Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Bann des Highlanders

Im Bann des Highlanders

Titel: Im Bann des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie MacAlistair
Vom Netzwerk:
Blick. »Wie lange?«
    »Warum fragst du? Hast du Angst, ich könnte wieder fortgehen?«
    »Aye, davor habe ich große Angst. Dich zu verlieren, ist schrecklich, und ich wünsche mir nicht, noch einmal in diese Situation zu kommen ... obwohl ich dich verstehen könnte.«
    Langsam hob sie die Hand und strich ihm sanft über den geraden Nasenrücken. Sie standen vor der Feuerstelle. Über Nacht war es Winter geworden. Noch war kein Schnee gefallen, doch es konnte sich nur noch um Tage handeln, bis die Wälder von Glenbharr von der kalten Pracht bedeckt wurden. Die weitsichtige Màiri hatte aus diesem Grunde einen dunklen wollenen Umhang mit großer Kapuze für Joan mitgebracht.
    Gleich nach dem Aufstehen war Ewan in den Wald gegangen, um Holz zu sammeln, und nun prasselte ein gemütliches Feuer auf dem einfach gebauten Ofen.
    »Nein, du verstehst nicht«, sagte Joan leise. »Mich zieht nichts mehr in mein früheres Leben, deinetwegen bin ich schließlich zurück gekommen.«
    Um seine Mundwinkel spielte ein nachdenkliches Lächeln, als er erwiderte: »Wenn wir Ceanas Gebeine begraben haben ... du weißt, dass du dann wahrscheinlich gar keine Möglichkeit mehr hast, zurückzukehren, aye?«
    »Ja, das ist mir bewusst.« Sie erwiderte sein Lächeln. Ewan hatte »wir« gesagt, er würde ihr also helfen, die Überreste ihre Vorfahrin zu bergen und anständig zu begraben.
    Als hätte er ihre Gedanken gelesen, sagte er: »Wir sollten nicht zu lange warten mit dem Begräbnis, der Boden ist schon leicht gefroren.«
    »Aber wo wollen wir sie beerdigen?«
    Ewan sog so scharf die Luft ein, dass es zischte. »Auf dem Friedhof meines Clans. St. Cait hat einen großen Friedhof, und auch, wenn Ceana den MacLaughlins nicht angehört hat, so sehe ich es doch als meine Pflicht an, sie dort zu begraben. Natürlich darf niemand außer meiner Schwester etwas davon erfahren.«
    Erleichtert warf sich Joan in seine Arme, sie hatte gehofft, dass er ihr dieses Problem abnehmen würde, obgleich er kein schlechtes Gewissen Ceana Mathesons gegenüber haben musste. Als Laird Dòmhnall das Todesurteil ausgesprochen hatte, war Ewan noch gar nicht geboren. Doch er war ein Mann, dem Gerechtigkeit sehr wichtig war, und das nicht nur, was seine Familie und die Clananhänger betraf.
    »Ich werde bald mit meinem Vater über dich sprechen«, sagte er unvermittelt in ihre Gedanken hinein. »Es muss erniedrigend für dich sein, dass ich dich wie eine heimliche Geliebte verstecke.«
    Erschrocken wich Joan zurück. Wie immer, wenn die Sprache auf den Laird of Glenbharr kam.
    »Ich werde vor ihn treten und ihm sagen, dass ich dich liebe.« Ewan nahm sie leicht bei der Taille und zog sie wieder näher zu sich heran. »Aye, das werde ich tun, wenn es dir ernst damit ist, bei mir zu bleiben.«
    Sie lehnte sich an ihn, spürte die Wärme seines Körpers und erwiderte zögernd: »Und wenn er nicht mit sich reden lässt, wenn er noch immer glaubt, ich sei eine Hexe?«
    »Hab keine Angst«, flüsterte er und küsste sie. »Hab keine Angst, mo ghràidh. Es wird alles gut.«

27. Kapitel
    Am nächsten Tag beratschlagten sie zu dritt, wann sie am besten Ceanas Überreste aus dem Wald holen sollten, um sie nach ihrem Wunsch zu bestatten. Die Zeit drängte, von Tag zu Tag wurde es kälter und der Boden härter.
    »Auf jeden Fall müssen wir es in einer Nacht schaffen.«
    Nachdenklich rieb sich Ewan, der auf dem einzigen Stuhl in der Kate saß, das Kinn. Die beiden Frauen hockten derweil auf der Bettstelle, die dank eines weiteren Plaids nicht mehr gar so unbequem war. »Das wird schwierig. Wie willst du den Wachen erklären, dass du über Nacht fort warst? Sie werden Fragen stellen ... und Vater auch«, fügte er mit Nachdruck hinzu.
    »Daran habe ich bereits gedacht«, sprudelte es aus seiner Schwester hervor. »Ich werde zum Schein einen Wagen mit Getreide packen lassen und behaupten, einige unserer armen Pächterfamilien damit versorgen zu wollen. Und da die Katen dieser Familien weit abgelegen sind, werde ich bei einer von ihnen übernachten. Um meine Jungs kann sich Mutter kümmern. Ich habe im letzten Jahr auch Nahrungsmittel an unsere ärmsten Clananhänger verteilt, erinnerst du dich nicht?«
    Bedächtig nickte Ewan. »Allerdings, aber du vergisst, dass du einen Wächter dabei hattest.«
    »Das vergesse ich nicht, aber ich werde nicht alleine reiten.« Màiri lächelte verschmitzt. »Wozu habe ich einen starken Bruder?«
    Er grinste. »Einverstanden, aber wenn

Weitere Kostenlose Bücher