Im Bann der Ringe (German Edition)
unausweichlich war: Sie gehörten zusammen! Und trotzdem war es undenkbar.
Die Uhr zeigte halb vier in der Früh, er konnte jetzt wohl kaum zur Tür gehen und klingeln. Er hob also noch einen kleinen Kiesel auf und warf ihn wieder gegen die Scheibe. Ungeduldig wartete er. Endlich ging Licht an in ihrem Zimmer, aber sonst rührte sich nichts. Er warf noch ein Steinchen und endlich trat sie ans Fenster und öffnete es. Vorsichtig streckte sie den Kopf heraus: „Hallo? Ist da wer?“
„Ja, hier unten. Hier bin ich“, rief er ihr leise entgegen und trat langsam aus dem Schatten der Bäume hervor, sodass sie ihn sehen konnte.
„Ric?“ Er konnte das ungläubige Staunen in ihrer Stimme hören.
„Ja, ich bins.“
„Ric? Was machst du denn hier?“
„Kann ich hochkommen?“
„Äh, ja. Ja, warte, ich komme runter und mache dir auf“, flüsterte sie, aber er war schneller:
„Nein, ich komme rauf!“ Er hatte sich bereits einen Weg gesucht, der ihn in ihr Zimmer bringen würde. Schnell kletterte er den Baum hoch, sprang fast lautlos auf das Garagendach und von dort aus war es nur noch ein kleiner Sprung auf ihren Balkon.
Er sah, wie sie verwirrt aus dem daneben liegenden Fenster zu ihm herüberblickte. „Moment, ich mache die Tür auf.“ Wahrscheinlich glaubte sie zu träumen. Einen kurzen Moment später öffnete sich die Balkontür und er trat ein.
Sie gab einen hinreißenden Anblick ab, wie sie da vor ihm stand, mit verschlafenem Blick, verwuscheltem Haar und einem zarten Baby Doll über ihrem schlanken durchtrainierten Körper.
„Überrascht?“, fragte er mit belegter Stimme.
„Ähm, ja. Schon. Ein bisschen.“
Sie schloss mit zitternden Fingern die Tür hinter ihm. „Was machst du hier?“
„Ich wollte zu dir“, gab er ohne Zögern zu.
„Aber warum? Und ... warum jetzt? Hast du mal auf die Uhr geguckt?“ Sie verzog das Gesicht.
„Warum sollte ich?“, fragte er heiser und machte einen Schritt auf sie zu.
„Na, weil ... weil andere Menschen vielleicht schon schlafen könnten? Um diese Uhrzeit?“ Ihre Stimme zitterte. Er sah sie mit seinen durchdringenden Augen an, ohne auf ihre Frage zu antworten.
Langsam kam er noch einen Schritt näher und streckte die Hand nach ihr aus, bis er sie berührte. Leicht liebkoste er ihre Wange, strich ihr über das Kinn, über den Hals, über das Dekolleté bis zur Schulter.
„Du schläfst nicht mehr“, flüsterte er.
Stumm schüttelte sie den Kopf, bewegte sich nicht. Er merkte, wie seine Berührungen sie fast um den Verstand brachten. Er kam noch einen Schritt näher, brachte sein Gesicht ganz nahe vor ihres, sodass sich ihre Nasenspitzen berührten, bevor er sanft, aber fordernd seine Lippen auf ihre presste.
Ein leises Seufzen entfuhr ihr und heftig erwiderte sie seinen Kuss, schlang die Arme um seinen Hals und ungestüm fielen sie zusammen auf ihr großes, einladendes Bett.
Sie sah ihn mit einem Blick an, der seine Erregung augenblicklich schürte. Sie hielt ihn so fest umklammert, als wolle ihn nie wieder loslassen. Er presste seine Lippen auf ihren Mund und drängte sich stöhnend fester an sie.
Vergessen war das quälende Gefühl, vergessen war Cat!
Nichts anderes außer diesem Rausch interessierte ihn mehr. Alles um ihn herum blendete er aus. Dieser Moment bestand nur noch aus der Gier nach Befriedigung. Und in der gleichen Sekunde explodierte er und riss Dionne mit sich …
„Wow!“ Dionne war fix und fertig.
Schlapp und in sich zusammengesunken lag sie mehr, als das sie saß, auf Rics Schoss, unfähig, noch irgendeinen Muskel zu bewegen. Ermattet versuchte sie den Kopf zu heben und ihn anzusehen.
Hatte sie jedoch einen zärtlichen Blick oder ein verliebtes Lächeln erwartet, so würde er sie enttäuschen müssen. Ric lag stocksteif und teilnahmslos unter ihr, mit ausdrucksloser Miene. In seinem Blick lag nicht ein Funken Gefühl, als er sie ansah.
„Hey, hat es dir nicht gefallen?“ Schmollend zog sie mit ihrem manikürten Fingernagel die Linie seines Kinns nach.
„Dionne – hör auf!“ Er schob sie von sich.
„Ahh … ich verstehe – Sie haben Ihr Ziel erreicht. Spinn ich, oder was?“ Mit offenem Mund sah sie zu, wie er aufstand, seine Jeans hochzog und sich gelassen zu ihr umdrehte.
„Was?“ Unschuldig sah er auf sie herunter.
„Wie, was? Das solltest du mir sagen? Was soll das? Erst lässt du mich auf der Party einfach stehen, haust ab ohne ein Wort, um dann mitten in der Nacht hier aufzutauchen, als wäre
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