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Im Bann der Träume

Im Bann der Träume

Titel: Im Bann der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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und dort gibt es eine Menge Nester. Togi hat es ihren Jungen beigebracht, wie sie’s anstellen müssen.«
    Aber woher wußte er, daß es ein Gefahrenzeichen war, wenn Togi mit den Jungen nicht am gewohnten Platz war? Und dann kam dazu noch die Tatsache, daß der Antennenmast eingezogen war, daß nichts sich rührte …
    »Zähl diese drei Dinge zusammen«, riet Lantee, der ihre Gedanken zu lesen schien, »dann kommst du garantiert zur falschen Antwort. Ein Posten wie dieser folgt einer gewissen Routine. Der Antennenmast ist immer ausgefahren. Das ist eine strikte Anweisung, und sie wird immer befolgt – außer es ist Gefahr im Verzug. Hantin züchtet Kreuzungen zwischen einheimischen und fremden Pflanzen und arbeitet jede freie Minute im Garten. Und Togi ist wild auf Erdwespen; von den Felsen ist sie nur abzuhalten, wenn man sie einsperrt. Bis jetzt haben wir aber noch keinen Käfig gefunden, aus dem sie nicht ausbrechen könnte …« Er sah düster drein.
    »Was können wir nun tun?«
    »Wir warten, bis es dunkel ist. Wenn die Antenne nicht zerstört ist, wäre es möglich, einen Hilferuf hinauszusenden. Jetzt hat es keinen Sinn, hinunterzugehen. Wir müßten ja eine ziemlich weite, offene Fläche überqueren.«
    Damit hatte er recht. Es war Vorschrift, daß um jeden Regierungs- und Außenweltlerposten gerodet wurde, aber hier war die Lichtung nicht so groß wie bei Jagans Niederlassung. Trotzdem war weder Baum noch Strauch in der näheren Umgebung der Kuppeln.
    Lantee rollte sich auf den Rücken und starrte nachdenklich in den Busch hinauf, unter dem sie lagen, als suche er dort die Antwort auf seine Probleme.
    »Togi«, unterbrach Charis die Stille. »Ist Togi so wie Taggi? Könntest du sie rufen?« Charis ahnte nicht, was die Wölfin nützen konnte, aber man tat wenigstens etwas, wenn man sie rief, und Untätigkeit war im Moment noch schlimmer als Angst.
    »Was, glaubst du, versuche ich die ganze Zeit hindurch?« Seine Antwort klang ziemlich scharf. »Seit sie Junge hat, gehorcht sie nicht mehr. Wir ließen sie ihre eigenen Wege gehen. Ich weiß nicht einmal, ob sie je wieder einem gesprochenen Befehl gehorchen wird.«
    Er schloß die Augen. Zwischen seinen Brauen zeichneten sich zwei scharfe Falten ab. Charis stützte ihr Kinn auf die Hand. Sie konnte noch immer nichts feststellen. War der Posten wirklich verlassen? Oder hatten die Wyvern mit Hilfe ihrer Macht die Besatzung in jenes dunkle Nicht-Sein versetzt? Oder hatte ein Bandenüberfall stattgefunden?
    Die Umgebung des Postens war offener, heller und freundlicher als die von Jagans Niederlassung; sie vermittelte nicht das Gefühl einer düsteren Bedrohung. Oder hatte sie sich schon so sehr an die Landschaft auf Warlock gewöhnt, daß sie ihr nicht mehr so bedrückend erschien wie damals, als sie mit Jagan das Raumschiff verließ? Wie lange war das nun her? Wochen oder Monate? Charis hatte keine Ahnung, wie lange sie bei den Wyvern gewesen war.
    Ja, hier sah Warlock schön und freundlich aus, hier, unter einem bernsteinfarbenen Himmel und einer goldenen Sonne. Die Schattierungen des Laubwerks waren eine reine Pracht. Purpur und Gold – die alten Königsfarben aus den Zeiten, da Terra Könige und Königinnen, Kaiser und Kaiserinnen gekürt und ihnen zugejubelt hatte. Und jetzt hatte sich das Blut der Terraner über viele Sterne ausgebreitet, hatte sich angepaßt und verändert. Ander Nordholm war auf Scandia geboren, aber sie selbst hatte diesen Planeten nie gesehen. Ihre Mutter war auf Bran zu Hause gewesen, und sie selbst nannte Minos ihren Heimatplaneten. Drei weit auseinanderliegende Welten, und jede war anders. Und wo war Shann Lantee geboren?
    Charis drehte sich zu ihm um und versuchte, seinen Namen und sein Aussehen irgendwie einzuordnen. Das gelang ihr nicht, denn er war für keinen Planeten charakteristisch. Die Überwachungsbehörde holte ihre Leute von allen bevölkerten Planeten der Konföderation. Sogar Terraner hätte er sein können. Die Überwachungsbehörde brauchte Männer mit besonderen Charaktereigenschaften und Fähigkeiten. Daß er zu ihrem Emblem auch noch den goldenen Schlüssel trug, hatte zu bedeuten, daß seine Eignung für diese Behörde den Durchschnitt weit überstieg.
    »Es geht einfach nicht. Ich kann sie einfach nicht erreichen, falls sie noch dort unten ist, jedenfalls geistig nicht.«
    »Womit, glaubst du, könnte sie uns jetzt nützen?«
    »Vielleicht überhaupt nicht«, meinte er ausweichend.
    »Bist du als Dresseur

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