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Im Bann des blauen Feuers

Im Bann des blauen Feuers

Titel: Im Bann des blauen Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Kilborne
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vierzehn.“
    Fragend schaute Céleste in Ashs Richtung. „Wird das gehen?“
    „Das werden wir gleich sehen …“ Er atmete noch einmal tief durch, dann nahm er das Bild und umschloss es mit beiden Händen, ehe er die Augen schloss.
    Einen Moment lang schien gar nichts zu geschehen. Rastlos rutschte Céleste auf dem Stuhl herum, auf den sie sich gerade gesetzt hatte. Eine nervöse Unruhe hatte von ihr Besitz ergriffen, die sie nicht mehr losließ.
    „Was macht er da?“, fragte Tante Marie irritiert. „Was geht hier eigentlich vor?“
    Céleste antwortete ihr nicht. Wie gebannt starrte sie Ash an, doch seine Miene war unergründlich. Noch nie hatte sie sich so sehr gewünscht, jemandem in den Kopf schauen zu können.
    Aber warum eigentlich nicht? Sie hatte es doch schon einmal getan.
    Kurz zögerte Céleste noch, dann ergriff sie seine Hand.
    Die Welt um sie herum explodierte in einem Funkenregen.
    Eines der Mädchen auf dem Foto stand in einer tristen Küche ihrer Mutter gegenüber. Die beiden stritten miteinander.
    Marie wirkte wütend.
    „Könnt ihr nicht einfach mal normal sein?“, schrie sie ihre Mutter an. „Es ist mir peinlich, verstehst du das nicht? Ich kann niemanden mit nach Hause bringen, ohne zu befürchten, dass ihr wieder damit anfangt! Kein Wunder, dass euch alle für merkwürdige Spinner halten!“
    Die ältere Frau wirkte eher traurig als verärgert. „Es ist nicht wichtig, was irgendjemand über uns denkt. Darum ging es nie. Verstehst du denn nicht, Schätzchen? Unsere Familie hat vor langer, langer Zeit eine Aufgabe erhalten. Wir hüten das Geheimnis und geben es von Generation zu Generation weiter, auf dass es eines Tages seinem heiligen Zweck dienen kann und …“
    „Hör auf!“ Marie presste die Hände auf beide Ohren. Sie schüttelte den Kopf. „Ich will diesen ganzen Mist nicht hören!“
    „Aber Antoinette ist …“
    „Antoinette, Antoinette, Antoinette! Alles, was ich höre, ist immer nur Antoinette!“ Tränen strömten über die Wangen des Mädchens. „Aber ich bin auch eure Tochter, oder habt ihr das vergessen?“
    Sie wirbelte herum und stürmte aus der Küche …
    Das Bild verschwamm – und als es wieder schärfer wurde, fand Céleste sich zu ihrer Überraschung in dem Haus wieder, in dem sie aufgewachsen war.
    Marie war nun Anfang zwanzig. Mit achtzehn war sie von zu Hause ausgezogen, weil sie das Zusammenleben mit diesen Leuten , wie sie ihre Familie nun nannte, nicht mehr ausgehalten hatte. Inzwischen war der Kontakt vollständig abgebrochen.
    Sie hatte Jacques kennengelernt und sich in ihn verliebt. Vor einem Monat machte er ihr einen Heiratsantrag. Die Hochzeit würde schon in drei Wochen stattfinden, doch bisher waren nur Jacques’ Eltern eingeladen. Seit Tagen drängte er nun schon darauf, sich mit ihrer Familie in Kontakt zu setzen.
    „Du solltest wirklich über deinen Schatten springen und sie anrufen, Liebes. Es ist unsere Hochzeit, und ich will, dass du die glücklichste Braut wirst, die es je gegeben hat. Und deshalb sollst du all die Menschen, die du liebst, um dich haben.“
    Marie seufzte. Ein Teil von ihr sehnte sich danach, ihre Eltern und ihre Schwester wiederzusehen. Aber sie fürchtete sich auch davor. Jacques wusste nicht, was er da von ihr verlangte. Er wusste nicht, wie sie waren.
    Sie war froh, dass das Läuten der Türklingel ihr eine Antwort ersparte. „Ich gehe schon“, sagte sie und sprang auf.
    Als sie öffnete, glaubte sie zuerst, ihren Augen nicht trauen zu dürfen. War das wirklich … „Antoinette?“
    Mit gesenktem Blick und hängenden Schultern stand ihre kleine Schwester da. Marie fiel auf, wie schrecklich dünn sie war.
    Ihr erster Impuls war es, Antoinette in die Arme zu schließen, doch sie drängte ihn zurück und verschränkte stattdessen die Hände vor der Brust. „Wie hast du mich gefunden?“, fragte sie kühl. „Was willst du?“
    Antoinette zögerte. Sie wirkte schüchtern. Seltsam, dachte Marie, so kannte sie ihre Schwester gar nicht. Sie war doch sonst immer die Fröhlichere von ihnen beiden gewesen.
    „Ich weiß nicht, wie ich es dir sagen soll … Es gab einen Unfall, Marie … Maman und Papa, sie sind …“
    Marie sah, wie die Lippen ihrer Schwester sich weiterbewegten, aber das Rauschen ihres eigenen Blutes in den Ohren übertönte jeden anderen Laut. Doch es war auch nicht nötig, mehr zu hören. Antoinettes Miene sagte mehr als tausend Worte.
    Sie spürte, wie ihre Knie nachgaben. Dann wurde es dunkel um

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