Im Bann der Ringe (German Edition)
rausgekommen.“
„Aber bei dir würde sich das auch keiner trauen.“ Cat verpackte die Frage geschickt, als sie sah, dass Ann blass wurde bei dem Gedanken, Levian könnte schon vergeben sein. „Deine Freundin ist also sicher bei dir aufgehoben.“
„Davon mal abgesehen habe ich gar keine Freundin. Keine feste zumindest.“ Ann atmete auf und erleichtert wühlte sie in ihrer Tasche.
„Ich ruf Dionne mal an. Vielleicht weiß die mehr. Sensationslustig, wie sie ist, wird sie sich so eine Story nicht durch die Lappen gehen lassen.“ Ann konnte wieder lachen und tippte die Nummer in ihr Handy.
„Gute Idee“, fand auch Cat. „Dionne ist bei der Schülerzeitung“, klärte sie Levian auf. „Ich denke, das wäre mal eine etwas andere Story.“
„Hey, Dionne! Hier ist Ann.“ Ann stand vom Tisch auf und verzog sich vor die Tür, um in Ruhe zu telefonieren. Cat und Levian blieben allein zurück.
„Passiert bei euch immer so viel?“, wollte Levian wissen und lehnte sich mit seinem Becher Kaffee in der Hand auf der weichen Bank zurück.
„Nein, eigentlich gar nicht. Im Gegenteil. Meistens ist es hier stinklangweilig. Das heute … na ja, krieg deswegen bloß keinen falschen Eindruck von uns.“ Unschuldig wie ein Lamm hob sie die Hände. „Wir machen das nicht täglich.“
„Keine Angst. Ich habe mir meine Meinung schon längst gebildet.“
„Ach? Und wie lautet die?“, amüsierte sich Cat.
Levian beugte sich über die abgegriffene Tischplatte zu ihr herüber und zwinkerte ihr verschmitzt zu. „Ich habe dir vor ein paar Tagen schon gesagt, dass ich gerne mal mit dir ausgehen würde. Reicht das nicht?“
Unsicher sah Cat ihn an. Sie wusste nicht, was sie davon halten sollte. Sie fand Levian nett. Zuvorkommend, witzig und charmant. Eigentlich ein Junge zum Verlieben. Aber da gab es etwas, das sie davon abhielt, in ihm mehr zu sehen, als einen Freund. Und selbst um ihn einen Freund nennen zu können, war es eigentlich noch zu früh. Dafür kannten sie sich doch erst viel zu kurz.
„Hör mal, Levian …“, wollte sie beginnen, aber Levian streckte den Arm aus und legte ihr kurz den Finger auf die Lippen.
„Pssst! Sag nichts. Alles ist okay. Du hast mich gefragt, ich habe geantwortet. Alles andere …“ Er schluckte kurz. Cat hatte den Eindruck, als würde er nach den richtigen Worten suchen. „Alles andere wird sich ergeben. Oder auch nicht. Okay?“
Cat nickte erstaunt. „Okay.“
„Gut.“
„Ja.“
Schwungvoll wurde die Tür aufgerissen, das Glockenspiel über dem Eingang klirrte wild und Larry blickte streng über den Rand seiner Brille. „Nun mal nicht so stürmisch, junge Dame!“
„Entschuldigung, Larry“, stammelte Ann und griff gerade noch nach der Tür, bevor sie auch noch mit voller Wucht wieder zuschlagen konnte. Sie wollte Larry nicht noch mehr verärgern. Sie schloss leise die Tür und schritt in angemessenem Tempo die Tischreihe entlang und rutschte dann neben Cat auf die Bank. „Ihr glaubt nicht, was passiert ist!“
Spritztour
Er warf kleine Steinchen an ihr Fenster. Es war weit nach Mitternacht, stundenlang war er mit dem Auto durch die Nacht gefahren, ohne ein bestimmtes Ziel. Er hatte nur den einen Gedanken – nicht mehr an Cat zu denken.
Doch er bekam die Bilder des vergangenen Abends nicht aus seinem Kopf. Cat, wie sie sich ihm bereitwillig entgegenstreckte und ihn küsste. Cat, wie sie völlig grundlos plötzlich auf ihn losging. Und Cat, wie sie mit einem fremden Typen auf der Party auftauchte, der lässig die Arme um sie geschlungen hatte. Ha! Und er hatte gedacht, ihr läge etwas an ihm. Tja, falsch gedacht, Ric.
Nachdem er von der Party geflüchtet war, ohne Dionne auch nur ein Wort davon zu sagen, sie einfach zurückgelassen hatte, obwohl sie zusammen gekommen waren, machte sich in ihm ein schlechtes Gewissen breit. Er hatte sich vorgenommen, sich bei Gelegenheit bei ihr zu entschuldigen.
Nachdem er dann die halbe Nacht ziellos umhergefahren war, kam er zu dem Schluss, dass er Cat aus seinem Kopf kriegen musste. Doch das war leichter gesagt, als getan. Seit dem Kuss am gestrigen Abend war alles anders.
Rics Gefühl sagte ihm, dass er endlich das gefunden hatte, wonach er schon so lange suchte. Er fühlte sich endlich als Ganzes. Vollständig. Und er wusste, dass es einzig und allein an Cat lag. Denn in dem Moment, als er sie das erste Mal gesehen hatte, hatte er sich bereits in sie verliebt. Und ihr Kuss – der hatte nur besiegelt, was
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