Im Bann der Ringe (German Edition)
nichts gewesen. Als wäre es das Normalste auf der Welt, mal eben auf einen kleinen Abspritzer hier vorbeizuschauen. Geht’s noch?“
„Dass ich einfach abgehauen bin gestern Abend, das hatte nichts mit dir zu tun. Sorry dafür! Das war blöd“, gab er sich geschlagen.
„Und womit hatte das dann was zu tun?“ Forschend sah sie ihn an.
„Mein Gott. Das, was da abging, das war einfach nichts für mich. Ich … ich musste einfach raus. Tut mir leid, dass ich dich alleine gelassen habe.“ Er entschuldigte sich noch mal, um von seiner halbherzigen Ausrede abzulenken. Doch die Rechnung hatte er ohne Dionne gemacht.
„Das hatte nicht zufällig was mit Cat zu tun?“, fragte sie ihn in einem Ton, der ihn zusammenzucken ließ.
„Nein!“, erwiderte er, eine Spur zu schnell, eine Spur zu scharf. „Nein, das hatte weiß Gott nichts mit Cat zu tun! Mir war das einfach zu blöd. Die ganze Party. Und dann auch noch diese Kinderkacke mit Stephen und Chris und den Fotos. Ich hatte einfach die Nase voll und bin raus.“
„Und wann hast du den Entschluss gefasst, zu mir zu kommen?“ Sie ließ nicht locker.
„Nachdem ich … nachdem ich … erst kurz bevor ich herkam“, gab er schließlich zu. „Mir war klar, dass du eine Entschuldigung verdient hast und da bin ich hergefahren.“
„Und du meinst, einmal Drübersteigen ist Entschuldigung genug?“
„Nein! Natürlich nicht!“, wehrte Ric ab.
Dionne presste sich eine Träne aus dem Augenwinkel. „Ric – warum bist du wirklich hier?“, schluchzte sie leise. Zögernd kam er wieder auf sie zu.
„Dionne …“ Er streckte den Arm nach ihr aus.
„Warum, Ric?“ Abwartend stand sie vor ihm. „Wenn du mich demütigen wolltest – das hast du jetzt geschafft.“
„Ich wollte dich doch nicht demütigen! Ach, Dionne … komm her.“ Ric zog sie in den Arm und drückte ihren zitternden Körper fest an sich. „Schhhhh …“, flüsterte er und strich ihr sanft über das Haar. „Ist ja gut. Hey, ich bin ja da. Alles ist gut.“
Dionne schluchzte noch einmal auf, bevor sie es wagte, den Kopf zu heben und ihn anzusehen. „Bitte – warum bist du wirklich hier?“
Ric zögerte, doch angesichts ihres traurigen Blickes und der Tatsache, dass Cat ihn nicht wollte, senkte er den Kopf, sodass sein Mund neben ihrem Ohr war, als er flüsterte: „Wegen dir, Dionne. Nur wegen dir.“
Todesgedanken
Levian verabschiedete sich einige Zeit später von den Mädchen. Es war mittlerweile spät geworden. „Ich habe morgen früh Kundschaft. Ich hab es nicht so gut wie ihr.“ Er grinste bei der Anspielung auf ihr Schülerdasein und stand auf. „Aber wenn mal wieder ne Party anliegt – sagt Bescheid. Ich komme gerne wieder mit. War echt lustig mit euch!“ Levian drehte sich zum Tresen, um zu bezahlen. Er bestand darauf, die Mädchen einzuladen, und die hatten absolut nichts dagegen.
Ann beugte sich zu Cat und flüsterte: „Was meinst du, soll ich ihn mal fragen, ob er zu Dionnes Party mitkommen mag?“
„Klar, Ann, mach das. Das wäre klasse!“, stimmte Cat begeistert zu. Und zwar nicht, weil sie selbst Interesse an Levian hatte, sondern weil Ann dadurch die Chance bekam, ihn besser kennenzulernen. Und sie hoffte, dass er merken würde, dass sie selbst nicht ganz sein Typ war. Und umgekehrt. Bei dem Gedanken daran machte sich gleich wieder das flaue, traurige Gefühl in ihrem Magen breit. Sie schob es vorerst zur Seite, denn Levian war bereit zum Aufbruch und kam nun zu ihnen an den Tisch zurück, um sich zu verabschieden.
„Hey, Levian! Am übernächsten Samstag feiern Freunde von uns ihren Geburtstag. Riesenparty. Was meinst du? Hast du nicht Lust mitzukommen?“ Ann sah ihn hoffnungsvoll an.
„Aber ohne Foto-Show?“, fragte er mit hochgezogenen Augenbrauen.
„Ohne Foto-Show! Versprochen!“, warf Cat ein.
„Wie langweilig. Ich hoffe, ihr lasst euch dann was anderes einfallen.“
„Uns fällt immer etwas ein! Lass dich überraschen“, antwortete Ann diesmal schnell und zwinkerte ihm zu. Levian lachte.
„Unter diesen Umständen komme ich sehr gerne mit. Cat, du hast ja meine Nummer. Ruf mich an, okay?“
„Klar, mach’ ich.“ Sie stand auf, um ihn freundschaftlich zu umarmen.
„Es war ein schöner Abend mit dir“, flüsterte er ihr ins Ohr. Cat versteifte sich.
„Danke, mit dir auch. Also, bis dann.“
Levian ließ Cat los und drehte sich zu Ann, um auch sie zu umarmen. Und in dem Moment, als er sie im Arm hielt, machte etwas in ihm Klick
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