“, witzelte er unbedacht, aber an ihrer Miene erkannte er, dass das nicht so gut ankam. „Entschuldige. War nicht so gemeint!“
    „Hey! Du witterst wohl wieder Oberwasser, was? Halt einfach mal die Klappe und hör mir zu. Du warst lange nicht in der Schule und hast so einiges nicht mitgekriegt.“
    Ric nickte und tat, wie ihm befohlen. Er setzte sich auf die Bettkante und sah sie abwartend an.
    „Wenn ich sage, dass ich dir vertraue, dann meine ich das auch so. Trotzdem gibt es da einen Punkt, über den wir sprechen müssen. Ungern zwar, aber es muss sein.“ Ric nickte wieder. Er ahnte, was jetzt kam.
    „Dionne wird nicht erbaut darüber sein, dass wir … uns jetzt besser verstehen“, umschrieb sie ihr Verhältnis vorsichtig. Er sah sie aufmunternd an und bedeutete ihr, weiterzusprechen. „Ich weiß, dass sie damit nicht einverstanden ist. Und wenn du sie sitzenlässt, weil du meinst, es war ein Fehler mit ihr, dann wird sie sich nicht so schnell geschlagen geben. Sie hat mir gedroht.“
    „Was? Wann?“ Ric war ehrlich entsetzt. Hatte er seinen Ausrutscher mit ihr unterschätzt?
    „Gleich am Dienstag. Ich fragte sie ganz höflich, wo du denn wärst. Da ihr zusammen wart, ging ich davon aus, dass sie wüsste, wo du steckst. Aber anstatt mir eine vernünftige Antwort in einem vernünftigen Ton zu geben, schrie sie mich fast an, dass mich das nichts angehen würde und dass ich mich gefälligst von dir fernhalten sollte! Ansonsten würde es ungemütlich für mich werden. Und dann hat sie kurzerhand den Platz gewechselt und sich an den Zickentisch gesetzt. An Kendras Tisch, auf Tiffanys Platz.“
    „Aber warum tut sie das? Ich meine – ihr seid doch befreundet! Und das schon seit hundert Jahren.“
    „Tja, im Krieg und in der Liebe ist alles erlaubt … Sie steht halt auf dich.“ Cat setzte sich nun zu ihm. „Ich weiß auch nicht, warum sie plötzlich so abging. Ann und ich waren total geschockt. Das kannst du mir glauben.“
    „Verständlich.“
    „Aber das war ja noch längst nicht die Krönung des Ganzen.“
    „Was ist noch passiert?“
    „Ich habe am nächsten Tag versucht, sie zur Rede zu stellen. Bin zu ihr hin, in der Schule, und wollte mit ihr reden. Aber schon als sie mich gesehen hat, blitzte der blanke Hass in ihrem Gesicht auf. Ric – du kannst es dir nicht vorstellen – so was habe ich noch nicht gesehen! Ihre Augen waren so dunkel. Das sonst so schöne, strahlende Blau war mit einem fast schwarzen Schleier überzogen. Wie dunkle Gewitterwolken. Ich habe mich so erschrocken! Und dann fährt sie mich wieder an, ich würde schon noch sehen, was ich davon hätte, ihr einfach den Freund auszuspannen. Hey, sagte ich, ich habe dir Ric nicht ausgespannt. Ich weiß doch nicht mal, wo er steckt! Aber das hat sie mir nicht abgenommen. Und dann hat sie gegrinst. Ganz fies. Und gesagt – wortwörtlich: Halte dich da raus, ansonsten bist du die nächste, die verschwindet! Und dann hat sie mich stehen lassen. Einfach so.
    Im Unterricht erschien sie nicht mehr. Auch am nächsten Tag nicht. Wir haben Jayden gefragt, aber der sagte nur, sie sei krank. Es würde ihr nicht gut gehen, sie würde nur im Bett liegen und schlafen.“ Ric sah sie fassungslos an. Das durfte doch nicht wahr sein. Was hatte er da bloß ins Rollen gebracht?
    „Glaubst du das?“
    „Nein! Ich fragte Jayden, ob ich sie besuchen könnte, aber das hat er gleich abgeblockt. Er meinte, das wäre keine so gute Idee. Als ich fragte, warum nicht, sagte er, dass sie nicht so gut auf mich zu sprechen sei. Wegen dir!“
    „Ach du heilige Scheiße“, stöhnte Ric und vergrub den Kopf in seinen Händen. „Was hab ich da bloß angezettelt?“
    „Hey, ich würde ja auch glauben, dass das nur die Eifersucht ist, die sie im Griff hat, wenn ich sie nicht so gut kennen würde.

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