Im Bann der Sinne
kurz. Sie wich zurück. „Was ...?" Verwirrt sah sie ihn an und berührte mit zittriger Hand ihre feuchten Lippen. Die andere lag flach auf seiner Brust.
Alexandre konnte sehen, dass sie noch nicht für ihn bereit war. Selbst er war aufgewühlt, und er war wesentlich erfahrener als sie. Er konnte ihr nicht verdenken, dass sie das Gefühl hatte, als wäre die Welt gerade unter ihren Füßen zusammengebrochen.
„Es war nur ein Kuss." Er ließ die Arme baumeln, obwohl er Charlotte am liebsten in die Arme geschlossen hätte. „Das hat nichts weiter zu bedeuten." Er hatte sie beruhigen wollen. Doch als sie zurückwich und er den Schmerz in ihren Augen sah, erkannte er, dass er genau das Falsche gesagt hatte.
„Ich fürchte, Sie schätzen mich falsch ein, Mr. Dupree." Tränen glitzerten in ihren Augen, doch ihre Stimme klang fest und kompromisslos. „Für unbedeutende Küsse müssen Sie sich eine andere Frau suchen. Ich bin nicht daran interessiert, Ihnen während Ihres Aufenthalts hier die Langeweile zu vertreiben."
„Charlotte." Er fragte sieh, ob sie auf die Wahrheit besser reagiert hätte - dass er sie, obwohl sie sich erst so kurz kannten, heftiger begehrte als je eine Frau zuvor.
Von der ersten Sekunde an hatte er sie begehrt. Er wollte mit ihr schlafen. Und dieser Kuss zeigte ihm, dass es irgendwann so weit sein würde. Etwas, was seine unschuldige Partnerin noch nicht akzeptieren wollte.
„Nicht." Sie kehrte um. „Ich hätte gar nicht mit Ihnen mitgehen sollen."
Die Worte kränkten ihn. „Ich würde Sie niemals verletzen."
„Doch, genau das tun Männer wie Sie", flüsterte sie, und dann war sie fort.
Er hätte sie ohne Probleme einholen können, wusste aber, dass es sinnlos war. Sie war nicht in der Stimmung, ihm zuzuhören. Bei dem Versuch, sie zu schützen, hatte er ihren Stolz verletzt.
Was wusste sie über Männer wie ihn? Steckte sie ihn in dieselbe Schublade wie Spencer Ashton? Ärgerlich schob er die Hände in die Hosentaschen und schlenderte zurück zum Haupthaus. Er würde jemanden bitten, morgen den Caddy abzuholen.
Jetzt musste er seine Wut und die aufgestaute sexuelle Spannung abreagieren.
Genau das tun Männer wie Sie.
Vielleicht hatte sie recht. Er hatte nicht die Absicht, sie zu heiraten. Und Charlotte war eine Frau, für die die Institution Ehe geschaffen war.
Aber er würde sich von ihr auch nicht zurückweisen lassen. Dazu knisterte es zu sehr zwischen ihnen. Charlotte Ashton gehörte zu Alexandre Dupree - egal, was sie sich einzureden versuchte, nachdem der heiße Kuss ein Feuer in ihr entfacht hatte.
2. KAPITEL
Charlotte war eigentlich sonst nicht aufbrausend, aber als sie ihr Cottage erreichte, knallte sie wütend die Tür zu. Wie konnte Alexandre es wagen, sie so leidenschaftlich zu küssen, und dann behaupten, es hätte nichts zu bedeuten?
Wieso hatte er nicht ebenso empfunden wie sie? Seine Reaktion verletzte sie, gab ihr das Gefühl, wieder dieser unbeholfene, einsame Teenager zu sein. Und das ärgerte sie.
Sie war vielleicht nicht so gewandt wie er, aber sie hatte ihren Stolz, und den ließ sie sich von keinem Mann nehmen. Auch nicht von einem Alexandre Dupree. Sie war fertig mit ihm. Er konnte sich ein neues Spielzeug suchen.
Oh, sie verspürte immer noch ein Flattern im Bauch, wenn sie an ihn dachte. Mit seinem Charme hatte er es geschafft, dass sie sich begehrenswert fühlte.
Aber sie musste stark bleiben und durfte sich nicht mit ihm einlassen. Alexandre war ein einflussreicher, erfahrener Mann, der schöne Frauen und diskrete Affären liebte.
Er würde ihr nur das Herz brechen.
Am nächsten Morgen wollte Alexandre direkt zu Charlotte gehen. Beim Frühstück informierte Trace ihn jedoch, dass für ihn eine weitergehende Besichtigung des Weinguts mit anschließender Weinprobe auf dem Programm stand.
Da er sein Interesse an Charlotte nicht zeigen und eine ohnehin komplizierte Situation nicht noch schwieriger machen wollte, akzeptierte er die Pläne. Die Tour besänftigte seine Seele. Die Weinprobe allerdings war eine Katastrophe - Charlottes süßer Duft erfüllte seine Sinne so sehr, dass er nichts anderes mehr wahrnahm.
Keine Frau hatte ihn bisher so beschäftigt, worüber er jedoch nicht besonders glücklich war.
Es war schon fast Abend, als er endlich Feierabend hatte und zum Cottage fahren konnte. Überrascht stellte er fest, dass Charlotte nicht in ihrem Haus war. Missmutig wanderte er zum Gewächshaus. Vielleicht kümmerte sie sich ja um ihre
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