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Im Bann der Versuchung

Im Bann der Versuchung

Titel: Im Bann der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan King
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dicken Korallenschicht überzogen. Als ich das hübsche kleine Ding sah, nun ... da dachte ich an Sie. Der schwarze Faden passt nicht, aber ich hatte nichts anderes."
    „Wunderschön. Und ich mag diesen einfachen schwarzen Faden. Ich werde es hüten wie einen Schatz." Sie lächelte ihn an.. Tränen glitzerten in ihren Augen. „Die Frau, der das Schmuckstück einmal gehörte, hat vielleicht ihr Leben am Riff verloren."
    Dougal nickte. „Es sieht aus, als sei es sehr alt. Möglicherweise stammt es von einer spanischen Galeone. Es ist etwas altmodisch, könnte aber wertvoll sein. Ich dachte, es könnte Ihnen gefallen." Er zuckte unbeteiligt mit den Schultern und tat, als sei es ihm gleichgültig, aber in Wahrheit freute er sich sehr über das glückliche Strahlen in ihren Augen.
    „Danke, Mr. Stewart", flüsterte sie. „Ich werde ... mich immer an Sie erinnern, wenn ich den Anhänger trage."
    Das tat weh. „Zeigen Sie ihn Lady Strathlin", sagte er äußerlich ungerührt und hielt die Hand fest an der Tür; ganz nahe neben der ihren. „Erinnern Sie die Baroness daran, wie viele Menschen ihr Leben am Riff gelassen haben. Vielleicht sollte sie sogar den Anhänger tragen, damit ihr die wahre Bedeutung des Leuchtturms klar wird."
    Mit großen ängstlichen Augen sah Margaret ihn an. Wortlos band sie sich das Schmuckstück an dem schwarzen Faden um den Hals. Im Ausschnitt der Bluse hing der Anhänger nun, neben einem goldenen Oval.
    „Sie tragen ja schon eine Halskette."
    „Ja, die habe ich immer um." Vorsichtig klappte sie das kleine Schmuckstück auf. Innen sah er auf einer Seite ein Miniaturporträt von jemandem mit goldblonden Locken - Meg als Kind, vermutete er. Schnell schloss sie das Medaillon wieder, doch zuvor hatte er noch erkennen können, was sich unter dem Glas auf der anderen Seite befand.
    Was er gesehen hatte, traf ihn bis ins Mark. Sie barg darin einen winzigen Ring, geflochten aus einem roten Faden und braunem und blondem Haar. Er besaß das Pendant, ein so geflochtenes Ringlein trug er immer mit sich im Geheimfach seiner Taschenuhr. Instinktiv fasste er an seine Uhr, war versucht, ihr das Gegenstück zu zeigen und zu erklären, dass er es seit sieben Jahren immer bei sich trug, seit sie es ihm in der Morgendämmerung über den Finger geschoben hatte. Aber er schwieg. Er wollte um seine Liebe kämpfen, war jedoch nicht gewillt, sich zum sentimentalen Narren zu machen und um ihre Liebe zu betteln. Im Moment genügte es ihm zu wissen, dass sie, genau wie er, den Ring immer noch besaß.
    Er trat zurück und lächelte unverbindlich. „Es freut mich, dass Ihnen der Anhänger gefällt. Gute Nacht."
    Dougal setzte seinen Zylinder auf und ging in die stürmische Nacht. Die Hand fest am Hutrand, kämpfte er sich über den sandigen, schilfbedeckten Hof zu dem Hang, der zur Machair hinaufführte.
    „Mr. Stewart!" hörte er Margaret hinter sich rufen. „Dougal!"
    Er drehte sich um und blieb stehen, als er sah, dass sie ihm folgte. Es regnete nun heftiger als zuvor, und der Sturm blies ihm fast den Hut vom Kopf. Hart schlug die Brandung auf den Strand, rauschend fegte der Wind durch das hohe Rietgras.
    „Kommen Sie zurück", bat sie, als sie näher gekommen war. „Norrie schickt mich. Er sagt, dass so ein Sturm einen Menschen leicht ins Meer treiben kann."
    „Ach, mir passiert schon nichts. Gehen Sie wieder ins Haus. Sie werden ja ganz nass!"
    Margaret bewegte sich nicht von der Stelle. „Sie können so stur sein, Sir."
    „Sie auch, Miss MacNeill", erwiderte er bitter. Die nächste Windbö fuhr unter ihren Rock und blies ihr die Haare ins Gesicht. Sie hielt die Haarsträhne fest und sah Dougal an. „Ich ... ich möchte Ihnen für das Geschenk danken."
    „Das haben Sie bereits." Dougal wollte sie in die Arme nehmen, sie küssen und herzen, aber er blieb in sicherem Abstand stehen - und die Liebe zerriss ihm fast das Herz.
    „Ich wollte Ihnen auch etwas schenken, damit Sie sich an mich erinnern." Aus der Rocktasche zog sie ein in ein Tuch gehülltes Päckchen. „Aber öffnen Sie es erst später, nicht hier draußen bei Regen und Wind."
    Er nahm das Paket, verstaute es sicher in seiner Tasche und tippte an seinen Hut. „Danke, Miss MacNeill. Es freut mich, dass ich etwas habe, was mich an Sie erinnert." Er versuchte, kühl und unbeteiligt zu klingen. „Verlassen Sie Caransay bald?"
    „Ja. In einigen Tagen."
    „Nun denn, vielleicht kreuzen sich unsere Wege ja irgendwann noch einmal."
    Margaret nickte;

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