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Im Bann des Highlanders

Im Bann des Highlanders

Titel: Im Bann des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie MacAlistair
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vermuteten.
    Behutsam legte Ted seine Hände auf Joans Schultern und zwang sie, ihn anzusehen. »Lass uns einen Kompromiss schließen: Du wirst morgen die Präsentation übernehmen, allerdings unter einer Bedingung: Danach machst du eine Woche Urlaub und nutzt diese Zeit, um einen Psychologen aufzusuchen.«
    Sie runzelte die Stirn. »Was soll ich denn bei einem Seelenklempner? Ich bin doch nicht verrückt.«
    »Natürlich nicht, aber es muss einen Grund geben für deine Träume. Ich tippe immer noch auf Überarbeitung, aber Peter wird schnell herausfinden, ob ich recht habe.«
    »Wer ist Peter?«
    »Ein Freund. Peter Ellis ist sehr erfolgreich auf seinem Gebiet, und ich schlage vor, dass ich einen Termin für dich mit ihm klarmache.«
    Unmutig machte sich Joan von ihm los. Bis jetzt hatte sie niemandem außer ihm von diesen eigenartigen Träumen erzählt, und die Vorstellung, sich einer völlig fremden Person anzuvertrauen, missfiel ihr.
    Dennoch hatte Joan keine Wahl, denn ansonsten musste sie befürchten, dass Ted seine Drohung wahr machte, sie von dieser Präsentation, die ihr so wichtig war, auszuschließen.
    »In Ordnung.« Sie nickte resigniert. »Besorg mir einen Termin bei diesem Peter, vielleicht kann er mir wirklich helfen.«
    Ted ging an seinen Schreibtisch und bat seine Sekretärin über die Sprechanlage, ihn mit Peter Ellis zu verbinden ...
    Mit gemischten Gefühlen verließ Joan eine Stunde später die Agentur, sie fühlte sich trotz des Whiskys und dem Gespräch mit Ted nicht besser, eher noch deprimierter.
    Im Lift, der sie hinunter in die Tiefgarage brachte, bemerkte Joan nicht die bewundernden Blicke der beiden Männer neben sich. Sie war völlig in Gedanken.
    Joan war bekannt, dass sie ihr Aussehen – insbesondere die auffällige Haarfarbe – von einer Vorfahrin geerbt hatte, die Schottin gewesen war. Wann diese Urahne gelebt hatte, wusste Joan nicht, und es interessierte sie auch gar nicht.
    Das Einzige, worüber sie sich Gedanken machte, war die Sorge, verrückt zu werden, denn nie zuvor hatte sie solche angsteinflößenden Träume gehabt. Sie hoffte, dass Ted mit seiner Vermutung recht hatte und sie tatsächlich nur überarbeitet war, denn sie hatte zum ersten Mal diese klagende Stimme gehört, kurz nachdem sie seine Assistentin geworden war.
    Die beiden Männer in ihren Nadelstreifenanzügen lächelten Joan zu, als sich die Lifttür fast geräuschlos öffnete. Sie nickte mit unbeweglicher Miene, als man ihr höflich den Vortritt ließ, und eilte dann zu ihrem Wagen.
    Plötzlich konnte es ihr nicht schnell genug gehen, nach Hause zu kommen, ein heißes Bad zu nehmen und sich in ihr Bett zu kuscheln. Als Joan an Teds väterlichen Rat dachte, musste sie unwillkürlich lächeln; er war der einzige Mensch außer ihrer Mutter Marion, der sich Sorgen um sie machte.
    Aufatmend ließ Joan in ihrer gemütlichen Wohnung im Westend die Wohnungstür hinter sich ins Schloss schnappen, warf ihre teure Wildlederjacke über den Garderobenhaken und streifte gleichzeitig die hohen Pumps von den Füßen.
    Die Wohnung war Joans ganzer Stolz, sie hatte jedes Möbelstück, jedes Bild und jede Vase mit viel Liebe ausgesucht und zusammengestellt. Seit sie bei Lincoln & Fletcher arbeitete, verdiente sie überdurchschnittlich gut und legte einen Großteil ihres Geldes in die Gestaltung ihrer vier Wände an.
    Doch der berufliche Erfolg forderte auch seinen Tribut, er machte einsam, sogar sehr einsam. Bevor Joan als Marketingassistentin gearbeitet hatte, war sie keinen Abend zu Hause gewesen. Es gab kaum einen Club oder eine Diskothek in London, die Joan nicht kannte, und die Männer waren verrückt nach ihr gewesen.
    Eine feste Beziehung war allerdings niemals entstanden, aber das hatte eher an Joans Einstellung als an den Gefühlen ihrer Sexualpartner gelegen. Sie hatte auf ihre Freiheit gepocht und jede dauerhafte Bindung im Keim erstickt.
    Mit dem Eintritt bei Lincoln & Fletcher hatte sich Joans Leben grundlegend geändert, doch sie liebte dieses neue Leben, das zwar nicht so aufregend wie das alte war, aber es befriedigte sie mehr. Beruflicher Erfolg war ihr inzwischen wichtiger geworden, anerkannt und mit Respekt behandelt zu werden, erschien ihr verlockender als das Londoner Nachtleben.
    Es störte sie nicht im geringsten, dass sie seit über einem Jahr keinen Sex mehr hatte, er fehlte ihr überhaupt nicht. Und das war gut so, denn sie hatte gar keine Gelegenheit mehr, nach einem passenden Mann Ausschau zu halten.

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