Im Bann der Ringe (German Edition)
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„Wow, der ist echt heiß!“, schwärmte Ann, nachdem Levian das Diner verlassen hatte und mit seinem GT vom Hof fuhr. Sie sah aus dem Fenster, bis seine Rücklichter in der Dunkelheit verschwunden waren und wandte sich dann seufzend wieder Cat zu.
„Du siehst aus, als wärst du verknallt“, sagte die ihr auf den Kopf zu.
„Oh? Sieht man das?“ Erschrocken benutzte sie die Fensterscheibe als Spiegel, aber darin konnte sie nicht sehen, wie erhitzt ihre Wangen waren und wie sehr ihre Augen leuchteten. Cat sah es aber sehr wohl.
„Jep! Also, ich zumindest.“
„Und? Wäre das schlimm?“
„Nein! Ich fände es super. Levian ist ein toller Typ. Ihr würdet perfekt zusammenpassen. Echt!“
„Danke. Ja, das wäre schön, wirklich. Aber mal abwarten. Ich freu mich jedenfalls schon auf den Samstag.“
„Ja, das glaube ich dir.“ Cat griff über den Tisch hinweg nach Anns Hand und drückte sie. „Du hättest es auch endlich mal verdient, glücklich zu sein.“
„Du etwa nicht?“, lenkte Ann gleich wieder ab. „Jetzt nachdem der ganze Mist mit Stephen überstanden ist. Wie Dionne gesagt hat, ist Chris richtig fett auf Stephen losgegangen. Der hatte keine Chance. Und Tiffany – die tut mir jetzt fast ein bisschen leid. Ich glaube, die ist jetzt unten durch bei ihren Mädels. Den Ober-Cheerleader-Posten kann sie sich wohl abschminken. So eine intrigante Zicke braucht kein Mensch!“
„Das glaube ich auch. Aber leid tut sie mir deswegen noch lange nicht. Zu so was gehören immer zwei. Und sie hat Chris genauso Hörner aufgesetzt, wie Stephen es getan hat. Ich weiß nicht, was ich schlimmer finden soll.“
„Bin gespannt, wann Stephen wieder in die Schule kommt. Wenn er wirklich so aufs Maul gekriegt hat, dann wird er sicherlich erst mal ne Weile ausfallen.“ Ann nahm den Zuckerstreuer in die Hände und spielte nachdenklich damit herum.
„Das werden wir ja am Montag sehen. Und alles andere werden wir noch hören. Bestimmt wird der ein oder andere noch was ausplaudern.“
„Ja, das glaube ich auch. So ungeschoren wird wohl keiner der beiden davonkommen. Außerdem schuldet Stephen Chris noch seinen Wetteinsatz.“
„Wetteinsatz?“
„Ja, klar! Die Wette mit dir hat er ja wohl verloren. Du hast nicht mit ihm geschlafen – du hast mit ihm Schluss gemacht!“
„Ach ja, die Geschichte. Stimmt. Ob das jetzt noch eine Rolle spielt?“ Cat runzelte die Stirn. „Aber es würde mich doch interessieren, worum die beiden gewettet haben. Das weißt du nicht zufällig?“
„Nee, keinen Schimmer. Aber ist ja auch egal. Schätze mal, Montag in der Schule, da wird die Gerüchteküche brodeln. Ich bin schon sehr gespannt.“
Cat nickte und lehnte sich in das weiche rote Polster zurück. Dank des heißen Kaffees, der sie von innen wärmte, und der tröstlichen Nähe ihrer Freundin, fühlte sie sich wieder gut. Das Kapitel Stephen war nun endgültig abgeschlossen.
„Und was war jetzt mit Ric?“, hakte sie nach. „Der hat Dionne einfach stehen lassen und ist abgehauen?“ Cat konnte sich das schwer vorstellen.
„Jep. So hat Dionne es mir eben erzählt. Sie war bereits auf dem Weg nach Hause. Hat sich nach dem ganzen Tumult schnell verpisst, als die Bullen kamen, und von unterwegs ein Taxi gerufen. Als ich angerufen habe, wartete sie gerade zwei Straßen weiter. Total angefressen, das sag ich dir. Na ja, kein Wunder. Erst freut sie sich tagelang auf das Date mit Ric, dann fährt sie mit ihm hin und er beachtet sie so gut wie gar nicht. Und dann erdreistet er sich auch noch, einfach abzuhauen. Das ist echt frech! Hätte ich ihm, ehrlich gesagt, gar nicht zugetraut.“ Ann runzelte die Stirn und sah Cat fragend an. „Und was genau war nun los? Du sagtest, du hättest mit Ric gesprochen?“
Cat hatte in Chris´ Vorgarten kurz angerissen, dass sie zu spät zur Party gekommen war, weil Ric sie überraschend besucht hatte, um mit ihr zu reden. Cat lächelte traurig, schüttelte aber nur den Kopf.
„Nee, meine Liebe. So nicht! Du kannst mich nicht erst anfüttern und dann verhungern lassen. Los, erzähl schon! Bitte“, fuhr Ann entrüstet auf. Cat lachte.
„Schon gut, beruhige dich. Ich erzähl ja schon …“ Und so berichtete Cat ihrer Freundin haarklein von dem Gespräch zwischen Ric und ihr. Von dem Fluch, den Ringen, von dem Kuss und dem absolut überflüssigen Streit danach, wobei sie immer leiser und trauriger wurde, je näher sie an die Stelle mit dem Streit kam.
„Wow! Das nenn ich ja
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