Im Bann der Sinne
über die winzige weiße Blüte, die so unglaublich perfekt war.
Was hatte er gesagt?
Sie ist wie eine zarte Knospe, von strahlender Schönheit...
Eine einzelne Träne rollte über ihre Wange.
... mein Geschenk soll ihr zeigen, dass ich ihr Bedürfnis verstehe, es langsam angehen zu lassen, und jeden Moment ihres Aufblühens genieße. Es soll eine Entschuldigung dafür sein, dass ich sie zu sehr bedrängt habe. Aber ich begehre sie so sehr, dass ich nicht anders konnte.
„Charlotte, ich wollte Sie zum Lächeln bringen, nicht zum Weinen." Alexandre hockte sich neben sie und wischte ihr die Träne fort.
Seine Anwesenheit überraschte sie nicht. Ihr Körper hatte die ganze Zeit gespürt, dass Alexandre in der Nähe war. Sie wollte etwas sagen, doch die Worte kamen nicht über ihre Lippen. Daher schüttelte sie nur den Kopf und sah den Mann vorwurfsvoll an. Im Verlauf eines einzigen Tages hatte er ihr Herz gebrochen und es wieder zusammengesetzt. Allerdings hatte es jetzt eine Schwachstelle. Und die Schwachstelle war er.
„Tut mir leid, chérie, ich dachte, sie gefallen Ihnen." Er klang so bekümmert, dass sie unwillkürlich lächeln musste.
„Die Blumen sind wundervoll", sagte sie. „Aber Sie sind einfach unmöglich."
„Bedeutet das, dass Sie wieder ma petite sind?" Das charmante Lächeln kehrte zurück.
Das habe ich nie sein wollen, lag ihr schon auf der Zunge. Aber sie schwieg. Nichts sollte das Strahlen in seinen Augen überschatten. Sie hatte das Gefühl, dass Alexandre trotz seines lässigen Charmes nur selten so glücklich lachte.
In dem Moment berührte er ihre Wange. „Wollen Sie nicht wieder hineingehen?
Ihnen muss doch kalt sein."
Sie blickte an sich hinunter - und stellte erleichtert fest, dass das Handtuch nicht verrutscht war. Vorsichtig nahm sie das Bukett, richtete sich auf und ging zurück ins Haus. „Kommen Sie mit?"
Ihre innere Stimme warnte sie. Wenn sie dieses Raubtier in ihr Haus ließ, würde es sie bedrängen, bis sie ihm gnadenlos ausgeliefert war. Das Problem war, dass sie ihm gar nicht widerstehen wollte.
Zu ihrer Überraschung schüttelte er den Kopf. „Ich fürchte, dass ich dann vergesse, was ich mir geschworen habe. Denn was ich gesagt habe, meine ich ehrlich. Ich will Sie nicht bedrängen. Aber ich möchte Sie um einen Kuss bitten - um sicher zu sein, dass Sie mir verziehen haben."
Charlotte staunte. Alexandre küsste sie nicht einfach, er hat sie tatsächlich um den Kuss. Sie schluckte und legte die Blumen auf den Tisch. Dann trat sie zögernd und mit klopfendem Herzen zwei Schritte auf ihn zu.
„Fällt es Ihnen so schwer, chérie, mich zu küssen? Wenn das so ist, dann ziehe ich meine Bitte zurück."
Charlotte wäre fast zu ihm gerannt. „Wie kommen Sie darauf?", fragte sie. „Ich bin nur etwas unerfahren", gestand sie. „Helfen Sie mir." Es war das erste Mal seit sehr langer Zeit, dass sie jemanden um Hilfe bat.
„Charlotte", flüsterte er und legte die Hand an ihren Nacken. Vorsichtig zog er sie zu sich. „Sie duften köstlich - darf ich Sie zum Dessert vernaschen?"
Sie reagierte amüsiert, wie er gehofft hatte, und vergaß ihre Nervosität. „Na, na, was ist das für ein Benehmen?"
Zärtlich strich er mit dem Daumen über ihren Nacken. „Tu es très belle. " Er beugte den Kopf und berührte ihre zarten Lippen. Sie waren so verführerisch wie ihre duftenden Blumen.
Zuerst stand sie ganz still. Doch als er weiterhin liebevoll mit seinen Lippen über ihre strich, entspannte sie sich und öffnete den Mund. Er glitt mit der Hand von ihrem Nacken zu ihren nackten Schultern und rieb mit dem Daumen sanft über ihr Schlüsselbein. Sie atmete schneller und öffnete die Lippen noch weiter. Schließlich legte sie ihre Hände an seine Brust.
Sofort verspürte er den Drang, sie heftig an sich zu ziehen - doch er kämpfte dagegen an, weil er jeden Moment genießen wollte.
Ihr leises Stöhnen überrumpelte ihn. Einen Moment lang verstärkte er seinen Griff, doch dann zwang er sich, sie loszulassen und den Kuss zu unterbrechen, bevor er sich vergaß. Am liebsten hätte
er ihr das Handtuch vom Körper gerissen und Charlotte an Ort und Stelle genommen.
Sie öffnete die Augen und sah ihn teils geschockt, teils erfreut an. „Ich habe gar nicht gewusst, dass ein Kuss so sein kann."
„Ich auch nicht." Das war nicht gelogen. Ein einfacher Kuss hatte ihn noch nie so erregt, dass er mehr als bereit war, jede Einladung anzunehmen, die sie aussprach.
„Geh schlafen,
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