Im Bann der Sinne
nichts auf. Er war einfach nur noch heiß auf sie und wollte sie besitzen.
3. KAPITEL
Charlotte war verzweifelt. Sie konnte ihr Tagebuch nicht finden. Das ganze Cottage hatte sie schon auf den Kopf gestellt. Ohne Erfolg. Die Panik ließ sie fast hyperventilieren. Was, wenn jemand darin gelesen hatte?
Plötzlich kam ihr ein Gedanke. In der Nacht nach Alexandres erstem Besuch im Gewächshaus hatte sie wie eine Verrückte in ihr Tagebuch geschrieben. Sie rannte zum Gewächshaus ... und blieb abrupt stehen. Ihr Blick fiel auf die lange, muskulöse Gestalt des Mannes, der sie in ihren Träumen verfolgte. Er lehnte gegen eine Glaswand.
„Sie haben es eilig, Charlotte."
Sie konnte den Blick nicht von seinen sinnlichen Lippen wenden. Sie schluckte. „Ich muss etwas in meinem ... Gartentagebuch nachsehen."
Seine Augen blitzten auf, und dann verzog er die Lippen zu einem Lächeln.
„Natürlich." Er streckte den Arm aus und stieß die Tür auf.
Sie tauchte unter seinem Arm durch und ging hinein. Im nächsten Augenblick fand sie das Tagebuch genau dort, wo sie es vermutet hatte.
Alexandre schlenderte hinter ihr her.
Charlotte dankte Gott, dass er nicht schon früher hier gewesen war. Was, wenn er die Dinge gelesen hätte, die sie ihrem Tagebuch anvertraut hatte? Das Blut stieg ihr in die Wangen. Wahrscheinlich hätte er lauthals über ihre Fantasien gelacht.
„Was wollen Sie hier?" Sie drehte sich um. Ihr war bewusst, dass ihre Stimme plötzlich belegt und sanft klang. Sie hatte ihn barsch abgewiesen, und trotzdem war er wiedergekommen. Insgeheim jubelte sie.
„Ich habe einen Auftrag für Sie." In seiner sandfarbenen Hose und dem schlichten weißen Hemd sah er elegant und weltmännisch aus. Und doch wirkte er in ihrem Paradies aus wilden Dschungelpflanzen und edlen Rosen nicht fehl am Platz.
Es dauerte einen Moment, bis die Worte zu ihr durchgedrungen waren. „Einen Auftrag. Wollen Sie eine Party veranstalten?" Noch als sie sprach, griff sie in ihre Gesäßtasche und zog einen Block hervor. Sie legte ihn auf ihren Arbeitstisch.
„Warum schreiben Sie nicht in Ihr Gartenbuch?"
Sie erstarrte. Hatte er doch darin gelesen? Energisch schüttelte sie den Gedanken ab. „Darin mache ich mir nur Notizen über die Pflanzen, keine Aufträge. Also, was wollen Sie - und wann?" Sie war sich bewusst, dass ihr letzter Satz zweideutig war, und rechnete damit, dass Alexandre entsprechend reagieren würde, wie er es schon einmal bei ihrem Spaziergang durch die Weingärten getan hatte.
„Ich brauche eine einzelne Blume, schön gebunden. Ein persönliches Geschenk."
Seine Stimme klang nüchtern und geschäftsmäßig. „Bis heute Abend. Wegen der Kürze der Zeit bin ich bereit, das Doppelte zu bezahlen." Er zückte sein Scheckbuch.
Charlotte blickte auf. Sie hatte ein flaues Gefühl im Magen. „Ich übernehme keine Aufträge für private Anlässe."
„Für eine Freundin der Familie können Sie doch sicherlich eine Ausnahme machen, oder?"
Charlotte war schockiert über die ruhig gestellte Frage. Von dem Charme, mit dem er sie die letzten zwei Tage überschüttet hatte, war nichts mehr zu spüren. Offenbar hatte er ihre Worte doch ernst genommen. Es würde von diesem Raubtier keine Annäherungsversuche mehr geben.
„Heute Abend?", fragte sie und kam sich plötzlich einsam und verloren vor. Wie war es möglich, dass er ihr in so kurzer Zeit so wichtig geworden war? „Ich habe zu viel Arbeit."
„Bitte. Es ist wichtig." Seine Stimme war die reinste Versuchung.
Ihr Widerstand schmolz dahin. „Okay. Ist es für eine Geschäftspartnerin, eine Freundin ...?"
„Eine Geliebte", sagte er leise.
Charlotte erstarrte, doch sie konnte den Auftrag nicht mehr ablehnen. Sie hatte ihn bereits angenommen. „Wollen Sie Rosen?"
„Non, Rosen sind zu gewöhnlich für eine Frau wie sie. Ich möchte etwas Einzigartiges, Schönes, Elegantes und Bezauberndes. Etwas, was zu ihrem Charakter passt."
Vor Eifersucht hätte Charlotte ihm am liebsten in sein attraktives Gesicht geschlagen. Die ganze Zeit hatte er mit ihr geflirtet, sie mit seinem Charme bezirzt, obwohl er eine Geliebte hatte, die all das verkörperte, was sie nicht war.
„Das Gebinde soll auffallend, aber nicht aufdringlich sein." Alexandres Blick wurde verträumt. „Sie ist wie eine zarte Knospe, von
strahlender Schönheit, und mein Geschenk soll ihr zeigen, dass ich ihr Bedürfnis verstehe, es langsam angehen zu lassen, und jeden Moment ihres Aufblühens genieße. Es
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