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Im Bann der Wasserfee

Im Bann der Wasserfee

Titel: Im Bann der Wasserfee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Morgan
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starke Allianz brauchen, sonst zerreißen dich die Wölfe. Wie auch immer du entscheiden magst, überlege es dir gut!« Mit einem Ausdruck des Triumphes auf dem Gesicht wandte er sich um ging davon.
    Mit vor Wut und Verzweiflung zitternden Händen hob sie den Dolch auf und machte sich auf dem Rückweg zu ihrem Gemach. Das Schlimme war, dass Jacut Recht hatte.
     
    So missgestimmt, wie an diesem Morgen, war Gradlon schon lange nicht mehr gewesen. Er verspürte eine Mischung aus Wut, Angst und Panik. Nicht einmal Sanctus Corentinus hatte ihn beruhigen können. Der Geistliche befand sich ein Stück hinter ihm und studierte ein Schriftstück. Dafür ließ Gradlon seinen Missmut an der Wache aus.
    »Was seid ihr für ein müder Haufen?« Gradlons Stimme hallte durch den Saal. »Vergangene Nacht wurde einer unserer Gäste, ein Verwandter des Königs Cunedda, während er schlief, von einem Mann tätlich angegriffen. Das erst wenige Tage nach dem heimtückischen Mordversuch an unserem verehrten Brioc Jaouen, meinem zukünftigen Schwiegersohn!«
    Der Kommandant der Stadtwache sah ihn verschreckt an. »Die Wachen waren überall in den Gängen.«
    »Es waren nicht genug! Verdoppelt die Wachen. Dies gilt auch in der Nacht! Gerade dann treibt sich viel Gesindel herum. Schlimm genug, dass es in den Palast kommt. Irgendwo muss es eine Lücke geben. Es hätte auch meine Tochter treffen können. Ihre Räume sind nicht weit von den Gästequartieren entfernt.«
    Womöglich sollte er ihr andere Zimmer zuweisen lassen. Doch die meisten Räume waren belegt oder nicht hergerichtet. Er war froh, dass er die Anzahl ihrer Leibwächter bereits verdoppelt hatte. Dahut durfte keinesfalls zu Tode kommen, bevor die Verbindung mit Brioc Jaouen abgesegnet war.
    Der Kommandant zwirbelte an seinem Bart. »Verstanden, Euer Königliche Majestät.«
    »Habt Ihr den Mann gesehen, der Rhain Bedwyn angegriffen hat?«
    »Nein, leider nicht.«
    »Das gibt mir zu denken.« Gradlon kratzte sich am Bart.
    »Bedwyn hat ausgesagt, dass der Angreifer vermummt war. Dunkle Kleidung, groß vom Wuchs. Das schränkt die Suche zwar etwas ein, doch trifft es immer noch auf zu viele zu. Ich werde in jedem Gang mindestens zwei Wachen postieren, auch nachts.«
    »Gut, gut.« Gradlon trat zum Fenster. »Schickt einen Mann nach Gwynedd zu König Cunedda. Er soll dort Erkundigungen über diesen Rhain Bedwyn einholen. So diskret wie möglich. Cunedda soll nicht erfahren, dass wir seinem Mann misstrauen – sofern er denn wirklich zu ihm gehört –, schließlich will ich weder ihn noch seinen Verwandten erzürnen, doch ist mir der Mann nicht ganz geheuer.«
    »Vielleicht plant Cunedda etwas.«
    Gradlon nickte. »Das weiß man bei ihm nie.« Er seufzte. »Es ist schlimm genug, dass der Mann angegriffen wurde. Sollte er Schaden erleiden, könnte das zu diplomatischen Verwicklungen führen. Es ist für niemandes Gesundheit zuträglich, Cunedda ap Ehern zu reizen.«
    Der Kommandant zwirbelte an seinem Bart. »Das ist es fürwahr nicht.«
    Gradlon kratzte sich am Hinterkopf. Cunedda war sein geringstes Problem. Seit Jahren war er in panischer Angst vor Vergeltungsschlägen. Bevor er auf den richtigen Pfad der neuen Religion, des Christentums gekommen war, hatte er der Sünde gefrönt. Dies schloss Mord mit ein. Alles was man tat, holte einen früher oder später ein.
    Er konnte sich nicht erinnern, wann er das letzte Mal ruhig geschlafen hatte. Selbst mit vier Leibwächtern an jedem Fenster und jeder Tür seiner Gemächer fühlte er sich ständig bedroht. Das Gefühl wurde stärker, je älter er wurde. Mittlerweile war er so weit, dass es ihm erschien, als würden Schatten durch die Stadt schleichen. Schatten, die sich aus seinen Sünden und den Geistern der von ihm Ermordeten geformt hatten.
    Gradlon entließ den Kommandanten, der durch die zweiflügelige Tür hinaustrat. Gradlon blickte aus dem Fenster. Im Garten sah er Dahut, die mit einem Beutel und anderen Utensilien in Richtung der Kräuterbeete lief.
    Ihm missfiel es, dass sie Niamhs Arbeit durchführte, doch im Moment hatte er keinen anderen fähigen Arzt oder Heiler verfügbar. Sobald der Mörder gefunden war, würde er sich nach einem umsehen und Dahut diese Tätigkeit verbieten. Doch derzeit wollte er nicht noch mehr Fremde in die Stadt lassen. Auch sollte möglich wenig über die aktuellen Ereignisse nach außen dringen.
    Im Moment blieb ihm nichts anderes übrig, als Dahut gewähren zu lassen. Es gab auch so schon

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