Im Bann der Ringe (German Edition)
die Richtung von Ric und Dionne.
Beide standen an der Eingangstür, denn Dionne unterhielt sich mit einem Mädchen aus ihrer Cheerleader-Truppe. Cat hörte sie lachen. Zu laut und zu falsch. Ric stand brav daneben und wartete, bis Madame bereit war, ihren Spaziergang mit ihm fortzusetzen.
Langsam pirschte sie sich näher an die beiden heran. Ihr Herz klopfte bis zum Hals und als sie fast neben ihm war, brachte die Aufregung sie fast um. Sie wusste, sie hatte nur einen Versuch.
„Hi, Ric“, sprach sie ihn leise an und im selben Moment wandte Dionne ihren Kopf. Ihre dunklen Augen bohrten sich in ihren Kopf, und hätten noch Zweifel daran bestanden, dass diese Dionne nicht mehr ihre Dionne war, dann wären sie spätestens durch diesen Blick ausgelöscht worden.
Cat ermahnte sich, nicht aufzugeben! Sie machte eine halbe Drehung, verdeckte Ric, griff nach seiner Hand und zog ihm mit einer geschickten Bewegung seinen Ring vom Finger. Und dann rannte sie los.
Cat jagte so schnell sie konnte aus der Cafeteria. Ein dumpfer Aufprall und Dionnes schriller Schrei – das war alles, was sie noch hörte. Dann war sie aus der Tür raus.
Sie rannte weiter, den Flur entlang zum Ausgang. Ein Lehrer, der ihr entgegen kam, ermahnte sie laut, aber sie beachtete ihn nicht. Sie hatte nur den Ausgang im Blick. Mit Schwung öffnete sie die Tür, sodass sie scheppernd gegen den Türstopper knallte, und rannte weiter, bis sie an Jaydens Wagen ankam. Gott sei Dank hatte er auf dem gleichen Platz wie immer geparkt!
Sie wusste, dass Jaydens Vertrauen in seine Mitmenschen keine Grenzen kannte und er seinen Wagen daher immer unabgeschlossen abstellte. Sie schlüpfte unbemerkt hinter das Lenkrad und zog schnell die Tür zu. Den Zündschlüssel fand sie, wie erwartet, im Handschuhfach.
„Danke, Jayden!“ Sie startete den Motor, fuhr unsanft aus der Parklücke und verließ mit aufheulendem Motor das Schulgelände. Dann gab sie Gas.
Liebesopfer
Levian lag pfeifend unter dem Dodge, der ihm gestern noch die Ladung Öl verpasst hatte. Doch heute schien ein Tag zu sein, an dem einfach alles klappte. Mit einer letzten Umdrehung zog er die Schraube fest und rollte auf seinem Brett wieder unter dem Wagen hervor.
Ein Blick auf die Uhr sagte ihm, dass er sich einen Kaffee jetzt mehr als verdient hatte. Mit leichten Schritten ging er in sein Büro, goss sich einen Becher ein und ließ sich auf seinen Schreibtischstuhl fallen. Die Erinnerung an den gestrigen Abend zauberte wieder ein breites Lächeln auf sein Gesicht und er konnte nicht ansatzweise etwas dagegen tun. Ann hatte ihn eiskalt erwischt.
Sie waren tatsächlich zu Larry gefahren und dieses Mal hatte er Glück gehabt – er kam in den Genuss des leckersten Burgers, den er je gegessen hatte. Wie Ann es ihm prophezeit hatte. Aber nicht nur das Essen hatte ihn zufrieden gemacht. Am meisten freute er sich darüber, dass Ann den ersten Schritt getan und ihn einfach angerufen hatte. Zwar wusste sie selbst nicht, was sie dazu getrieben hatte, wie sie zugab, aber letztendlich war es auch egal. Die Hauptsache war, dass sie es getan hatte.
Ann schien genauso fasziniert von ihm zu sein, wie er von ihr. Stundenlang saßen sie sich gegenüber und fragten sich gegenseitig Löcher in den Bauch, wobei herauskam, dass viele Gemeinsamkeiten sie verbanden. Sie teilten zum Beispiel die Begeisterung für schnelle Autos. Auch wenn Ann nur einen Mini fuhr – der war nicht ohne, wie sie zugab. „Du darfst ihn bei Gelegenheit gerne mal ausprobieren“, bot sie ihm an.
„Pass auf – es könnte sein, dass ich dich beim Wort nehme.“
„What ever“, war ihre Antwort und der Blick, den sie ihm dabei zuwarf, ließ sein Blut kochen.
Außerdem liebten sie beide alte Filme, dieselbe Musik und mochten dieselben Bücher. Ann hatte ihn auf seine Sammlung angesprochen, die sie in seinem Regal entdeckt hatte.
„Wenn du willst, lese ich dir gerne mal was vor“, bot er augenzwinkernd an.
„Pass auf – es könnte sein, dass ich dich beim Wort nehme“, lachte sie darauf hin.
Er erfuhr, dass ihre Eltern sich aus beruflichen Gründen in Europa aufhielten und sie deshalb bei Cat wohnte. Und er erzählte ihr von sich. Dass er Waise war, seine Eltern schon lange tot waren und er sich, seitdem er sechzehn war, alleine durchs Leben schlug. Er hatte sich für mündig erklären lassen und sein Hobby zum Beruf gemacht. Schon immer hatte er sich für Autos interessiert und schraubte mit Vorliebe an ihnen herum. Bei
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