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Im Bann der Träume

Im Bann der Träume

Titel: Im Bann der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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ausgebildet?« fragte sie.
    »Nein, die Überwachungsbehörde setzt Tiere nicht als Kampf- oder Sabotagegruppen ein. Taggi und Togi sind richtige Kämpfer, wenn es darauf ankommt, aber sonst sind beide eigentlich eher Fährtensucher. Ihre Sinne sind schärfer als die unseren, und sie erkunden ein unbekanntes Gelände wesentlich schneller, als Menschen es können. Aber Taggi und Togi kamen eigentlich nur zu Versuchen hierher. Nach dem Überfall der Throg wußten wir, wie sehr sie uns nützen konnten.«
    »Horch!« Charis’ Hand schloß sich fest um seine Schulter. Sie legte sich flach auf den Boden. Nein, sie hatte sich nicht geirrt; das Geräusch wurde tatsächlich lauter.
    »Flugzeug!« Lantee bestätigte ihre Vermutung. »Versteck dich!« Er rollte sich unter die tief hängenden Äste des Busches und zog Charis mit sich in Deckung.
    Das Flugzeug kam aus dem Norden und überflog ihr Versteck nicht. Als es auf dem Landestreifen aufsetzte, sah Charis, daß es größer war als der Hubschrauber, der schon dort stand. Es war ein kleines, etwa sechssitziges Transkontinentalflugzeug.
    »Das ist keines von den unseren!« flüsterte Lantee.
    Kaum war es ausgerollt, als auch schon zwei Männer heraussprangen und eilig auf die Kuppeln zuliefen. Ihre Beobachter hatten den Eindruck, daß sie erwartet wurden und keine Schwierigkeiten befürchteten. Die Gesichter der Männer konnten sie wegen der großen Entfernung nicht erkennen, und die Uniformen hatte Charis, wenn sie auch im Schnitt einer Regierungsuniform glichen, noch nie gesehen. Patrouillen trugen schwarz-silberne, die Überwachung braune, der medizinische Dienst grau-rote, die Verwaltung blaue, die Rangers grüne und die Angehörigen des Erziehungs- und Bildungswesens braune Uniformen, diese hier aber waren hellgelb.
    »Wer ist denn …?« überlegte sie laut, und Lantee brummte etwas. »Kennst du die?« fragte sie.
    »Nein.« Er schüttelte den Kopf. »Obwohl… Die Farbe habe ich doch schon einmal gesehen, aber ich weiß nicht mehr wo.«
    »Aber Banden tragen doch sicher keine Uniformen? Der eine, den ich mit dem Strahlengewehr sah, war gekleidet wie irgendein freier Händler.«
    »Nein … Wenn ich mich nur erinnern könnte!« seufzte Lantee.
    »Vielleicht ist es eine planetare Organisation im Außendienst«, meinte Charis.
    »Ich kann mir nicht vorstellen, daß dies möglich wäre. Aber sieh mal!«
    Ein dritter Mann war aus einer der Kuppeln gekommen. Er war ebenso gelb gekleidet wie die beiden anderen, aber das Sonnenlicht fing sich auf Kragen und Gürtel; das konnte nur bedeuten, daß er irgendwelche Insignien trug. Ein fast abenteuerlicher Gedanke schoß durch Charis’ Kopf. »Shann … könnte vielleicht ein Krieg ausgebrochen sein?«
    Er überlegte seine Antwort lange, und dann klang sie so, als wolle er diese Idee vor sich selbst und vor Charis als absurd abtun. »Der einzige Krieg seit Jahrhunderten war der gegen die Throg, und das dort unten sind keine! Vor fünf Tagen war ich dort, und die Nachrichten, die wir bekamen, waren Routinesachen. Eine Warnung irgendwelcher Art kam nicht durch.«
    »Vor fünf Tagen?« fragte sie ungläubig. »Wie weißt du denn so genau, wie lange wir unter dem Einfluß der Wyvern standen? Es kann Wochen her sein, vielleicht auch länger, daß du dort warst.«
    »Ich weiß. Aber ich glaube nicht, daß es Krieg gibt; ich glaube es ganz einfach nicht. Vielleicht eine Handelsgesellschaft … Wenn man glaubt, man käme mit einem Überfall durch … und wenn die Beute groß genug wäre …«
    Charis dachte darüber nach. Ja, die Handelsunternehmen wurden überwacht, scharf an die Kandare genommen und von Vorschriften eingeengt, so gut die Konföderation das vermochte. Aber sie hatten ihre eigene Polizei und ihre außerhalb der Gesetze liegenden Methoden, sobald sie frech genug waren, die Gesetze zu umgehen. Nur – welchen Vorteil konnte sich ein Handelsunternehmen davon versprechen, eine Privatarmee nach Warlock zu bringen? Welche Schätze konnten hier zusammengerafft werden, bevor die nächste Patrouille solch illegale Machenschaften ans Tageslicht brachte?
    »Was wäre hier zu finden, das einen Überfall lohnend erscheinen ließe?« fragte sie. »Seltene Metalle? Oder was sonst?«
    »Eine Sache …« Lantee ließ die Männer dort unten nicht aus den Augen. Die beiden aus dem Flugzeug diskutierten mit dem Mann aus der Kuppel. Einer ging zum Flugzeug zurück. »Etwas könnte vielleicht einen Überfall rechtfertigen; das heißt, wenn

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