Im Bann des italienischen Millionaers
Riva, wie recht ihre Mutter gehabt hatte. Doch nun war es zu spät.
„Keine Sorge! Ich habe alles im Griff.“ Davon war sie jedenfalls überzeugt.
Ha, von wegen! Nichts hatte sie im Griff. Gar nichts. Weder seine fordernde männliche Libido noch ihre eigene Naivität.
„Du bist dir im Klaren über das, was du tust, oder?“, raunte er ihr dann in seinem Schlafzimmer zu. In jener Nacht, als die erotische Spannung zwischen ihnen sich nicht mehr unterdrücken ließ. Sie wusste, worauf sie sich einließ, glaubte es zumindest.
Einen Moment war sie versucht, ihm die Wahrheit zu erzählen. Doch sie verwarf den Gedanken sofort. Es ging nicht, weil er sich dann von ihr abwenden würde. Sich vielleicht sogar über ihren Mangel an Erfahrung und Raffinesse lustig machte. Nein, das würde sie nicht ertragen!
Darum gab sie dem unbändigen Verlangen nach, ihm ganz nahe zu sein. Darum bejahte sie seine Frage, ob sie die Pille nähme.
Natürlich wurde ihm im nächsten Moment klar, dass sie ihn anlog. Aber da gab es bereits kein Zurück mehr. Selbst Damianos ungeheure Willensstärke konnte die Flut der Leidenschaft nicht aufhalten, die sie beide im wilden Taumel mit sich fortriss.
Doch hinterher wandte er sich brüsk von ihr ab. „Du hast mich angelogen“, warf er ihr vor. „Was hast du dir nur dabei gedacht? Glaubtest du wirklich allen Ernstes, ich würde nicht bemerken, dass du noch Jungfrau bist?“
Riva verstand die Welt nicht mehr. Wieso war er nur so unglaublich wütend? Wenn er sie liebte, hätte er sich doch eigentlich eher geschmeichelt fühlen sollen.
„Ich … ich dachte, es sei dir egal“, stotterte sie verlegen. Die eben noch schönste Erfahrung ihres Lebens hatte sich auf einmal in die schlimmste verwandelt.
„Du dachtest, es sei mir egal?! “ Wütend sprang er auf und lief unruhig hin und her. „ Mamma mia! Ich bezweifle, dass du überhaupt irgendetwas gedacht hast!“
Er hielt sie anscheinend für vollkommen verantwortungslos. „Warum findest du es so furchtbar, der erste Mann in meinem Leben zu sein?“, fragte sie mit zitternder Stimme. „Das sollte dich doch eigentlich freuen.“
„Nein, das sollte es überhaupt nicht! Was dachtest du denn, wie ich reagieren würde? Grazie, signorina? Wie großzügig von dir?‘“
„Hör auf, bitte.“ Sie hielt es kaum aus, dass er so zu ihr sprach. Wieso machte er alles zunichte? Was sie gerade miteinander erlebt hatten, schien ihm rein gar nichts zu bedeuten.
„Was, wenn du schwanger wirst? Ist dir der Gedanke nie gekommen?“
Doch, flüchtig. Aber dann hatte sie sich von ihren Gefühlen überwältigen lassen – Verlangen, Leidenschaft, Scham, Angst vor Zurückweisung.
„Glaubst du vielleicht, ich werde Mitleid mit dir haben, wenn du in ein paar Wochen heulend vor meiner Tür stehst, weil du ein Kind von mir erwartest?“
Das war unmissverständlich. Jemand, der so redete, konnte sie nicht lieben! Vor Schmerz wurde ihr ganz elend.
„Oder war das alles Teil deines Plans?“
„Meines … Plans?“ Wie vor den Kopf geschlagen starrte sie ihn an. „Was denn für ein Plan?“
„Hast du mich deshalb angelogen und behauptet, du würdest die Pille nehmen?“ Mit jeder Silbe wurde seine Stimme eisiger. „Wolltest du mich in die gleiche Falle locken, in die der arme Marcello getappt ist? Sogar deine Unschuld wirfst du in die Waagschale, um dir ein Leben im Luxus zu sichern! Während die Mutter sich den reichen Onkel schnappt, angelt sich die Tochter den noch reicheren Neffen!“
„Das ist überhaupt nicht wahr! Meine Mutter hat sich Marcello nicht geschnappt! Wie kannst du das nur behaupten?“, begehrte sie auf. Und obwohl es nicht stimmte, fügte sie hinzu: „Und ich nehme sehr wohl die Pille.“ Nach all den ungerechten Anschuldigungen wollte sie auf keinen Fall zugeben, wie naiv sie tatsächlich gewesen war.
„Du warst noch Jungfrau.“
„Na und?“ Die Gleichmütigkeit ihrer Antwort war gespielt. „Einmal ist immer das erste Mal.“
„Und es musste ausgerechnet mit mir sein?“, fragte er verächtlich und begann, sich anzuziehen. „Na, ich hoffe, ich habe deine Erwartungen nicht enttäuscht!“ Damit wandte er sich ab und marschierte mit offenem Hemd zur Tür hinaus.
Ein paar Tage später löste Marcello die Verlobung mit Rivas Mutter. Anscheinend war es Damiano gelungen, seinen Onkel davon zu überzeugen, dass sich Chelsea Singleman nicht als Ehefrau für einen D’Amico eignete. Alles hatte er herausgefunden. Über den
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