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Im Bann des Feuers Drachen2

Im Bann des Feuers Drachen2

Titel: Im Bann des Feuers Drachen2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cross
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Schritte verstummten.
    Ich hörte ein raues Schaben von Leder: Eine Peitsche, die ausgerollt wurde.
    Meine Finger packten die Schranke fester, und ich konnte nicht mehr richtig atmen. Ich begann zu keuchen. Mein nackter Rücken und meine Pobacken kribbelten vor furchtsamer Erwartung; ich fühlte, wie sich meine Muskeln immer stärker verkrampften.
    Das Warten zog sich hin, scheinbar endlos.
    Mo Fa Cinai, wabaten ris balu , wiederholte ich mein Mantra. Mo Fa Cinai, wabaten ris balu .
    Dann drang ein kaum wahrnehmbares Wispern an mein Ohr, bevor ein scharfer Knall direkt daneben ertönte. Ich zuckte zusammen, riss die Augen weit auf und schrie.
    Wieder trat eine lange Pause ein. Mir schwindelte.
    Peng!
    Diesmal knallte es neben meinem anderen Ohr. Die Peitsche berührte mich nicht, wenngleich sich mein Haar in ihrem Luftzug leicht bewegte. Wieder zuckte ich krampfhaft zusammen und schrie, unwillkürlich, doch plötzlich kochte Wut in mir hoch. Dieser Sadist spielte mit mir, derselbe, der einst meiner Mutter den Kiefer zertrümmerte, als er ihr immer und immer wieder mit seinem Stiefel ins Gesicht trat. Ich würde sein boshaftes Spiel nicht mitmachen; niemals würde ich das.
    Wie immer in solchen Situationen konnte ich den Mund nicht halten, obwohl es besser gewesen wäre.
    »Du drachenlutschender Wichser!«, schrie ich und wirbelte herum. »Bist du nicht Manns genug, mich richtig auszupeitschen? Hast du erst genug Kraft oder Mumm, wenn ich mich vor Angst bepisst habe?«
    Wir starrten uns an, Kratt und ich, einen angespannten Moment lang; der Blick seiner blauen Augen bohrte sich in meine braunen. Dann hob er die Peitsche. Der Schmerz raubte mir den Atem, als meine Haut über meiner linken Brust platzte, dann brannte er zwischen meinen Beinen, als die Peitsche unter mein Geschlecht zuckte und mein Steißbein so hart traf, dass ich hätte schwören können, das Brechen von Knochen zu hören. Ich schrie und wirbelte herum, weg von der Peitsche, prallte gegen die Peitschenschranke, die ich vergessen hatte, und wäre fast kopfüber auf die andere Seite gestürzt.
    Immer wieder klatschte die Peitsche auf meine Haut.
    Ihre Hiebe stachen, brannten, und ich rang keuchend nach Luft, meine Brust hob und senkte sich, während ich meinen Kopf instinktiv mit den Armen schützte. Ein Novize des Drachenmeisters durfte nur achtmal bei seiner Einführung gepeitscht werden. Achtmal. Kratt jedoch ließ die Peitsche viel, viel öfter auf meinen nackten Leib klatschen.
    Bei jedem Schlag schwollen meine Schreie an, bis sie wie kreischende Vögel aus meinem Mund zu flattern schienen und die Peitschenhiebe nicht mehr brannten und klatschten, sondern wie Eisbrocken auf meiner Haut landeten. Es war ein Gefühl, als würde man mit kochendem Öl bespritzt: zunächst fühlte es sich nicht heiß an, sondern unerträglich kalt, dann weder kalt noch heiß, sondern unbeschreiblich. Ein Gefühl, das man nur als eine stechende Qual bezeichnen konnte.
    Die Peitschenhiebe trafen mich wie Faustschläge, drangen in meine Haut ein wie Wurfmesser. Jeder Schlag erschütterte meinen ganzen Körper und brannte sich wie mit eisigen Flammen bis auf meine Knochen.
    Plötzlich schien die Welt zu schwanken. Harte Erde krachte gegen meine Knie, meine Stirn sank langsam, dann mit einem Ruck in den Staub, ich fühlte mich verwirrt und schien plötzlich in schwindelnder Höhe zu taumeln. Staub überzog meine Zunge, und eine salzige, metallische Flüssigkeit erfüllte meinen Mund.
    »Hört auf, bitte! Hört auf.«
    Das war nicht ich, die diese Worte aus einer Kehle würgte, die so wund war, dass jedes Wort nach Blut schmeckte. Das konnte ich nicht sein. Ich war viel stärker, würde niemals von diesem Mann Gnade erbitten, ausgerechnet von diesem Mann.
    Schweigen antwortete mir.
    Stille.
    Und dann …
    Schwarze Stiefel, die von feinem rotem Staub überzogen waren, tauchten schemenhaft vor meinem Gesicht auf, fast schwebend. Verblassten, schillerten. Unter meiner Wange pulsierte die heiße Erde. Ein schwaches Wimmern drang mir in die Ohren. Eine Hand packte mein Haar und zerrte grob meinen Kopf hoch.
    Es schimmerte blau vor meinen Augen: der Himmel. Nein. Ein Auge. Zwei Augen. Seine Augen! Kratts Augen. Über diesen so blauen Augen schimmerte Haar in der Farbe von sonnengetrockneten Mandeln, die mit goldenem Zuckerrohrsirup überzogen waren.
    Die Hand ließ meinen Kopf los. Er sank zu Boden, immer tiefer, locker und wirbelnd, schien ewig zu fallen.
    Bis meine Wange auf die

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