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Im Bann der Ringe (German Edition)

Im Bann der Ringe (German Edition)

Titel: Im Bann der Ringe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Bielfeldt
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mal ne verzwickte Geschichte. Warum genau bist du denn so ausgerastet? Nur wegen Dionne? Hast du wirklich geglaubt, er würde ihr wehtun?“
    „Na ja, er hat sich immerhin mit ihr verabredet, obwohl er gar nichts von ihr will.“
    „Was völlig legitim ist“, warf Ann ein. „Man muss jemanden nicht gleich heiraten wollen, nur um mit ihm auszugehen.“
    „Das hat er auch gesagt. Und ich bin ausgeflippt. Ich kann dir nicht mal erklären, warum genau. Ob es nun wirklich nur Besorgnis um meine Freundin war, oder ob es einfach die Wut darüber war, dass er zweigleisig fährt und ihn das nicht schert? Ich habe keine Ahnung. Fakt ist jedenfalls, dass ich ausgerastet bin. Und dass ich ihm an den Kopf geknallt habe, dass er gefälligst aus meinem Leben verschwinden soll. Und aus meinen Träumen.“
    „Ach, du meine Güte! Du hast ihm von deinen Träumen erzählt? Und – was hat er gesagt?“ Ann beugte sich vor, um auch kein Wort zu verpassen. Cat erzählte es ihr.
    „Und du bist sicher, dass es die Wahrheit ist? Dass er sich das mit dem Fluch nicht nur ausgedacht hat, um sich wichtig zu machen?“, fragte Ann zweifelnd, aber Cat sah sie ernst an.
    „Ja, das glaube ich. Ann, warum sollte er sich so was ausdenken? Um mich zu beeindrucken wohl kaum. Damit ist er eher Gefahr gelaufen, dass ich ihn für völlig bescheuert halte. Aber nein, das tue ich nicht. Wenn du mal darüber nachdenkst, dann wird auch dir auffallen, dass das schon irgendwie Hand und Fuß hat. Ich meine, sieh mal“, flüsterte sie und beugte sich über den Tisch hinweg zu Ann herüber, holte ihre Kette heraus und nahm den Ring in die Hand, „dieser Ring ist genau das Abbild von Rics Ring. Nur dass seiner nicht grün, sondern blau ist. Den Stein meine ich. Und ob du es glaubst oder nicht – die Steine haben geglüht. Richtig geleuchtet! Wirklich! Alle beide. Das kann doch kein Zufall sein. Ann, das hat was zu bedeuten! Und denk an meine Träume. Ich habe ihn schon gekannt, bevor ich ihn zum ersten Mal gesehen habe. Und Younès – das ist sein zweiter Vorname. Hallo? Das kann nur die Wahrheit sein! „Cats Augen leuchteten vor Aufregung, während die Worte aus ihr heraussprudelten.
    Je mehr Ann darüber nachdachte, desto schlüssiger wurden auch ihr die Zusammenhänge. „Und was willst du jetzt tun? Ich meine, du hast ihn … du hast ihn böse abserviert! Du hast hoffentlich kapiert, dass du das wieder einrenken musst? Irgendwie. Ihr müsst euch wieder zusammenraufen. Ist klar, oder? Ich meine, letztendlich geht es doch um diesen Fluch, oder?“
    „Richtig“, stimmte Cat geknickt zu.
    „Und wie stellst du dir das jetzt vor? Ich meine, du hast ihn aus deinem Leben – und aus deinen Träumen auch noch – verbannt. Also?“
    „Ich dachte, das sagst du mir? Du bist doch die mit den guten Ideen.“
    „Ha, aber sonst geht’s noch? Mann, Cat, das musst du klären! Aber warte mal …“ Ann kniff die Augen zusammen und rieb sich die Schläfen. Sie dachte angestrengt nach. Schließlich hob sie den Kopf wieder und sah ihre Freundin lächelnd an: „Der Fluch besagt, dass alle Frauen nach der Geburt ihrer Kinder sterben?“
    „Ja. Aber warum lächelst du dabei?“ Cat war verwirrt.
    „Na, ist doch logisch! Wenn der Fluch besagt, dass die Frauen nur dann sterben, wenn sie Kinder bekommen, dann ist doch alles geritzt. Dann werdet glücklich miteinander und bekommt niemals Kinder. Vorausgesetzt natürlich, du willst ihn überhaupt.“
    Cats Schultern fielen nach vorn, eingesunken saß sie da und starrte in die Kerzenflamme, die flackernd ihren Tisch erleuchtete. „So einfach ist das nicht“, sagte sie schließlich. „Erstens – ich weiß überhaupt nicht, was ich eigentlich will. Im Moment bin ich ziemlich durch den Wind.“ Sie hob den Kopf und sah Ann traurig an. „Ich weiß nicht, was ich fühle. Da ist ein totales Chaos in mir.“
    Ann nickte verständnisvoll. „Kein Wunder. Ist auch eine Menge Input auf einmal. Und zweitens?“
    „Zweitens? Ach so. Wer sagt denn, dass es nur dann passiert, wenn Kinder da sind. Niemand! Es ist bisher so gewesen, ja, das stimmt. Aber kann es nicht auch einen anderen Grund haben?“
    „Und welchen?“
    „Ich weiß nicht genau. Aber wenn der Fluch darauf aus ist, eine Liebe zu zerstören, indem die Frau stirbt, dann wird er sicherlich nicht zulassen, dass die Frau überlebt, nur weil sie keine Kinder bekommt. Das wäre zu einfach. Der Tod des geliebten Partners, des Seelenpartners quasi, ist doch der Fluch.

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