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Im Bann der Sinne

Im Bann der Sinne

Titel: Im Bann der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
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ihrer Pflanzen entspannter ... und eher bereit, sich auf ihn und die Ideen einzulassen, die ihm bei ihrem Anblick gekommen waren.
    Wegen seiner beruflichen Verpflichtungen bekam Alexandre erst lange nach dem Lunch die Gelegenheit, Charlotte aufzusuchen. Gegen drei Uhr nachmittags forderte er einen Caddy an und fuhr gen Osten. Das Gewächshaus war leicht zu finden. Es erhob sich klar und deutlich über den Weingärten.
    Er parkte vor dem ersten Gebäude, dem Cottage. Der Anblick der leuchtenden Wildblumen vor dem Cottage erinnerte an etwas aus einem Märchen und passte zu der Frau, die er heute Morgen überrascht hatte. Bezaubernd.
    Direkt hinter dem Cottage lag ein Gewächshaus, ein weiteres schloss sich rechts davon an. Ashton Estate Botanieals stand an dem kleineren Gebäude, offensichtlich das Blumenstudio, auf das Trace hingewiesen hatte.
    Da er davon ausging, Charlotte in dem Gewächshaus zu finden, nahm er den Weg.
    Sein Körper reagierte mit heftigem Verlangen, als er eintrat und sie sah. In den verwaschenen Jeans, die ihre Rundungen betonten, und dem kurzärmeligen pinkfarbenen T-Shirt wirkte sie so frisch wie die Blumen um sie herum. Ihre Haare hatte sie zu einem dicken Zopf geflochten, der ihr fast bis zum Po reichte.
    Sie stand mit dem Rücken zu ihm und arbeitete an dem Arbeitstisch aus massiven Holz, der mitten im Gewächshaus stand. Offensichtlich topfte sie gerade einige Pflanzen um.
    Plötzlich wirbelte sie herum, obwohl er kein Geräusch gemacht hatte, die Pflanzenkelle wie eine Waffe in der Hand haltend. Ihre ohnehin großen Augen wirkten noch größer, als sie ihn sah. „Was machen Sie denn hier?"
    „Ich bin gekommen, um meine geheimnisvolle kleine fleur zu finden." Er blickte auf das Gerät, das sie immer noch auf ihn gerichtet hielt, und hob langsam die rechte Augenbraue.
    Verlegen legte sie die Kelle auf den Arbeitstisch. „Warum?"
    „Sind Sie immer so direkt?"
    Alexandre kam näher. Ihr Anblick gefiel ihm noch besser als am Morgen. Sie war tatsächlich klein und zierlich, hatte jedoch eine verführerische Figur. In der Vergangenheit hatte er sich eher für langbeinige Schönheiten interessiert. Wenn er Charlotte so ansah, verstand er nicht mehr, warum. „Es ist sehr warm hier. Macht Ihnen das nichts aus?"
    „In diesem Klima gedeihen die Pflanzen auch außerhalb der Saison." Wachsam wie ein scheues Reh beobachtete sie seine Bewegungen. „Ich mag die Wärme."
    Sein Blick fiel auf ein kleines blaues Notizbuch auf dem Arbeitstisch. „Was schreiben Sie in das Buch?", frage er neugierig.
    Er könnte schwören, dass ihre Augen vor Panik noch dunkler wurden. „Darin protokolliere ich alles, was mit den Pflanzen zu tun hat."

    Offensichtlich hatte er sich getäuscht. „Hier riecht es nach Sonne und Wachstum", murmelte er und verlangsamte seinen Schritt, ohne jedoch die Richtung zu ändern.
    „Was wollen Sie?", wiederholte sie.
    „Sie mögen mich nicht, ma petite?" Alexandre fragte sich, ob sein Gespür für Frauen ihn das erste Mal im Stich gelassen hatte. Er gehörte nicht zu den Männern, die sich einer Frau aufdrängten. Frauen wollten umschmeichelt, hofiert und verwöhnt werden, ganz sicher aber nicht bedrängt.
    „Das habe ich nicht gesagt."
    Er witterte den Sieg, trat näher und berührte ihre warme Wange mit dem Finger.
    „Non?"
    „Ich ..." Sie wich zur Seite. „Bitte, dies ist mein Bereich."
    „Und Sie wollen, dass ich gehe?" Er war zwar kein Mann, der schnell aufgab, wollte aber auch nicht aufdringlich sein.
    Dann kam ihm ein beunruhigender Gedanke: Vielleicht hatte sie erkannt, was er nicht wahrhaben wollte, seit sie ihn das erste Mal aus ihren großen dunklen Augen angesehen hatte - dass er mit vierunddreißig Jahren viel zu alt für sie war. Diese Frau war so frisch und schön und unverbraucht wie die Blumen, die sie hegte und pflegte.
    Alexandre dagegen hatte seine Unschuld schon vor sehr, sehr langer Zeit verloren.
    Er kämpfte gegen den Drang an, sie noch einmal zu
    berühren, und verbeugte sich leicht. „Dann gehe ich. Tut mir leid, dass ich Sie gestört habe." Er drehte sich um und ging die ersten Schritte zur Tür. Irgendwie fühlte er sich unerklärlich verloren.
    „Warten Sie!"
    Er blieb stehen und blickte über die Schulter. Charlotte gab ihm, ohne ihn anzusehen, eine zarte, weiße Blume. „Stellen Sie sie in Ihr Zimmer. Dann duftet es dort nach Sonne ... und Wachstum."
    Verwundert nahm er das Geschenk. „Merci, Charlotte. Ich glaube, ich habe noch nie eine

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